St. Gallen, Kantonsbibliothek, Vadianische Sammlung, VadSlg Ms. 343c
Creative Commons License

Beschreibung für e-codices von Rudolf Gamper, Freia Odermatt und Monika Studer, Kantonsbibliothek St. Gallen, Vadianische Sammlung, St. Gallen 2009.

Handschriftentitel: Historienbibel aus der Werkstatt von Diebold Lauber, Bd. 1: Altes Testament
Entstehungsort: Hagenau
Entstehungszeit: Mitte des 15. Jahrhunderts
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: Ochsenkopf Piccard, Wasserzeichenkartei Nr. 75792 (1442), 76379 (1455), 76008 (1455), weitere Formen nicht bei Piccard, finden sich z.T. auch in VadSlg Ms. 343d. Ergänzungen bei der Reparatur des frühen 17. Jhs.: Wasserzeichen Bär und Dogge, Fredi Hächler, St. Galler Wasserzeichen. Findbuch, St. Gallen 2007 zugehörig zur Gruppe B503-B505 (1614/15), Bl. 7 Turm, nicht vollständig erhalten.
Umfang: 275 Blätter
Format: 38-39 x 27 cm
Seitennummerierung: Neuere Foliierung I. Ia. 1-273.
Lagenstruktur: Die Doppelblätter bestehen aus Einzelblättern, von denen je zwei im Falz durch Papierstreifen verbunden sind, bei der Restaurierung teilweise verändert. Heutige Lagen: (Vorsatz +1)1 + (III-1)6 + III12 + 2 IV28 + V38 + II42 + (I+1)45 + IV53 + (III+1)60 + I62 + 24 III206 + I208 + 10 III268 + II272. Bl. 44 verbunden, Bl. 54 Einzelblatt. Vor Bl. 2, 7, 8 und 73 fehlen ein oder mehrere Blätter; Lagenzählung A1, A2 etc. bis Bl. 53 mit Bleistift, vermutlich aus der Reparatur des frühen 17. Jhs.
Zustand: Bei zahlreichen Blättern Ecken herausgerissen oder -geschnitten, ausgebessert beim Einbinden im 16./17. Jh. und in der Restaurierung von 1991, auf Bl. 25, 40, 52, 53, 82, 99, 142, 172, 187, 209, 215 und 216 dadurch Text- und Bildverluste. Risse im Papier im Schriftspiegel z.B. Bl. 13, 203, 226, grössere Risse geflickt z.B. 94, einige Risse früher genäht z.B. 139, 147, 202. Teilweise stark verschmutzt.
Seiteneinrichtung: Begrenzung des Schriftraums Bl. 1-5 (Register) Tintenlinien, ab Bl. 7 Blindlinien; Schriftraum Bl. 1-5 (Register) 28-29 x 19,5-20, 2spaltig (8,5-9,5), 35-39 Zeilen, ab Bl. 7 27-28 x 16,5-17, 2spaltig (7,5-8), 32-35 Zeilen.
Schrift und Hände: Buchkursive von einer Haupthand, 60ra-rb von einer zweiten Hand.
Buchschmuck:
  • Rubriziert, Kapitelzählung und Überschriften rot, 3-5zeilige Lombarden in Rot und Blau, auf der obersten oder untersten Zeile gelegentlich Kadellen. vgl. Saurma-Jeltsch 2001, S. 103f.
  • 204rb später eingesetztes Fleuronné
  • 119 halb- bis ganzseitige lavierte Federzeichnungen in Braun, Rot, Gelb, Blau, Grün, Grau ikonografische Beschreibung in der Tabelle unten, vgl. Saurma-Jeltsch 2001, S. 103f. Weitere Federzeichnungen befanden sich auf den fehlenden Blättern.
  • 6v aufgeklebtes Blatt: Schildhalterin mit dem Wappen der Ehinger und von Cappel in Konstanz, Bordüren mit Pflanzen, Tieren und menschlicher Figur, 3. Viertel des 15. Jhs.
Spätere Ergänzungen: Vereinzelt zeitgenössische Korrekturen, z.B. 4rb, 43v, 128vb, 203ra. Iar Notizen über die Bilderbibel, ihren Zustand, die fehlenden Blätter und ihr Alter von Peter Scheitlin (1779-1848), Registrator der Bibliothek. Vorderdeckel innen eingeklebte Notiz von 1958.
Einband: Pergamenteinband des 17. Jhs., restauriert 1991. Streicheisenlinien. Blauer Schnitt. Auf dem Rücken Papierschild Biblisch Historien. Teütsch geschriben, gar alt, Erster Thayl, gleichlautendes Papierschild ehemals auf dem Vorderdeckel, s. Foto im Restaurierungsprotokoll. Neue Schliessbänder aus Leder. Alte Vorsatzblätter (Ia, 269-272) und neue Spiegel- und Vorsatzblätter (I, 273), Papier. Bei der Restaurierung wurden die 1-2,5 cm breiten und meistens 38 cm langen Papierstreifen im Falz herausgelöst, mehrheitlich Urkundenfragmente, 15. Jh., der Rest aus Papierhss. des 15. Jhs. Sie werden unter VadSlg Ms. 343 Fragmente aufbewahrt.
Hauptsprache: Mundart: elsässisch
Inhaltsangabe:
  • Ir-Iv leer.
  • Iar Notizen von Peter Scheitlin.
  • Iav leer.
  • 1r-5vb Register >Hi[e] hebet sich an das register der bibelen der alten und der nuwen e< Textverlust: vor 2ra fehlt ein Blatt (Kapitelüberschriften 54-125)
  • 6v Wappenseite.
  • 7r-268va Historienbibel, AT
    Textgeschichte: Gruppe Ib
    >V. Hie hebet sich an die bybel die fünff bůcher herr Moyses das erst bůch Genesis das erste capittel wie gott himel und erden beschůff< Mit Schöpfungsbild. 7v In dem anefang beschůff gott himel und erden …–… des mones liecht als groß als es ieczunt ist. Amen.
    Bildliste
    • 6v Wappen mit Schildhalterin
    • 7r Schöpfung V. Hie hebet sich an die bybel die fünff bücher her Moyses. Das erste bůch Genesis das erste capittel wie gott himel und erden beschůff
      Gottvater steht mit blossen Füssen in braunem Gewand unter rotem Umhang auf der Erde. Im Hintergrund sind zwei blühende Bäume, ein Hügel mit Löwe, Hirsch und Schaf und ein Fluss, in dem zwei Fische schwimmen. Darüber spannt sich der Himmel mit links der Sonne und rechts dem Mond (beide Gestirne mit Gesichtern), dazwischen ein Wolkenband, darunter Sterne.
    • 9v Vertreibung aus dem Paradies XVI. Wie der engel Adam und Evam user dem paradiß treyp
      Das Paradies, rechts im Bild, ist durch ein Stück Mauer und einen Wachturm angedeutet; dahinter wachsen Bäume mit roten Früchten. Aus dem geöffneten Tor tritt ein Engel; in der erhobenen Rechten hält er ein Schwert, mit der Linken weist er vorwärts. Adam und Eva, beide blond und nackt, fliehen mit abwehrend-schützenden Gebärden.
    • 13r Noahs Arche und die Sintflut XXV. Von der arcken die Noe machte als in gott geheissen hatt
      Auf einem Gewässer schwimmt ein Boot, darin steht ein Haus mit zwei Fensterreihen. In den oberen sechs Fenstern sind Menschenköpfe zu sehen, in den unteren fünf Köpfe von verschiedenen Tieren. Von rechts aussen fliegt eine Taube mit einem grünen Zweig auf das Boot zu.
    • 15r Trunkenheit Noahs XXIX. Also Noe lag und schlieff uff einem rebacker und hatt satt getruncken und lag enblösset das man ime die schamme sach und kam sin iunger sun und spottete sin und die andern zwen eiltesten süne dachten in mit einem mantel
      Noah liegt quer im Bildvordergrund mit entblösstem Unterleib; nachträglich wurde eine Notiz auf seinem nackten Oberschenkel angebracht. Links im Bild, bei Noahs Kopf, wachsen zwei Weinstöcke. Sein jüngster Sohn Ham steht zu seinen Füssen und zeigt auf den Schlafenden; seine beiden Brüder treten von hinten mit einem ausgebreiteten Mantel an den Vater heran, um ihn damit zuzudecken. Der eine der älteren Söhne bedeckt mit der rechten Hand seine Augen, der andere blickt zur Seite.
