Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 170, Massstab auf Hs.-Seite – Willehalm-Zyklus: Ulrich von dem Türlin: Arabel · Wolfram von Eschenbach: Willehalm · Ulrich von Türheim: Rennewart
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Kurzcharakterisierung:Die Verserzählung Willehalm von Wolfram von Eschenbach – einem der wichtigsten deutschen Autoren des Mittelalters – ist ein historisch-legendärer Roman nach dem Vorbild der französischen Heldengedichte („chansons de geste“). Sie erzählt die Liebesabenteuer des Willehalm, Grafen von Toulouse, und der Arabel, Tochter eines muslimischen Königs, und spiegelt die Geschichte des Konflikts zwischen diesen beiden mittelalterlichen Kulturen wider. Seit den 1360er Jahren ist sie in einem einzigartigen Zyklus integriert, zusammen mit dem Arabel von Ulrich von dem Türlin, der die Vorgeschichte berichtet, und dem Rennewart, in dem die Fortsetzung erzählt wird. Von diesem Zyklus sind etwas mehr als zehn Handschriften und zahlreiche Fragmente erhalten.(ber)
Standardbeschreibung: Wetzel René, Deutsche Handschriften des Mittelalters in der Bodmeriana, Cologny-Genève 1994, S. 206-210.
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Online seit: 18.06.2020
Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 170
Papier · I + 367 + I ff. · 41.1 x 28.5 cm · Österreich · zweites Drittel des 15. Jahrhunderts
Willehalm-Zyklus: Ulrich von dem Türlin: Arabel · Wolfram von Eschenbach: Willehalm · Ulrich von Türheim: Rennewart
Wie zitieren:
Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 170, Massstab auf Hs.-Seite – Willehalm-Zyklus: Ulrich von dem Türlin: Arabel · Wolfram von Eschenbach: Willehalm · Ulrich von Türheim: Rennewart (https://www.e-codices.ch/de/list/one/fmb/cb-0170)
1. 1-33 (Lagen 1-3), 116-319 (Lagen 11-27) sowie 320/21 u. 330/31 (die zwei äußersten Doppelbll. der 28. Lage) mit Wz. Waage, Piccard 5, Abt. VIII, Nr. 23 (Gent 1437).
3. 80-106 u. 113-115 (Lagen 8-9 u. 3 Doppelbll. der 10. Lage) mit Wz. Blume (Rose) mit 5 Blütenblätter, ähnl. Piccard 12, Abt. IV, Nr. 1762 (Bamberg 1456 [Druck]).
4. 107-112 (die 3 innersten Doppelbll. der 10. Lage) mit Wz. Blume (Rose), wahrsch. mit 4 Blütenblätter u. 4 zusätzl. Spitzblätter, Stiel u. Blätter, nicht bei Br. u. Piccard, in der Art der Gruppe BR. 6340-6343.
5. 322-329 (die 4 innersten Doppelbll. der 28. Lage) u. 332-367 (Lagen 29-31) mit Wz. Leopard (sitzend) mit zurückgebogenem Schwanz, eine Var. von Br. 7890-7892 (Venedig 1424, 1431, Angers 1433, Ungarn 1425-1438, Nürnberg 1429, Breslau 1433, St. Veit 1433, Bayern 1445), speziell von 7890.
Das Wz. in Vor - u. Nachsatzbl. (18. Jh.) wahrsch. Buchstabe (got.) n.
Lagenstruktur: Unbeschrieben der neuere Vor - u. Nachsatz, fast das ganze Bl. 366 sowie Bl. 367. 31 Lagen, fast durchwegs Sexternionen, Vor- u. Nachsatzbl. (ungezählt) der ersten bzw. letzten Lage vor- bzw. nachgeklebt: V (+ 1 -1)9 + 5 VI69 + V79 + 24 VI(+ l)II. Bl. 9 am Ende der 1. Lage angeklebt, das fehlende Gegenstück bildete viell. das ursprüngliche Vorsatzbl. Alte Lagenzählung .j. u. iij am Schluß der 1. u. 3. Lage, der Rest beim Beschneiden des Buchblocks weggefallen oder ganz fehlend. Durchgehend Reklamanten (versch. Hände; Bl. 103v in roter, sonst in schwarzer Tinte).
