Kurzcharakterisierung:Die 1790 gegründete Lesegesellschaft Wädenswil führte ab 1797 eine handschriftliche Chronik, die alle lokalen Ereignisse eines Jahres zusammenfasst. Ein Vereinsmitglied wurde jeweils als Chronist bezeichnet. Seine Aufgabe war es, zum Jahresende alle aus seiner Sicht wichtigen Ereignisse in Wädenswil zu beschreiben. Zu einzelnen Personen sind ausführliche Nachrufe enthalten. Für die meisten Jahre sind Beschreibungen des Wetters, eine Bevölkerungsstatistik und eine Übersicht der Lebensmittelpreise beigefügt. Neben lokalen Vorkommnissen werden auch kantonale und eidgenössische Themen gestreift (u.a. Bockenkrieg, Ustertag, Sonderbundskrieg). Die Chronik wurde bis 1886 handschriftlich geführt. Der handschriftliche Teilbestand umfasst 2 Bände im Folio-Format. Spätere Bände bestehen aus eingeklebten Zeitungsausschnitten (1890 bis 1945) und aus maschinengeschriebenen Seiten, die jahrgangsweise zusammengebunden sind (1948-1974). Die beiden Bände für den Zeitraum 1797 bis 1886 gelten als eine der bedeutendsten Quellen für die Geschichte Wädenswils im 19. Jahrhundert.(scr)
Erwerb der Handschrift: Aus dem Besitz der Lesegesellschaft Wädenswil, 2001 an die
Dokumentationsstelle Oberer Zürichsee, Wädenswil
(www.dokumentationsstelle.ch) übergeben.
Bibliographie:
Diethelm Fretz, Die Entstehung der Lesegesellschaft Wädenswil: Streiflichter auf die materielle und geistige Kultur des Zürichseegebietes im ausgehenden 18. Jahrhundert, Wädenswil: Stutz 1940.
Peter Ziegler, Lesegesellschaft Wädenswil: 1790 bis 1990, Wädenswil: Stutz 1990.
Weitere Literatur: siehe www.dokumentationsstelle.ch