    • 17r Die zehn Stämme Israels XXXIIII. Wie die zehen süne machten berhaffttig die zehen geslechtte
      Acht junge Männer, alle frontal gezeichnet, stehen nahe beieinander. Im Hintergrund ist eine hügelige Landschaft zu sehen; auf dem mittleren Hügel erhebt sich eine Burg, auf den Hügeln links und rechts je ein Kloster. In den Talsenken dazwischen befinden sich Dörfer.
    • 19r Turmbau zu Babel XXXIX. Von Noees sünen wie sü den thurn Babilonie buwetent und do sü den thurn fünff tusent schritt uff gemurten und nün hundert und sehß und sehczig schrit do verwandelt gott ir sprach das keiner den andern kunde verston. Das dett gott umb ir übermůt etc.
      Sechs Männer, die verschiedene Werkzeuge in ihren Händen halten, bauen an einem bereits zweistöckigen Turm. Zuoberst steht ein Seilkran, die beiden Männer auf der mittleren Etage des Turmes sind in einen Streit verwickelt.
    • 21r Berufung Abrahams XLIIII. Wie gott mit Abraham rette nachtes in dem schloff und wie Abraham clagte das er nit kinde hette
      Im Bildvordergrund steht vor zwei blühenen Bäumen ein grosses Bett, in dem Abraham schläft. Auf einem Wolkensaum im oberen Bildteil erscheint Gottvater, mit Blick und Händen Abraham zugewandt.
    • 24v Lot verlässt die Stadt; Lots Frau erstarrt zur Salzsäule XLIX. Also zwen engel mit Loth retten und sprochen er soltte uß der statt gon unser herre woltte sü verderben mit füre und do Loth mit siner frǒwen und mit sinen zweyen döchtern für die statt kam do sach sü umb sich und woltte sehen wie es der statt erging. Do wart sü zů einer salcz sülen wann die engel hatten es in verbotten das sü nit umb sich solte sehen etc.
      Im Zentrum des Bildes steht Lots Frau, zur Salzsäule erstarrt. Rechts von ihr ist die brennende Stadt Sodom zu sehen; auf der linken Bildseite schreitet Lot mit seinen beiden Töchtern nach links.
    • 27r Geburt und Beschneidung Isaaks LII. Von Ysaacs geburt wie in Saram gebar in irem alter und Abraham beschneid in an dem achsten tag
      Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese vor zwei blühenden Bäumen ein Bett, darin liegt, bis zu den Achseln zugedeckt, Sarah; hinter dem Bett stehen Abraham und ein Priester. Auf der Decke liegt das Knäblein; Abraham hält es am Fuss fest. Der Priester hat das Messer in seiner Rechten; die Linke hat er dem Kind auf die Brust gelegt.
    • 28r Ein Engel erscheint Agar in der Wüste LIII. Hie was Agar in der wůste und wolte sü und ir kind durst gestorben sin. Do kam der engel zů ir und dett sü ir ǒgen uff. Do sach sü einen burnen. Do gab sü dem kindelin zů trincken etc.
      Rechts vorne in rotem Gewand und mit Schleier sitzt Agar; vor ihr liegt das nackte Kind unter einem blühenden Baum. Von oben fliegt ein rot-grün-geflügelter Engel mit vorgestreckten Armen auf Agar zu, die ihm entgegenblickt. Im Bildvordergrund fliesst aus einem kleinen Brunnen Wasser auf die Wiese.
    • 29r (verbunden) Jakobs Traum von der Himmelsleiter LXII. Hie lag Jacob uff einer heyden und schlieff und hat einen stein under sinem houbet und sach in dem schloff ein leyter von der erden biß in den himel gon und an der leyter gingen die engel uff und nider und zů öberst an der leytern was unser herre
      Vorn im Bild liegt auf einer Wiese der schlafende Jakob, das Haupt auf einem Stein. Von seinen Achseln ausgehend ist diagonal über die Seite eine Leiter gezeichnet, auf der drei Engel hinauf- und hinuntersteigen. Am Ende der Leiter erhebt sich aus einem Wolkensaum Gottvater.
    • 30r Opferung Isaaks LIIII. Wie Abraham sinen sůn Ysaac gott oppfern wolte und in ein engel by dem arm hielte etc.
      Im Zentrum des Bildes steht reich gekleidet und hünenhaft Abraham, das Schwert in der Rechten hoch erhoben. Mit seiner Linken hält er seinen Sohn, der auf einem kleinen Altar rechts aussen im Bild kniet, am Schopf. Ein kleiner Engel, aus einem Wolkensaum auftauchend, fasst Abrahams rechten Arm.
    • 32r Rebecca am Brunnen LVII. Hie kam Rebecka zů dem burnen und vant Abacuck by dem burnen und gab ime zů trincken und hieß in dem lembelin ouch geben
      Vorn in der Mitte steht vor einem Baum ein gemauerter Brunnen, rechts davon Rebecca, in einem roten Gewand. An ihrem linken Handgelenk baumelt an einer Schnur ein Schlüssel, in der rechten Hand hält sie ein Gefäss, das sie dem Knecht Abrahams reicht, der links vom Brunnen steht. Zwischen den beiden vor dem Brunnen trinkt ein Lämmlein vom Wasser, das aus dem Brunnen fliesst.
    • 34r Esau verkauft für ein Linsengericht sein Erstgeburtsrecht LVIIII. Wie Esǎwe sin erste geburt verkouffte Jacoben umb ein schissel mit linßen
      Rechts im Bild sitzt auf einem Stuhl Esau, der eben einen Löffel zum Mund führt. Auf dem Schoss hält er eine Schüssel mit dem Linsengericht. Links im Bild steht Jacob und gestikuliart.
    • 36r Jacob erhält den Erstgeburtssegen LXI. Wie Ysaac sin ougen dunckel wurden und Jacob sinen vatter geiegs brocht in der moß als ob es Esawe wer und er im den segen gab etc.
      Im Bildvordergrund steht ein Bett, auf dem der bärtige, weisshaarige Isaak sitzt. Jacob tritt ans Bett und reicht seinem Vater die behaarten (mit Fell bedeckten) Hände zum Begreifen; hinter ihm steht seine Gemahlin, ihm die rechte Hand auf die Schulter legend.
    • 40r Geburt Josephs [LXVI.] Dis saget wie gott Rac […] das sü eynen sůn gebar den
      [Titulus teilweise abgerissen] Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese ein Bett, darin sitzt Rahel mit dem in Tuch gewickelten Kind Joseph in den Armen. In einem Wolkensaum oben rechts sind Brust und Hände von Gottvater zu sehen. Etwa ein Sechstel des Blattes ist zerstört.
    • 42v Auszug Jacobs LXIX. Wie Jacob mit sinen frǒwen und kinden und vihe wider heim in sins vatters Ysaacs lant fůr
      Vorne im Bild reitet von rechts nach links Jacob; hinter ihm sind seine Frau und weitere Hauszugehörige. Den Reitern voran gehen zwei Kühe, eine Ziege und zwei Schafe.
    • 43v Esau empfängt Jacob LXX. Wie Esawe enpfant das Jacob sin brůder kam und ime engegen fůr und in enpfing erlichen mit pfiffern und mit trumptern und mit rittern
      Von links reitet Jacob in Begleitung mehrerer Frauen und Männer auf die Stadt zu, wo berittene Trompeter ihm durch das offene Stadttor entgegenkommen.
    • 46r Jacobs Söhne töten den König von Sichem und dessen Sohn LXXII. Wie Symeon und Levi den künig und sinen sůn toten darumb er in ir schwester Dina enweg fůrte und genotzoget hetten
      Rechts im Bild stehen Jacobs Söhne Simeon und Levi, links der König von Sichem und davor dessen Sohn. Der eine Sohn Jacobs hat sein Schwert hoch erhoben gegen den König von Sichem, der andere stösst seins durch den Bauch des Königssohnes.
    • 47v Joseph wird von seinen Brüdern in den Brunnen geworfen LXXV. Wie Jacobs süne iren brůder Joseph in den burnen wurffen oder in die zysterne do die bösen tier ynne worent und in darnach verkoufftent
      Im Bildzentrum befindet sich ein Brunnen, darin steht bis zur Hüfte Joseph, der von einigen seiner um den Brunnen herumstehenden elf Brüder festgehalten wird.
    • 50v Pharaos Traum LXXX. Wie dem künig Pharon trǒmet wie das er sach in dem schloff süben veißter ochssen und süben mager ochssen und süben dirrer eher und süben voll eher etc.