Zustand: Einband etwas fleckig u. berieben. Der Buchblock in ausgezeichnetem Zustand , kaum Benutzerspuren. Die Ränder leicht stockfleckig.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum ca. 26,0-29,2 X 18,1-22,2; zweispaltig, mit 35-50 abgesetzten V, pro Sp. Sp. rahmen meist mit Bleistift gezogen. Mit Ausnahme von 32ra- 79vb rubriziert.
Schrift und Hände:
Wahrsch. nur 3 Hände:
1. 1ra-33vb, wobei ab dem unteren Abschnitt von 28ra ein gewisser Stilwechsel festzustellen (Oberlängen von h, aber auch von l u. k immer seltener verschlauft, nur noch umgebogen).
2. 34ra-79vb, mit deutlichem Wechsel des Duktus ab 46rb, aber wohl derselbe Schreiber (vorwiegend gerade h, l u. b, neben einem 1mit Schleife.
3. 80ra-366ra, zu Beginn gedrängt, dann zunehmend breiter u. kursiver.
Die Schriften der Hände 1 u. 3 aus derselben Schreibtradition stammend. Sie repräsentieren den älteren, zur Kursivität neigenden breiten Typus der bair.-österr. Bastarda, der um die Mitte des 15. Jhs. von einem eher kontrastarmen Typ abgelöst wurde, wie er von der 2. Hand geschrieben wird. Korrekturen (Radierungen, Streichungen) u. Ergänzungen fehlender Wörter durch eine zeitgenössische Hand im Bereich der Bll. 1-33 (= Teil der 1. Hand) u. 80-108 (Beginn des Teiles der 3. Hand). Der von der 2. Hand geschriebene Teil (4.-7. Lage, mit einer Papiersorte, die nur hier verwendet wird u. mit einem Quinternio schließend) ist frei von Korrekturen. Da in diesem Teil auch der Initialenschmuck nicht ausgeführt wurde u. die Rubrikation fehlt, ist er allem Anschein nach erst nachträglich (für verloren gegangene Lagen?) geschrieben u. eingefügt worden.
Buchschmuck:
Rote, 2 V. hohe Lombarden mit karger Verzierung (Repräsentanten sichtbar).
In 34ra-79vb Raum für Initialen (Lombarden) freigelassen (Repräsentanten), doch nicht ausgeführt (Ausnahme 76rb: eine vom Schreiber mit seiner Tinte gezeichnete Lombarde).
Einband:
Heller Schweinsledereinband auf Pappdeckeln, Ende des 18. Jhs., mit reichem Blinddruck (doppelte Streicheisenlinien, Rollstempel mit Ornamenten, Pflanzenmotiven u. Ranken; Einzelstempel, teilweise zusammengesetzt, mit Pflanzen- u. Blumenmotiven). 5 einfache erhabene Bünde, Rollstempel-Begrenzung. Typischer Einband aus dem ältesten Bestand der erzbischöfl. Bibliothek von Erlau /Eger, nach dem Begründer der Bibliothek sog. Eszterhazy-Einband (vgl. Becker, S. 110), vgl. auch Cod. Bodmer 62. Oben u. unten auf dem Rücken stark gebräunte Signaturenschilder (Papier) der erzbischöfl. Bibliothek, liniert, oben 1400/ 2410, unten C/I/1. Unter dem obersten Bund ein weiteres Papierschild mit Goldprägung WOLFRAM. & ULRICI. / RYTHMI. & CARMINA. / COD. MS. SAEC. XV. Die Kapitale mit braunem u. weißem Garn zweifarbig umnäht. Im vorderen Spiegel wieder ein Signaturschild der Diözesanbibliothek (Papier) eingeklebt (C/I*/1), dieselbe Signatur in Bleistift auch groß auf dem Vorsatzbl. Der hintere Spiegel mit den üblichen Bibliothekseinträgen der Bodmeriana.
