Für diese Handschrift sind folgende Beschreibungen vorhanden

  • Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 176-177.
    (Standardbeschreibung, momentan angezeigt)
  • Scherrer Gustav, Verzeichnis der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 195.
    Zusätzliche Beschreibung anzeigen
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang 606
Creative Commons License

Scarpatetti Beat Matthias von, Die Handschriften der Stiftsbibliothek St. Gallen, Bd. 1: Abt. IV: Codices 547-669: Hagiographica, Historica, Geographica, 8.-18. Jahrhundert, Wiesbaden 2003, S. 176-177.

Handschriftentitel: Petrus Comestor, Historia scholastica
Entstehungsort: Uolricus (?)
Entstehungszeit: 12./13. Jh.
Beschreibstoff: Pergament. Drei Texteinheiten wohl des früheren 12. Jhs. sind unterscheidbar; entsprechend den drei Lagennummerierungen:
  • I, p. 1-365, regelmässiges, solides Kalbspergament, ab p. 131 auch Ziegenpergament, das ab ca. p. 150 überwiegt.
  • II, p. 367- 670, Ziegenpergament mittlerer, teilweise geringer Qualität.
  • III, p. 671-802, anfänglich Kalbs-, später auch Ziegenpergament mittlerer Qualität.
Umfang: 803 Seiten
Format: 26 x 16,5 (und var.)
Seitennummerierung: Bleistiftpaginierung I. v. A.; springt 473/475, 483/485, 787/789, wiederholt 802.
Lagenstruktur: Quaternionen, ausser III[-1]661-670, nach p. 660 ein Blatt herausgeschnitten IV[-1]359-366, der letzte Bogen halbiert wegen Textende. Zeitgenössische Lagennummerierungen: I-XXIII, p. 1-366; I-XX, p. 367-670, wobei die Zahl III auf p. 418 fehlt; I-VIII, p. 671-779. Einzelne Hefte sind bis 2 cm beidseits kleiner.
Zustand: p. 802 unten, ebendort auch eine Textpartie, d. h. das untere Viertel des Blattes, herausgeschnitten.
Seiteneinrichtung:
  • I: Zweispaltig, 18,5 x 11,5 (5/5,5), anfänglich 30, dann 28 Z.
  • II. Einspaltig, 19,5/20 x 11,5/12,5.
  • III. Gleiche Einrichtung wie Teil II, jedoch 39-52 Z.
  • Linierung aller drei Teile teilweise blind, teilweise mit Silberstift.
Schrift und Hände:
  • I: Langgezogene, vertikale Spätcarolina des 12./2 oder 13./1 Jhs.,
  • II: Ebenfalls vertikale, aber gedrungenere Spätcarolina mit schwärzerer Tinte von einer zweiten, qualifizierteren Hand der gleichen Zeit.
  • III: Kleinere, notulanähere Carolina eines früheren Typus, von einer enger schreibenden, nur in den ersten Partien kalligraphisch geprägten Hand.
Buchschmuck: Dekor fehlt, ausser 2-3-zeiligen Init. und Rubr.
Spätere Ergänzungen: Marginalien von der Hand des Glossators des 13. Jhs. sowie von solchen des 14. und 15. Jhs. Federproben des 12./ 13. Jhs .
Einband: Einband 15. Jh., helles Leder auf Holz, zwei Messingschliessen an Lederbändern HDK -VD mit kupfernen Nägeln als Haltestiften. Das Titelschild mit Aufschrift: Scholastica historia, in Gotica des 15. Jhs., ist seit 1991 verloren; gleiche Angabe vertikal auf dem Buchrücken.
Inhaltsangabe:
  • 2a-801 Petrus Comestor: Historia scholastica
    • (2a-2b) Praefatio
    • (2b-365a) Textus. [Pars prima huius exemplaris, duobus columnis.]
    • (366) leer
    • (367-802) [Pars secunda, in una columna.] Incipit liber Iosue.
Entstehung der Handschrift: am untern Rand der p. 2: Qui me scribebat ůlricus nomen habebat. Cum mare sicatur et demon oriatur [?], andere Tinte, Feder und wohl auch Hand als der Haupttext. Der Schreibername Ulrich (wenn die Subskription authentisch) ist eher der germanischen Hemisphäre als einer aus Frankreich hereingekommenen Vorlage zuzuweisen; aber auch Abschrift eines deutschen Scholaren in Paris ist denkbar. Gemäss der Schrift ist eine st.gallische Hand nicht auszuschliessen, allerdings wäre dann die vorliegende sehr frühe Hs. auf eine Vorlage zurückzuführen, die bald nach dem Tod des Autors (nach 1187) geschrieben und nach St. Gallen gelangt sein müsste. Der Schreiber-Eintrag nicht verzeichnet in CMD -CH III (1991).
Erwerb der Handschrift: In StiBSG seit spätestens dem 16. Jh.; Stempel D.B. p. 1 und 803.
Bibliographie:
  • Scarpatetti, Scriptorium (1999), p. 64 f.