      Im Bildvordergrund liegt der Pharao in einem Bett, bis zu den Achseln zugedeckt und mit der Krone auf dem Haupt. Die Augen halb geöffnet, blickt er zu den (geträumten) Ochsen, deren sechs gezeichnet sind, und den darüber aufgereihten Getreidebündeln - zu sehen sind sieben pralle, links und rechts je ein dürftiges.
    • 54r Der goldene Becher wird in Benjamins Kornsack gefunden LXXXIII. Wie Joseph sinen brůdern nach ylte und vant sinen kopff dem iungern brůder in sinem sacke mit korn den er im darin hette geleit heimlichen
      Rechts im Bild nimmt Joseph aus Benjamins offenem Kornsack ein Gefäss; Benjamin und sechs weitere Brüder stehen ihm gegenüber. Links hinter Josephs Brüdern stehen Kornsäcke, ein Bruder trägt einen weiteren auf der Schulter.
    • 56v Joseph empfängt seinen Vater Jacob LXXXVII. Wie Jacob in Egypten fůr selb sübentzigest und Joseph fůr ime engegen mit herlicheit
      Jacob und Joseph reiten mit ihrem Gefolge aufeinander zu: Von links, in braunem Gewand und mit gefalteten Händen kommt Jacob, von rechts Joseph, die rechte Hand zur Brust gehoben.
    • 58v Jacob sendet nach Joseph LXXIX. Wie Jacob sin sůne alle besante und berůfte für sich
      Links im Bild sitzt auf einem Stuhl der bärtige Jacob; er trägt ein braunes, gegürtetes Gewand und hat die Hände gestikulierend erhoben. Von rechts kommen elf seiner Söhne auf ihn zu, in bunten Gewändern, teils mit, teils ohne Kopfbedeckung.
    • 60v Tod Jacobs LXXXXI. Wie Jacob starp in Ebron und in sin sůne alle beweintent und clagetent
      Vorn im Bild liegt der aufgebahrte Jacob, dahinter stehen zehn seiner Söhne. Mehrere beten, einer bedeckt mit einer Hand die Augen, ein weiterer beugt sich über den Toten, um ihn zu umarmen.
    • 62r Aussetzung Moses LXXXXIII. Wie Moyses geboren wart von Jochabet und heimlich verholen wart von dem künige
      Rechts im Bild steht Moses‘ Mutter mit einer Krone auf dem Kopf. Sie trägt den kleinen Moses in einem Weidekorb. Vor ihr fliesst diagonal durch das Bild ein kleiner Fluss mit Fischen drin. Links im Bild steht ein Fischerhaus, aus dessen Fenster eine Frau blickt.
    • 63r Moses zerbricht Pharaos Krone; Gottesurteil mit feurigen Kohlen LXXXXIIII. Wie Moyses das kindelin dem künige die cron under die füsse warff als er es uff dem schoß hatte
      Rechts im Bild steht ein Priester, im Gras zu seinen Füssen liegt die zerbrochene Krone des Königs. Im gegenüber sitzt der kleine Moses auf den Knien des Königs und führt eben ein Stück glühende Kohle zum Mund. Hinter den beiden steht noch ein weiterer Mann.
    • 64v Moses heiratet die Mohrin LXXXXVI. Wie Moyses Tarbis die mörin zů der e nam vor irem vatter dem mören künig
      Vor einem Baum reichen sich Moses und Tarbis die Hände. Tarbis, weisshäutig und blond, trägt ein rotes, bodenlanges Gewand und eine Krone. Hinter ihr, links im Bild, steht ihr Vater, der ebenfalls eine Krone trägt und helle Haut hat. Moses trägt ein blaues, knielanges Gewand und hat zwei Hörner. Hinter ihm steht ein weiterer Mann.
    • 66r Moses und der brennende Dornbusch LXXXXVIII. Wie gott Moyses erschein in den bürnenden böschen
      Rechts im Bild steht der gehörnte Moses, der ein dunkelblaues, gegürtetes Gewand trägt. Er blickt auf den - nicht brennenden - Baum links im Bild, aus dessen Krone sich Gottvater erhebt.
    • 67v Stabwunder LXXXXIX. Wie die růt verwandelt wart zů einer slangen alz es gott wolt
      Links im Bild steht ein Baum, aus dessen Krone sich Gottvater erhebt. Mit den Händen weist Gott auf den gehörnten, dunkelblau gekleideten Moses, von dessen Füssen her eine lange Schlange nach links kriecht.
    • 69r Moses und Aaron vor dem Pharao CI. Wie Moyses und Aaron zů dem künig Pharon gingen
      Links im Bild sitzt auf einem goldenen Thron der Pharao; er trägt eine grünes Gewand mit Hermelinbesatz und eine Krone und hält einen Herrscherstab in der linken Hand. Der gehörnte, dunkelblau gekleidete Moses schreitet von rechts auf ihn zu, hinter ihm geht Aaron in einem roten Kleid.
    • 71r Froschplage CV. Wie Moyses gebotten wart von gott die ander ploge das die krotten uß dem wasser gingent und an die bette logent von ir ungehorsamkeit wegen
      Im Bildvordergrund steht ein leeres Bett, auf dem fünf grosse, grüne Kröten sind. Von hinten nähert sich der Pharao in dunkelblauem Gewand und mit Krone. In seiner Rechten hat er den Herrscherstab drohend erhoben, als wollte er damit die Kröten erschlagen, doch wird er von einem rotgewandeten Mann zurückgehalten.
    • 72r Mückenplage CVI. Die dritte plog ist das sü gott mit mucken plogete und die mucken stochen lüte und vihe zů tode
      Vier Menschen - darunter der Pharao - versuchen, sich der Mückenplage zu erwehren. Der Pharao will die Insekten mit einem Besen vertreiben, einer seiner Begleiter hält die Arme schützend vor das Gesicht, ein weiterer, der eben von einer Mücke ins Gesicht gestochen wird, fällt zu Boden. Vor der Menschengruppe lagern ein Ochse, ein Pferd und ein Schaf, ebenfalls von den Mücken bedrängt.
    • 76r Untergang der Ägypter CXVII. Wie künig Pharon ertranck in dem roten mere mit allem sinem volcke also er den juden noch woltte iagen do warff gott von himelrich groß füre uff in und uff sin volcke
      Eine grosse rote Fläche mit Wellenlinien stellt das rote Meer dar, in dem der Pharao und fünf weitere Menschen übereinander liegen; einige sind bereits tot, ein Mann hat die Hände hilfesuchend erhoben. Rote Flammen züngeln am Meeresrand empor. Rechts im Bild steht eine Gruppe von Juden, die über ihre Schultern das Ereignis betrachten.
    • 78v Moses‘ Quellwunder CXIX. Wie Moyses mit der růten an den stein slůg dz wasser daruß ran
      Der mit einem braunes Gewand bekleidete, gehörte Moses hält in der erhobenen Rechten eine Rute. Mit der linken Hand zeigt er auf einen Stein, aus dem Wasser fliesst. Hinter ihm stehen fünf Männer.
    • 82r Moses erhält die Gesetzestafeln CXXVII. Wie Moyses und Aaron selb sübenzigest an den berg gingen
      Auf einer Anhöhe kniet der gehörnte, in ein braunes, gegürtetes Gewand gekleidete Moses; in den Händen hält er die Gesetzestafeln mit den Worten: du solt reht tun und solt nit sunden etc. Moses blickt hoch zu Gottvater, der sich links im Bild aus einem Wolkensaum erhebt. Im Hintergrund stehen fünf Männer, die das Geschehen verfolgen.
    • 85v Moses weiht Aaron und dessen Sohn CXXXIII. Wie Moyses Aaron wyhete zů ewarten
      Rechts im Bild steht vor einem Altar, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt, der gehörte Moses in einem blauen Gewand. In der Linken schwingt er an einer Kette das Weihrauchfass, die Rechte hält er erhoben und versprengt Weihwasser. Ihm zugewandt stehen Aaron und dessen Sohn, beide halten die Hände zum Gebet ineinandergelegt.
    • 86v Anbetung des goldenen Kalbes CXXXIIII. Wie die Iuden das kalb anebettetent in Oreb
      Auf einer hohen Säule in der Bildmitte ist ein goldenes Kalb, links und rechts knien Männer und eine Frau im Gebet, die Blicke empor gerichtet.