Hauptsprache: mittel- oder südbair., der 2. Schreiber hebt sich vom 1. u. 2. etwas ab (häufig ee für unbetontes Schluß-e, b für w u. umgekehrt häufig, bei Hand 1 u. 3 eher die Ausnahme).
Inhaltsangabe:
1.
1ra-62vaUlrich von dem Türlin: Arabel
Aller weishaitt ein anefannkch.
Sint hercz, müet und gedannckch
dir naigennt und undertänig sint,
so gedennkch süesser maide kindt,
das du mennsch mit uns wäre
und sünnden doch verbare …–…
Nw hat die red ain ennde,
gott sein genad uns allen sennde
und geb uns seinen heiligen geist,
das er sey unser vollaist,
das wir alhie also gepawen,
das wir die himilisch(e)n frawen
mit irem sun ebikleich beschawen.
Amen.
Unsere Hs. hat die Sigle o (Suchier, Singer, s.u.) bzw. E (Bushey, s.o., an Schröders Siglen der „Willehalm"-Hss. angelehnt) der „Arabel"-Überlieferung. Nach Singer gehört sie zu einer 2. Bearbeitung des Textes (= Singer III; I = älteste Fassung; IIa kürzende Bearbeitung, IIb Prosabearbeitung), die den Archetyp *B gemeinsam hat. Innerhalb dieser Redaktion stellt sich o zu einer 2. Gruppe, dort wiederum zu einer 2. Untergruppe (Bushey II, 2a). Die Textzeugen dieser Untergruppe überliefern den ganzen „Willehalm"-Zyklus u. haben am Schluß die bekannte Schreibernotiz mit Widmung (vgl. dazu Becker, S. 101, Anm. 3). Der „Arabel"-Teil endet in unserer Hs. wie in der Redaktion *B überhaupt mit Singer CCCXII,10 u. ergänzt diese Schlußverse zusammen mit den anderen Textzeugen der 2. Untergruppe zu einem vollständigen 31 zeiligen Absatz (Singer, App. S. 362,*1-*21). Eine Neubeurteilung der Überlieferung von Werner Schröder in seinen „Arabel"-Studien: Die Unterscheidung zweier abweichender Versionen* A (dem Autor zugerechnet) u. *R (= Singer *B, eine Redaktion) bleibt dabei unbestritten. Unsere Hs. (E) gehört zur Redaktion *R, WWoE (W = Wien, Österr. NB, ser. nova 2643; Wo = Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, cod. Guelf. 30. 12 Aug. fol.) = Γ. Die Versfolge in unserer Hs. ist mehrfach gestört, es folgen auf V. 79,23 V. 84,4, auf V. 89,18 V. 79, 24 u. auf V. 84,3 V. 89,19 (Bushey [s.o.], S. 248).
Hg. Samuel Singer, Willehalm. Ein Rittergedicht aus der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, von Meister Ulrich von dem Türlin (Bibliothek der mittelhochdeutschen Litteratur in Böhmen 4). Prag 1893. Repr. Hildesheim, New York 1968. Zur Überlieferung S. I-LXXXIX;
Mehrere Textauszüge in synoptischer Weise (Text von *A u. *R) hg. u. untersucht von Werner Schröder, „Arabel"-Studien (Akad. d. Wiss. u. d. Lit., Mainz, Abhandlungen d. geistes- u. sozialwissenschaftlichen Kl.) I, H. 6 (Wiesbaden 1982), II, H. 4 (Wiesbaden 1983), III, H. 9 (Wiesbaden 1984), IV, H. 6 (Wiesbaden 1988) u. V, H. 7 (Wiesbaden 1988).