    • 88v Übergabe der neuen Gesetzestafeln CXXXVIII. Wie gott Moyses die zehen gebott zům andern mol gab
      Vor einer Anhöhe kniet der gehörnte Moses in einem blauem Gewand. Er streckt die Hände empor, um die beiden Tafeln in Empfang zu nehmen, die Gottvater, der oben links aus einem Wolkensaum auftaucht, ihm entgegenstreckt.
    • 93v Caleb und Josue mit der Traube CXLVII. Wie Caleph und Iosue den wintribel absnitten und in trůgent an einer stangen von dem gelobten lande zů Moyses und den sinen von Ysrahel
      Caleb und Josua tragen über den Schultern einen Stab, in dessen Mitte eine grosse Weintraube hängt; sie schreiten damit von links nach rechts.
    • 95r Die Bestattung von Moses‘ Schwester CXLIX. Wie Maria Moyses swester starb
      Im Bildvordergrund lassen zwei Männer an Seilen einen verschlossenen Sarg ins geöffnete Grab gleiten; dahinter steht der blaugekleidete, gehörnte Moses, neben ihm eine weitere Person. Der Sargträger links macht ein sehr kummervolles Gesicht; auch Moses zeigt Trauergebärden.
    • 97r Die Israeliten töten König Sehon und erobern dessen Stadt CLII. Wie Moyses und sin volcke dem künig Seon sin houptstatt angewunnen
      In der Stadt Hesbon - angedeutet durch ein Stück Stadtmauer und drei Türme - kämpfen der gehörnte Moses und andere Männer. Rechts im Bild klettert ein behelmter Soldat mit einer Leiter über die Stadtmauer.
    • 98v Balaam und der Engel CLV. Wie Balam mit dem engel rette
      Der blau gekleidete Balaam sitzt mit zum Schlag erhobenem Stock auf seinem gerade scheuenden Esel. Direkt vor den beiden steht ein Engel, der in seiner hoch erhobenen Rechten ein Schwert hält. Der Esel wendet seinen Kopf zurück zu seinem Reiter und spricht mit ihm.
    • 100v Moses erblickt das verheissene Land Chanaan CLX. Wie gott Moyses das gelobte lant zöigete uf dem berg
      Der blaugekleidete, gehörnte Moses steht vor einer Anhöhe, auf die er mit beiden Händen zeigt. Gleichzeitig blickt er zurück zu Gottvater, der rechts oben in einem Wolkensaum erscheint und ebenfalls nach links zur Anhöhe zeigt.
    • 103r Moses‘ Tod; Gott begräbt Moses CLXV. Wie Moyses starp uff dem berg Agrim und in gott selber begrůb
      Gottvater - in einem braunen Gewand mit rotem Umhang - legt den offensichtlich schon steifen Leichnam von Moses in das offene Grab.
    • 105r Josue zieht mit dem Volk durch den Jordan CLXIX. Wie Josue mit dem volcke durch den Jordan zoch
      Josue und fünf weitere Männer haben eben den Jordan durchquert. Der Fluss ist durch ein Band hellblau unterlegter Wellenlinien dargestellt; die Füsse zweier Männer stehen noch auf (nicht in) dem Wasser.
    • 106r Kampf um Jericho CLXXI. Wie Josue Jericho gewann die gůte statt
      Hinter Jerichos Stadtmauern zwischen zwei Türmen ist eine Gruppe kämpfender Männer zu sehen. Mit Schwertern und Sicheln schlagen sie aufeinander ein; mehrere sind bereits tot niedergesunken. Rechts auf der Stadtmauer ist der Name des Malers Hans Ott notiert.
    • 107r Steinigung Achans CLXXII. Wie das volcke Nachar versteyntent als er den banne zerbrach und den güldin rigel stal
      Achan (im Titulus Nachar) kniet in der Bildmitte; Blut läuft von seinem Gesicht. Links von ihm steht ein Mann mit grimmigem Gesicht und stemmt mit beiden Händen einen Stein hoch; rechts von ihm hält ein Mann mit der Linken einen Stein, mit der Rechten hindert er Achan am Aufstehen oder Weglaufen. Im Gras liegen bereits mehrere Steinbrocken.
    • 108r Josue baut einen Altar CLXXIIII. Wie Josue einen altar buwete uff dem berg gott zů lobe
      Josue und drei weitere Männer bauen an einem Altar, der links im Bild aufgerichtet wird. Josue führt einen Hammer, ein anderer Mann einen Spachtel, zwei weitere schleppen Steine.
    • 109v Tod der heidnischen fünf Könige CLXXVI. Wie Josue fünff künige hatt erslagen und sü alle fünff hingen vor der statt an einem galgen
      An einem Galgen rechts im Bild baumeln fünf Könige. Sie tragen noch ihre Kronen; ihre Hände sind auf dem Rücken zusammengebunden. Die Gehängten werden von Josue und zwei weiteren Männern von der Stadtmauer aus betrachtet.
    • 110v Kampf Josuas gegen die Heiden CLXXVII. Wie Josue gottes knecht vier und zwentzig künig erslůg und als ir volcke
      Vier Männer mit hoch erhobenen Waffen stehen vor drei am Boden liegenden, getöteten Königen.
    • 113v Ein Engel ermahnt die Israeliten CLXXXIII. Wie der engel dem volg erschein in Galga
      Rechts oben im Bild erscheint aus einem Wolkensaum ein rot-grün-geflügelter Engel. Mit seiner Linken weist er nach links, wo zwei Männer und eine Frau eng beieinander stehen.
    • 115r Aod ersticht Eglon CLXXXV. Wie Achior den künig Eglon ersticht mit einem blossen swert
      Aod, rechts im Bild, in einem Kleid, das auf der einen Seite braun, auf der anderen blau ist, stösst dem gekrönten Eglon sein Schwert durch den Leib hindurch.
    • 116r Samgar und die Pflugschar CLXXXVI. Wie Sanigar der heyden sehs hundert erslůg mit einem wagen
      Samgar hält einen Wagen an dessen Achse und holt hoch damit aus, um auf eine Gruppe am Boden liegender Männer einzuschlagen.
    • 117v Jahel tötet Sisara CLXXXVIII. Wie der hertzog Syzora in ein gezelte floch und entslieff von müde in dem gezelte. Do kam Johal die frǒwe und slůg ime einen langen stehelin nagel durch sinen helm und durch sin ougen dz er starp
      Sisara schläft in voller Rüstung in einem grossen Zelt, dessen Eingangsplanen geöffnet sind. Jahel, die neben ihm kniet, treibt mit einem Hammer einen Nagel durch den Augenschlitz des Helmes, aus dem bereits das Blut spritzt.
    • 120r Gedeons Fellwunder CLXXXXII. Wie Gedeon gott batt umb wortzeichen als er striten wolt und leit ein schoff vell uff das velt und wer es das himel tǒwe daruff viel so gesigte er an den heiden. Wer es aber nit das kein tǒwe daruff viel so verlüre er. Do gewert in gott und viel tǒwe daruff do was er fro do wust er wol das er den heyden an gesigete
      Gedeon, mit Ritterhelm und Lanze, kniet im Gras. Vor sich hat er ein Schaffell aufgespannt. Seine zum Gebet ineinandergelegten Hände sind nach oben links gerichtet, wo Gottvater in einem Wolkensaum erschienen ist und zu ihm hinunterblickt.
    • 122r Kampf Gedeons gegen die Madianiter CLXXXXVI. Wie Gedeons volcke aber streit mit den heyden
      Zwei Männergruppen mit Schwertern und Lanzen kämpfen gegeneinander; zwei Männer sind bereits gefallen.
    • 126r Opfer Jephtes: Verbrennung seiner Tochter CCV. Wie Jepte mit dem künig Amon streit und im an gesigete darumb oppferte er sin dochter in das füre also er das gott verheissen hett
      Links im Bild kniet auf einem lodernden Holzstoss die betende Jephte; der Rauch steigt zu einem Wolkensaum über ihr auf. Ihr gegenüber kniet Amon mit traurigem Gesichtsausdruck im Gras, mit der rechten Hand die Augen bedeckend.
    • 128r Samsons Geburt [C]CVIII. Wie Sampson geboren wart
      Auf einer Wiese steht ein Bett, in dem Samsons Mutter, bis unter die Brüste zugedeckt, liegt. Vor dem Bett wäscht eine Magd den Säugling in einem Holzbottich.
    • 130r Samson und die Eselskinnbacke [C]CXII. Wie Sampson tusent heiden erslůg mit eins esels kinbacken
      Samson hält in der hoch erhobenen Linken einen gewaltigen Eselsknochen, mit der Rechten fasst er einen Mann am Haar. Ein weiterer Mann weicht vor Samson zurück; einer steht noch beobachtend aufrecht, ein vierter, von dem nur der Kopf sichtbar ist, ist zu Boden gegangen.
    • 132r Samsons Rache an den Philistern [C]CXVI. Wie Sampson die süle zuchte und die sül viel
      Auf einem von zwei massiven Säulen getragenen Balkon sitzt eine grosse Zahl von Männern und Frauen; zu sehen sind nur ihre Köpfe und Schultern, vom Mann ganz in der Mitte auch die Hände. Samson am rechten Bildrand umfasst die eine Säule mit beiden Armen; vom linken Bildrand her blickt ein Mann zum Balkon hoch.
    • 133v Kampf den Benjaminiten CCXVIII. Wie Beniamyn aber gottes volcke erslůg
      Zwei Gruppen von Männern schlagen aufeinander ein. Sie sind teilweise behelmt und halten Schwerter, Lanzen und andere Waffen in den Händen. Das rote Kreuz auf weissem Grund auf dem Kleid des Anführers der rechten Kriegergruppe weist diese als Gotteskämpfer aus. Zwei ihrer Gegner in der linken Bildhälfte sind bereits gefallen.
    • 135r Samuel wird dem Tempel geweiht CCXXI. Von Samuels gebürt
      Auf einem Altar sitzt der kleine Samuel in einem grünen Kleid, vor ihm steht ein Gefäss. Links neben dem Altar steht die Mutter, rechts der Vater, beide haben ihre Hände zum Kind ausgestreckt. Vor dem Altar und hinter der Mutter warten Ziegen.
    • 138r Die Heiden werden von Mäusen geplagt [C]CXXVI. Wie die müse den heiden grossen schaden detten
      Auf der linken und der rechten Seite eines Baumes steht je ein Mann; die zwei sind einander zugewandt. Überall sind schwarze Mäuse mit langen Schwänzen: Sie klettern an den Menschen und am Baum hoch und verteilen sich in der Baumkrone und auf der Wiese.
    • 139v Samuel baut Gott einen Altar [C]CXXVIII. Wie Samuel einen altar buwete in Ramathan
      Samuel steht mit Werkzeugen in den Händen vor dem Altar, der sich links im Bild erhebt. Am Boden liegt ein Stein. Hinter Samuel nähert sich ein Mann, der einen Hammer in der Hand hält.
    • 140v Die Heiden werden im Unwetter von der Erde verschlungen CCXXX. Wie die erde die heyden verslang
      Eine Gruppe teils bewaffneter Männer wird zwischen zwei Bäumen in eine Senke im Boden gesogen; zu sehen sind nur noch die Oberkörper. Aus einem Wolkenband zwischen den Baumkronen fallen grosse Regentropfen auf die Menschengruppe herab.
    • 143r Saul als König CCXXXV. Wie Saul zů künig gemachet wart
      Saul steht in einem roten Gewand und mit der Krone auf dem Kopf zwischen zwei Männern und reicht seine rechte Hand dem Mann links von ihm zum Gruss.
    • 146r Kampf Jonathas mit den Heiden CCXXXIX. Wie Jonathas mit den heyden streit
      Zwei Gruppen von bewaffneten Männern in verschieden farbigen Kleidern kämpfen gegeneinadern. Zwei Männer in der linken Kämpfergruppe stürzen zu Boden.
    • 149r Krönung Davids CCXLII. Wie David zů künig erwelet wart
      David sitzt im Zentrum des Bildes auf einem Thron. Ein Mann zu seiner Rechten setzt ihm die Krone auf, während jener zu seiner Linken ihm den Herrscherstab reicht.
    • 152r David und das Haupt Goliaths CCXLV. Wie Gollias das houbet ab wart geslagen von David und es für den künig Saul trůg
      Der enthauptete, eingerüstete Goliath liegt in einer Wiese; Blut quillt aus seinem Hals. David hält mit seiner Rechten den Kopf des Riesen an dessen Haaren, mit der Linken erhebt er das blutige Schwert. Saul, mit Krone und in braunem Gewand mit Hermelinbesatz, steht neben David und hat die Hände ausgestreckt, um Goliaths Haupt entgegen zu nehmen.
    • 155r David und Saul CCXLIX. Wie sich David unsynnig machte
      Leicht angelehnt an einen Baumstamm liegt David in einer Wiese. König Achis, in hellblauem Gewand und mit der Krone auf dem Kopf, tritt in Begleitung von einem Waffenträger zu David und zeigt mit dem Finger auf ihn.
    • 158v Abigail bittet David um Gnade CCLV. Wie Nabels frǒwe zů David kam und in batt das er sinen zorn abe ließ und viel ime zů fůß von irs mannes wegen
      Rechts im Bild kniet die rotbekleidete Abigail. Sie blickt bittend zu einer Vierergruppe bewaffneter Männer, die mit ihr sprechen. Hinter der Frau lagern bei einem Baum zwei Wasserbottiche und zwei Kornsäcke.
    • 161r Saul vor der Totenbeschwörerin [C]CLVIII. Wie Saul mit der zobererin gar ernßtlichen rett
      Links im Bild steht in einem roten Gewand mit Hermelinbesatz Saul, ihm gegenüber En-Dor, die Totenbeschwörerin, dargestellt als Nonne in braunem Kleid mit weissem Schleier. Die Gesten der Figuren zeigen an, dass sie miteinander kommunizieren.
    • 162r David mit König Achis [C]CLIX. Wie Achis mit David rette gar ein schön rede
      Rechts vor einem mageren Baum steht David in einem rotem Gewand, gekrönt und mit einem Schwert an der Seite. Von links kommt Achis in einem braunen Kleid, mit Hut und ebenfalls einem Schwert. Die beiden sind einander zugewandt und gestikulieren.
    • 163v Begräbnis Sauls [C]CLX. Wie Saul starp und sü in würdeclichen clagtent und in ouch begrůben und weintent wann er wart von den heiden erslagen
      Zwei Männer tragen den schon steifen Leichnams Sauls: Der eine fasst ihn an den Schultern, der andere an den Beinen. Saul ist mit einem braunen Gewand bekleidet, die Arme hält er überkreuzt, seine Augen sind geschlossen.
    • 166r David zieht mit den Seinen nach Hebron CCLXIIII. Wie David in Ebron fůr mit sinen mannen
      David, mit Krone und in rotem Gewand, reitet auf einem Schimmel, nah hinter ihm seine Frau mit einem Kleinkind im Arm, auch zu Pferd. Fünf weitere Personen begleiten das Königspaar; alle reiten sie dicht aufeinander.
    • 167v Joab und David (?) im Kampf CCLXVI. Wie Joab und David miteinander strittent
      Von links und von rechts gehen zwei Dreiergruppen von Männern aufeinander los; alle tragen Waffen, die meisten auch Helme. Bei einem der Männer in der Dreiergruppe links sind die Beine nicht gezeichnet.
    • 169r David empfängt Michol CCLXVIII. Wie Sauls dochter Nichol zů David kom als er künig was worden über das gantze jüdensche lant nach dem also er nach ir gesant hatte
      Vor einem mageren Bäumlein in der Bildmitte reichen David und Michol einander die Hände. David trägt eine Krone. Hinter Michol steht eine weitere Frau, hinter David ein Mann.
    • 170v David bestraft Rechab und Bana CCLXIX. Wie David Achab und Benna hend und fůß abeslůg und sü an den galgen hing
      An einem Galgen hängen Rechab und Bana, unter ihnen am Boden liegen ihre abgeschlagenen Hände und Füsse. Bei beiden fliesst Blut aus den Stummeln ihrer Arme und Beine. David, in rotem Gewand, mit einer Krone auf dem Kopf und einem blutigen Schwert in der Rechten, steht am linken Bildrand und weist mit der Hand auf die Gehängten.
    • 172v Kampf Davids mit den Heiden [Titulus abgerissen] Sechs bewaffnete Männer sind in zwei Dreiergruppen formiert in einen Kampf verstrickt. Ein Mann der Gruppe in der linken Bildhälfte wird von David, der eine Krone trägt und sein Schwert hoch erhoben hält, an den Haaren zu Boden gerissen.