Vgl. Hermann Suchier, Über die Quelle Ulrichs von dem Türlin und die älteste Gestalt der prise d'Orenge. Paderborn 1873;
Piper (s. u., zu 2.), S. 318- 320;
Bushey, Gesamtverzeichnis (s. o.), S. 228-286;
Betty C. Bushey, Nachträge zur „Willehalm"-Überlieferung. In: Studien zu Wolfram von Eschenbach. Festschrift für Werner Schröder zum 75. Geburtstag. Hg. v. K. Gärtner u. J. Heinzle. Tübingen 1989, S. 359-380, hier S. 368f.
2.
62vb-139vbWolfram von Eschenbach: Willehalm [A]ne valsch dw rainer,
gedreiet und auch ainer,
an ürhab dein state kraft
ann ennde auch beleibett …–…
Der markigs gut gelaittet dan
gab dem hochgelobten mann
und was toter kunig vantt.
Sünst rawmtt er P[ro]venzal das lant.
Wie im „Arabel"-Teil stellt sich auch hier unser Cod. (E) zur Wiener u. Wolfenbütteler Hs. (W u. Wo), mit einer gemeinsamen Vorlage *WWoE = γ (Ausg. Schröder, S. XXXII). Dazu gesellen sich 2 Fragmente, F37 u. F49 (Ausg. Schröder, S. LXI). Unsere Hs. ist der mit Abstand jüngste Textzeuge von γ. Innerhalb von γ stellt sich E zu *WoF49, das mit W eine gemeinsame Vorlage besitzt. E teilt alle von Schanze (s. u.), S. 135-138 für F 49 beobachteten Lesarten, also auch die vermeintlichen 3 Originalvarianten des Bruchstücks. Möglicherweise haben wir in F 49 (Prag, Bibliothek des ehemaligen Prämonstratenser-Stiftes Strahov, 475/zl [Abdruck W. Toischer in: ZfdA 22 (1878), S. 237-242]; das „Arabel"-Fragment Bushey 15, Berlin, SBPK, mgf 1393 gehörte zur selben Hs.) die Vorlage unseres Cod. zu suchen. Die nicht seltenen Abweichungen E's von F49 scheinen durchwegs Originalvarianten darzustellen. Allerdings bietet E zweimal gegen eine Fehlvariante von F49 die richtige Lesart (350,20 F49 auch, E noch; 376, 11 F49 von imer, E mit γ von mir), doch ist hier auch ein Verlesen des Herausgebers von F49 möglich. E u. F49 zeichnen durchwegs dieselben Verse durch Initialen aus. Die Lesarten von E in der krit. Ausg. von Schröder berücksichtigt.
Hg. Werner Schröder, Wolfram von Eschenbach, Willehalm. Nach der gesamten Überlieferung kritisch hg. Berlin/New York 1978.
Vgl. Paul Piper, Wolfram von Eschenbach. 1. Teil. Einleitung: Leben und Werke (Deutsche National-Litteratur 5,1). Stuttgart 1890, S. 192-196 (Hss.-Verzeichnis, unsere Hs. Nr. 38);
Eduard Hartl, Vorrede zu: Karl Lachmann (Hg.), Wolfram von Eschenbach. 6. Ausg. bes. v. Eduard Hartl. Berlin u. Leipzig 1926, unveränd. Nachdruck 1965, S. XLVI-LXXII, das „Willehalm"-Hss.-Verz. S. LXII-LXXI (unsere Hs. Nr. 36);
Werner Schröder u. Heinz Schanze, Neues Gesamtverzeichnis der Handschriften von Wolframs „Willehalm". In: ZfdA91 (1962), S. 201-226 (unsere Hs. Nr. 9);
Heinz Schanze, Die Überlieferung von Wolframs Willehalm (Medium Aevum 7). München 1966;
Manfred Von Stosch, Schreibereinflüsse und Schreibertendenzen in der Überlieferung der Handschriftengruppe *WWo von Wolframs „Willehalm". Diss. (Marburg 1969). München 1971 (Zu E: S. 8f.);
Becker, S. 99-120;
Ausg. Schröder (s. o.), S. XXI-LXV;
Bushey, Nachträge (s. o., Arabel-Teil), S. 360-368.