    • 175v Weiterer Kampf Davids mit den Heiden CCLXXVI. Wie David aber mit den heyden streyt
      Sieben Männer kämpfen in einer Vierer- und einer Dreiergruppe gegeneinander; Davids Heer befindet sich in der rechten Bildhälfte. Alle Krieger sind bewaffnet, ein Teil von ihnen trägt einen Helm. In beiden Gruppen sind zu wenig Beine gezeichnet.
    • 177r Kampf Joabs mit den Ammoniten CCLXXIX. Wie Joab mit den Amoniten streyt
      Eine Vierergruppe links im Bild kämpft gegen ein Paar rechts. Ein Mann der Viergruppe geht von einem Lanzenstoss zu Boden.
    • 178r David und Bethsabe im Bett CCLXXXI. Wie David Bersabe beslieff
      In einem Bett, das auf einer Wiese vor einem Baum steht, liegen Bethsabe und David, beide zugedeckt bis unter die Brust. David trägt die Krone. Sein Blick ist nach oben gerichtet, während Bethsabe David anschaut.
    • 179r Urias wird im Streit erschlagen CCLXXXII. Wie Joab Uriam vornan an die spitz des strites schiht wann David hatte Joab das gebotten umb das im David sin wip beslieff
      Sechs Männer, alle bewaffnet, teils mit Helmen geschützt, sind in einen Kampf verstrickt. Ein Mann vorne links - wahrscheinlich Urias - geht zu Boden.
    • 181r Geburt Salomons CCLXXXIIII. Wie Bersabe Salomon gebar
      In einem Bett, das auf einer Wiese vor einem Baum steht, liegt Bethsabe, zugedeckt bis zu den Achseln. Eine Frau, die hinter dem Bett steht, fasst den Säugling Salomon, der auf der Bettdecke steht. Vor dem Bett lagert ein Wasserbottich; dem nackten Kind wurde nachträglich eine Notiz auf den Oberschenkel gemacht.
    • 182r Amnon schläft mit Thamar CCLXXXV. Wie Amon by siner frǒwen slieff
      Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese vor einem Baum ein Bett, in dem Amnon und seine Frau, zugedeckt bis zu den Achseln, auf dem Rücken liegen.
    • 183r Absalom befiehlt seinen Knechten, Amnon zu töten CCLXXXVI. Wie Absolon sinen knechtten gebot wanne Amon truncken würde das sü in ertötetent darumb das er im sin swester genotzoget hette über iren willen
      Rechts im Bild steht der langhaarige Absalom und spricht mit drei nah beeinander stehenden, ihm zugewandten Knechten.
    • 184v Absalom bittet David um Gnade CCLXXXVII. Wie Absolon sinem vatter David zů fůß viel und mit im versünet wart wanne David wolte in nit sehen umb das er Amon ertötet hatte wann sin smertz hette sich ernüwert von sinem sün Amon
      Links im Bild steht König David, in rotem Gewand und mit Krone. Vor ihm kniet Absalom, zu seinem Vater hochblickend, hinter ihm steht ein weiterer Mann.
    • 187r Absalom schläft mit Davids Nebenfrauen W// […] // und lief in in // […] // dem sal und // […] //Davids frǒwe//
      [Titulus teilweise abgerissen] In einem Burgfenster auf der linken Bildhälfte ist Absalom zu sehen, der mit einer Frau im Bett liegt. Aus dem Burgtor reiten zwei Männer. Etwa zwei Fünftel des Bildes sind zerstört, beginnend von oben rechts.
    • 188r Achitophel erhängt sich CCLXXXXI. Wie sich Achittopel selber erhing in sinem huße
      Im Dachgebälk eines Hauses - angedeutet durch ein abgeflachtes Dach, das auf zwei Seitenwänden ruht - hängt Achitophel mit einem Seil um den Hals. Unter ihm liegt ein umgestürzter Fussschemel.
    • 189r Tod Absaloms CCLXXXXII. Wie Absolon fliehen woltte und sasß uff sinem mul und kam under ein dicke eich und bewant sich das hor umb die este das er můst bliben hangen und lieff dz mul von im do wurdent dry pfil in in geschossen
      An einem Baum im Zentrum des Bildes hängt Absalom. Sein Haar hat sich in einem Ast verfangen. Von links reitet ein behelmter Ritter auf einem Schimmel auf ihn zu und stösst eine Lanze mitten durch seinen Leib; Blut trieft aus der Wunde. Von Absaloms Schimmel (laut Titulus: Maultier) ist nur noch das Hinterteil zu sehen, während das Tier rechts aus dem Bild verschwindet.
    • 192r Joab tötet Amasa CCLXXXXVI. Wie Joab Amasa heimlichen erstach
      Joab umarmt Amasa und sticht ihm dabei hinterrücks ein Schwert in den Rücken. Joab trägt ein einfacheres braunes Kleid, Amasa ein rotes, gegürtetes Gewand mit Hermelinbesatz; über seinen Rücken fliesst Blut aus der Wunde.
    • 197r Der Prophet verkündet David Gottes Zorn CCCIIII. Wie gott den wissagen zů David sante do er wider gott gesündet hatte dovon das er sin volcke zalte von grosser hochfart. Und darumb verhangte gott über in einen grossen sterbet der werte von morgen biß zů vesper zyt und sturben me dann sehß tusent menschen
      Links im Bild sitzt auf einem Stuhl David, über seinem Kopf schwebt die Krone. Ihm gegenüber steht ein Prophet, in einem fusslangen, braunen Kleid. Um dessen Kopf ist ein rotes Tuch geschlungen, das auf einer Seite fast bis zum Boden reicht. Die Hände der beiden Figuren zeigen an, dass sie miteinander kommunizieren. Der Zeigefinger an der linken Hand des Propheten ist mahnend ausgestreckt.
    • 199v Krönung Salomons CCCV. Wie David sinen sün Salomon zů künig machte
      Rechts im Bild sitzt auf einem Thron Salomon. Er trägt ein einfaches braunes, knielanges Kleid, hält die Hände wie zum Gebet zusammengelegt und den Kopf leicht geneigt. Ihm gegenüber steht der bärtige David in einem dunkelroten Gewand mit Hermelinbesatz und setzt seinem Sohn die Krone auf.
    • 201v David und die Sunamiterin im Bett CCCI[X]. Wie David alt und kranck was worden und man im ein junge jungfrǒwe zů leid die in wermen solte
      Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese vor einem Baum ein grosses Bett, darin liegen, bis zu den Achseln unter der Decke, der bärtige David und neben ihm eine junge Frau. Beide liegen auf dem Rücken, halten die Augen offen und blicken nach oben.
    • 209v Salomon hat die ehernen Säulen anfertigen lassen [CC]CXIX.//ließ ein erin süle// […] //giessen
      [Titulus teilweise abgerissen] Im Bildvordergrund liegen zwei Säulen, dahinter steht links im Bild Salomon, und spricht mit einem Handwerker, der in braunem Kleid und weisser Schürze und Werkzeugen in beiden Händen ihm gegenüber steht. Etwa ein Sechstel des Bildes ist zerstört, betroffen ist auch der Kopf Salomons.
    • 211v Übertragung der Bundeslade CCCXXI. Wie Salomon die arch ließ in den tempel tragen
      Zwei Männer mit roten Kappen halten je ein Ende einer Latte geschultert, an der an zwei kurzen Ketten die Bundeslade hängt. Die beiden gehen von links nach rechts, im Hintergrund steht ein Baum.
    • 213v Gott erscheint Salomon im Traum CCCXXIII. Wie gott Salomon erschein in dem sloffe
      Im Bildvordergrund steht quer auf einer Wiese vor einem Baum und einer Hecke ein Bett, darin liegt, bis unter die Achseln zugedeckt, Salomon mit der Krone auf dem Haupt; seine Augen sind halb geschlossen. Oben rechts erscheint in einem Wolkenrund Gottvater. Er hält die Arme angewinkelt und blickt nach links, über Salomon hinweg.
    • 216r Der Prophet Nathan vor Salomon CCCXXVI. Wie Nathan der wissag mit Salomon rette
      In der linken Bildhälfte steht Salomon in grauem Kleid mit Hermelinbesatz und Krone. Rechts von ihm steht ein Prophet in dunkelrotem Gewand und mit einem Tuch um den Kopf, dessen eine Seite fast zu Boden reicht. Die Hände der beiden zeigen an, dass sie miteinander kommunizieren. Der kleine Baum in der Mitte und die Wiese ist durch Blüten und Rankenwerk ausgeschmückt.
    • 224r Tod Salomons CCCXXXI. Wie künig Salomon starp nach dem also er der mynn bůch gemachte
      In der Bildmitte steht auf einer Wiese ein Bett, unter einer rot-grün-gestreiften Decke liegt der bärtige Salomon mit der Krone auf dem Haupt. Seine Arme liegen auf der Decke, bei den Handgelenken überkreuzt. Hinter dem Bett hält ein Mann ein aufgeschlagenes Buch, vermutlich das niedergeschriebene Hohelied. Ihm zur Linken steht ein blondgelockter Mann, zur Rechten eine Frau mit langen blonden Haaren.
    • 225v Prophet Semeja wirft König Roboam dessen Götzendienst vor CCCXXXIII. Wie gott den propheten Semiam sante zů künig Roboam und der prophete stunt by dem altar und schrey wider den künig
      Im Bildzentrum liegt auf einem Altar, der über der Wiese zu schweben scheint, ein Lamm. Links davon steht König Roboam, in einem gegürteten roten Gewand und mit der Krone auf dem Haupt. Recht steht ein bärtiger Prophet in einem dunkelbraunen Gewand. Um seinen Kopf hat er einen roten Schleier gewunden, der vorne bis auf den Boden reicht.
    • 227v Geburt von Helias CCCXXXVI. Dis saget wie Helyas der prophet geboren wart
      Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese vor zwei blühenden Bäumen ein grosses Bett. Darin liegt, bis zu den Achseln unter der Decke, eine Frau. Hinter dem Bett steht eine Frau in einem bodenlangen roten Kleid; sie hält das nackte Kleinkind Helias auf dem Arm.
    • 229r Helias erweckt den Sohn der Witwe CCCXXXVII. Wie Helyas der witwen sůn von dem tode erquickte
      Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese vor einem blühenden Baum ein grosses Bett. Auf der roten Decke liegt ein mittelgrosses Kind in grünem Kleid. Helias steht hinter dem Bett und fasst das Kind mit beiden Armen. Neben ihm am rechten Bildrand steht die Mutter; sie trägt ein rotes Kleid und einen weissen Witwenschleier und hat die Hände über der Brust gekreuzt.
    • 232r Helias‘ Himmelfahrt im Feuerwagen CCCXLI. Wie Helyas uff einem fürin wagen in das paradiß wolte varen
      In der oberen Bildhälfte ziehen zwei Schimmel einen brennenden Wagen auf ein Wolken- und Sternenband zu. Im Wagen steht Helias in einem roten Kleid; er hält die Arme schräg nach unten vorgestreckt und blickt nieder zur Erde. Dort hält ein graugekleideter Mann Helias‘ Mantel in den ausgestreckten Händen und blickt dem Entschwindenden nach.
    • 235v Der König von Syrien versteckt sich einer Höhle CCCXLVII. Wie der künig Syrie heimlichen verborgen lag
      Der König von Syrien, voll eingerüstet und mit einer Krone auf dem Haupt, liegt - nur bis zu den Hüften sichtbar - in einer Höhle am unteren rechten Bildrand. Hinter dem Hügel, in dem sich die Höhle befindet, stehen drei Soldaten. Vier Bäume mit teils seltsamen Blüten und Früchten füllen die Bildfläche.
    • 238r König Josias lässt das Volk Israel auf das Gebot Gottes schwören CCCLI. Wie der kunig alles volck in Ysrahel sante
      Links im Bild steht König Josias auf einer Kanzel, in einem dunkelroten, hermelinverbrämten Kleid und mit einer steinbesetzten Krone. In den Händen hält er ein aufgeschlagenes Buch. Ihm gegenüber stehen vier Männer; jeder hat seine rechte Hand zum Schwur erhoben.
    • 239v Daniel und seine Gefährten vor Nebukadnezar CCCLIIII. Wie man die kind dem künig Nabuchodonosor brocht
      Auf einem Thron in der linken Bildseite sitzt König Nebukadnezar in einem roten, knielangen Kleid und mit der Krone auf dem blondem Haupt. Von der rechten Bildseite her kommen eine Frau und vier Kinder auf ihn zugeschritten.
    • 241r Nebukadnezar lässt ein Götzenbild erstellen CCCLV. Wie der künig Nabuchodonosor sim abgott ein güldin sül machte
      In der Bildmitte erhebt sich eine zweistufige, goldene Säule, auf der eine goldene, schmächtige Götzenfigur mit Krone und Fahnenstange steht. Rechts von der Säule kniet König Nebukadnezar und blickt zur Skulptur hinauf, die Hände hat er zum Gebet ineinandergelegt. Ihm gegenüber kniet seine Gemahlin. Hinter den beiden steht je ein Handwerker, der eine mit einem Hammer, der andere mit einem Zirkel in der Hand.
    • 243r Daniel zerstört das Götzenbild CCCLVIII. Wie Daniel und alles volcke zů dem abgott gingent und Daniel zerbrach den heiden iren abgott und die grosß güldin süle daruff der abgott stunt vor des küniges und des volckes angesicht
      Auf der rechten Bildhälfte steht Nebukadnezar in rotem, hermelinverbrämtem Gewand und mit der Krone auf dem blonden Haupt. Während er zurück zu seinen drei Begleitern blickt, die nah hinter ihm stehen, weisen seine Hände auf das eben zerberstende Heiligtum: Säule und Skulptur sind in je drei Teile zersprungen. Am linken Bildrand steht der kleine Daniel, zeigt mit den Händen auf die Säule und blickt hoch zur Skulptur.
    • 244r Daniel in der Löwengrube; Abakuk lässt Daniel Nahrung bringen CCCLIX. Wie sü Daniel in den tiergarten under die lǒwen sacztent und der engel fůrt Abacuck by dem hor in dem tiergarten und gebot dm Daniel zů essen zů bringen
      Daniel, umringt von drei Löwen, sitzt auf einer Wiese vor einer Tanne und zwei Laubbäumen und blickt hoch zu einem rotflügligen Engel, der Abakuk an dessen blonden Locken festhält und in den Tiergarten bringt. Abakuk hält einen Wasserkrug in der linken und eine (Ess-)Schale in der rechten Hand.
    • 246r König Nebukadnezar betrachtet Babylon CCCLXII. Wie der kunig Nabuchodonosor in sinem sal hin und har ging und sach die schöne statt Babilonie die er gebuwen hette
      König Nebukadnezar steht in blauem Gewand und mit der Krone auf dem blondem Haupt auf einer Burgterrasse zwischen zwei Wachtürmen, im Hintergrund ist ein weiterer Teil seines Palastes zu sehen. Er hat die Hände seitlich eingestützt und blickt nach links aus dem Bild heraus.
    • 247v Der wahnsinnige Nebukadnezar vor Daniel im Bade CCCLXIIII. Wie man den künig Nabuchodonosor zů Daniel brochte als er in dem walde was gelouffen als ein tier und was gar ungestalt
      Auf einer Wiese vor einem kleinen Baum lagert ein grosser Holzbottich, in dem bis zu den Hüften der König Nebukadnezar im Wasser sitzt, den Körper von Fell bedeckt. Links vor dem Bottich steht Daniel, rechts dahinter ein Wächter.
    • 249v Eroberung Babylons und Tod Belsazers [CC]CLXVII. Wie Babilonie gewunnen wart und die vient nachtes über die mur in vielent und dem künige Balthezar toden
      Im Bildvordergrund klettern zwei Männer über die Stadtmauer von Babylon. Hinter der Mauer hat ein weiterer Eindringling eben mit einem Schwert König Belsazer verletzt; Schwert und Kopf sind blutbefleckt. Ein weiterer Kämpfer ist im Bildhintergrund zu sehen.
    • 250r Daniel wird in die Löwengrube geworfen [CC]CLXVIII. Wie künig Darius richssete nach dem als Balthezar ertötet was und sin fürsten verrieten Danielem das er aber under die lǒwen wirt geworffen in einen holen stein
      Zwei Männer sind dabei, Daniel in eine mit Gras bewachsene Höhle zu versenken; bis zu den Hüften ist er bereits eingetaucht. Sie halten ihn links und rechts an den Oberarmen fest. Daniel hält die Arme gekreuzt über der Brust.
    • 251r Darius beklagt den Tod Daniels (in der Löwengrube) [CC]LXIX. Wie künig Darius weinte umb Daniel
      Links unten im Bild sind in einem offenen Höhleneingang - der Höhlendeckel liegt davor - Daniel und ein Löwe zu sehen. Vor der Höhle steht König Darius mit blondem Bart und einer Krone auf dem Kopf. Mit der rechten Hand bedeckt er seine Augen.
    • 258v Judith auf dem Weg zu Holofernes CCCLXXVIII. Wie sich Judith hübsch zieret mit irem gewande
      Judith schreitet in einem roten, überlangen Gewand und mit einem weissen Witwenschleier von rechts nach links im Bild. Sie wird begleitet von einer Frau, die eine Tasche an ihr Kleid gehängt hat und ein Holzfässchen in den Armen träget. Den beiden folgt ein Mann, der sich einen Sack über die Schulter geworfen hat. Am unteren Rand des Bildes steht links der Name des Malers hans.
    • 261v Judith hat Holofernes geköpft CCCLXXXI. Wie Judith Holoferno das houbet ab slůg
      Im Bildvordergrund steht auf einer Wiese ein Bett, dahinter Judith. Sie hält ein blutiges Schwert in der Rechten, in der Linken Holofernes‘ abgeschlagenen Kopf am Haar. Der verstümmelte Körper, aus dessen Hals das Blut quillt, liegt bis zu den Achseln bedeckt unter einer Decke.
    • 264r Der Hohepriester Joachim empfängt Judith CCCLXXXIIII. Hie kam Joachim von Jherusalem und alle priester in die statt Bettulia und besohent die frǒwe Judith
      Hinter der Stadtmauer von Bettulia zwischen Wachtürmen steht Judith in einem roten Gewand und ohne Schleier. Sie blickt zu Joachim, der die Hände über der Brust gekreuzt hat und ebenfalls zu ihr schaut. In der Stadt sind im Hintergrund drei weitere Figuren abgebildet.
    • 267r Weltenrichter mit Deesis CCCLXXXVIII. Von dem jüngsten tag und wie gott an dem jüngsten tag zů gericht siczet
      Auf dem Weltrund mit Häusern, Kirchen und Flüssen sitzt der stigmatisierte Christus mit ausgebreiteten Armen. Hinter seinem Haupt schwebt rechts das Richtschwert, links eine weisse Lilie. Christus trägt einen grün gefütterten roten Mantel, die Brust ist unbedeckt und gibt den Blick auf die Seitenwunde frei. Links im Bild kniet auf einer Wiese Maria, rechts Johannes; zwischen den beiden spannt sich hinter Christus ein Regenbogen. Auf der Wiese im Bildvordergrund sind zwei kleine Gräber geöffnet, aus denen Menschenkörper steigen.
    • 268v-273v leer.
    Theodor Merzdorf (Hrsg.), Die deutschen Historienbibeln des Mittelalters nach vierzig Handschriften, 2 Bde., Tübingen 1870 (Bibliothek des litterarischen Vereins in Stuttgart 100 und 101), Bd. 1, S. 110-432, Bd. 2, S. 433-517; zum Einschub 15vb-18va vgl. Merzdorf S. 132, Anm. 9. Grössere Textlücken: vor 9ra Anfang von Kapitel 15, 47ra fehlen nach Überschrift Kapitel 73 eineinhalb Kapitel (Merzdorf S. 174f.), 211va fehlt nach Kapitel 320 ein Kapitel (Merzdorf S. 411f.), 231ra Text springt auf Zeile 22 über mehr als zwei Kapitel (Merzdorf S. 450-455). Textumstellung: 251vb Text springt vor Kapitel 370 über die Passage des Antichrists (Merzdorf S. 486-491), die 266ra angefügt wird nach Textschluss in Kapitel 386 (Merzdorf S. 517). Textverluste: Vor 2ra fehlt ein Blatt (Register), vor 7r mehrere Blätter (Kapitel 1-4, Merzdorf S. 107-110), vor 8r ein Blatt (Kapitel 8-13, Merzdorf S. 112-115), 25ra-25vb unterer Teil des Blattes (Kapitel 49-50, Merzdorf S. 145f.), 40va obere Ecke (Kapitel 47, Merzdorf S. 166f.), vor 73ra ein Blatt (Kapitel 107-109, Merzdorf S. 213), 99rb-99va untere Ecke (Kapitel 162, Merzdorf S.252), 172r obere Ecke (Kapitel 271, Merzdorf S. 352f.), 187r-187v obere Ecke (Kapitel 290, Merzdorf S. 373), 209ra-rb obere Ecke (Kapitel 318, Merzdorf S. 208f.). Blatt 29 verbunden, ursprünglich nach Blatt 37; Blatt 44 verbunden, ursprünglich nach Blatt 20.
Entstehung der Handschrift: Aus der Werkstatt des Diebold Lauber in Hagenau. Als Illustrator zeichnet 106r Hans Ott und 258v Hans. Zum Maler Hans Ott vgl. Rapp, S. 127-129.
Provenienz der Handschrift: Wappen 6v von Heinrich Ehinger, Säckelmeister in Konstanz († 1478) und seiner Gattin Margaretha von Cappel. 1615 als Geschenk von Jakob Studer an die städtische Bibliothek, Vorderdeckel innen J. Studer dono dedit N° 8., im Donatorenbuch VadSlg Ms. 10, 20r unter Teutsche geschribne Büecher aufgeführt: N° 8. Ein gar alte Bibel mit figuren gezieret, der erst theil. in. fol. Im Katalog der Handschriften von 1649 (VadSlg Ms. 8a), 2r A 2 in folio. Teutscher Bibel mit figuren, erster theil, auf papier. Alte Signaturen: auf dem Rücken Ha 2, im Vorderdeckel A3. 1r und 268v Stempelder Vadian. Bibliothek .
Bibliographie:
  • Gustav Scherer, Verzeichniss der Manuscripte und Incunabeln der Vadianischen Bibliothek in St. Gallen, St. Gallen 1864, S. 98f.;
  • Rudolf Kautzsch, Diebolt Lauber und seine Werkstatt in Hagenau, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 12 (1895), S 1-32, 57-112;
  • Hans Vollmer, Niederdeutsche Historienbibeln und andere Bibelbearbeitungen, Berlin 1916 (Materialien zur Bibelgeschichte und religiösen Volkskunde des Mittelalters I,2), S. 85-87;
  • Hans Rott, Quellen und Forschungen zur südwestdeutschen und schweizerischen Kunstgeschichte im XV. und XVI. Jahrhundert, Bd. 3, Der Oberrhein: Bd. 3.1 Quellen, Stuttgart 1936, S. 190f., Bd. 3.2, Text, Stuttgart 1938, S. 51f.;
  • Astrid Stedje, Die Nürnberger Historienbibel. Textkritische Studien zur handschriftlichen Überlieferung mit einer Ausgabe des Weidener Fragments, Hamburg 1968, S. 105f.;
  • Christoph Gerhardt, Artikel Historienbibeln, in: Verfasserlexikon2, Bd. 4 (1983), Sp. 67-75;
  • Lieselotte E. Stamm, Buchmalerei in Serie: Zur Frühgeschichte der Vervielfältigungskunst, in: ZAK 40 (1983), S. 128-135;
  • Peter Wegelin, Kostbarkeiten aus der Vadiana St. Gallen in Wort und Bild, St. Gallen 1987, S. 43-50;
  • Ute V. Bloh, Die illustrierten Historienbibeln, Bern 1993 (Vestigia Bibliae 13/14), S. 266-268; Buchmalerei im Bodenseeraum, Friedrichshafen 1997, S. 309f., KO 70;
  • Andrea Rapp, Bücher gar hübsch gemolt. Studien zur Werkstatt Diebold Laubers am Beispiel der Prosabearbeitung von Bruder Philipps ‚Marienleben‘ in den Historienbibeln IIa und Ib, Bern et al. 1998 (Vestigia Bibliae, Bd. 18), S. 83-86, 127-129;
  • Lieselotte E. Saurma-Jeltsch, Spätformen mittelalterlicher Buchherstellung, Bd. 2, Wiesbaden 2001, Nr. 70, S. 102-104;
  • Rudolf Gamper, Gertraud Gamper, Fredi Hächler, Sum Jacobi Studeri Sangallensis. Die Sammlung des bibliophilen Kaufmanns Jakob Studer (1574-1622) in der Vadiana, St. Gallen 2001, S. 24-26, 48f.;
  • Lieselotte E. Saurma-Jeltsch, Pietät und Prestige im Spätmittelalter. Die Bilder in der Historienbibel der Solothurner Familie von Staal, Basel 2008, S. 70, 74, 82, 95, 136, 228, 246.
  • Ulrike Bodemann, Historienbibeln, München 2008 (Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, Bd. 7, 1/2), S. 32-35.