3.
140ra-366raUlrich von Türheim: Rennewart
Aeilig[er] ! geist, her vatt[er] und kintt,
dew drew gar an dir ain sind,
gedreiett und doch in ain,
du hiess de[n] st[er]n, das er schain …–…
365vbder sel hail hin zegott,
so mir kom des todes pot.
icz püechs künd pflegen
Volknar von Podenswebenn
mit vorchten darczü mit sinn,
was ob Hainreich des hüld gewin,
dem dicz püech wiert gesanntt.
Herr markgraff Ött seit gemant,
und das euch gotes güt geczem,
das er euch und mich in sein reich ne(m). Der gemachett hat Adamen,
der rüech uns geben sein hüld, amen. 366rHie hat daspüech ein ennd.
Got jm den kümber wennd,
der es schreybenn hies
und tugent nicht ennlies.
Er tett dem schreyber als er solt,
mit des Iones solt.
Got geb im noch zetüen das,
das er die lecz pesser pas.>Deo gracias<
Unsere Hs. die Nr. 28 (= e) bei Piper u. Lohmeyer, Hübners Nr. 4. Das für den „Arabel"- u. „Willehalm"-Teil Gesagte bestätigt sich: Lesarten von e mit Lohmeyer (= Lachmann) mop (= Hübner P,1,2; entspricht Schröder VWoW) gegen den Rest (gemeinsamer Archetyp Lohmeyer μ, Hübner η], vor 1320); e mit op gegen m (Vorlage Lohmeyer π, Hübner θ geht wie o u. p unabhängig auf π zurück (hat mit o die von Lohmeyer angeführten Verse, die p fehlen, u. überliefert - mit einer Ausnahme - mit p die richtigen Lesarten, wo o nach Lohmeyer einen entstellten Text bietet). e steht der Wolfenbütteler Hs. o näher als dem Wiener Ms. p. Unsere Hs. wurde, wie ihre nächsten Verwandten op, für die Ausg. von Hübner als angeblich „textkritisch ohne Bedeutung" (S. XLVII) nicht berücksichtigt.
Hg. Alfred Hübner, Ulrich von Türheim, Rennewart. Aus der Berliner und Heidelberger Handschrift hg. (DTM 39) Berlin 1938. 2. Aufl. Berlin u. Zürich 1966.
Vgl. Piper (s. o.), S. 342-345;
Eduard Lohmeyer, Die Handschriften des Willehalm Ulrichs von Türheim. Kassel 1883;
Ausg. Hübner, S. VII-LI;
Hans-Friedrich Rosenfeld, Zur Überlieferung von Ulrich von Türheims Rennewart. In: PBB 73 (1951), S. 429-456;
Bushey, Nachträge (s. o., Arabel-Teil), S. 369-380.
Entstehung der Handschrift: Schreibdialekt, Papier u. Überlieferungsgeschichte des Bds. deuten auf österr. Provenienz.
Provenienz der Handschrift: Wie der Cod. Bodmer 62 (Erlauer Sammelhs.) wurde auch diese Hs. 1783 von Bischof Karoly Eszterhazy (Amtszeit 1762-1799) in Wien aus der Versteigerung der Fürst Auerspergschen Sammlung für die (dann 1793 eröffnete) erzbischöfl. Bibliothek von Erlau erworben (Preis: 3 Gulden). Dort erhielt sie einen neuen Einband u. die Signatur C.1.1. (So noch bei Singer.)
Erwerb der Handschrift: Wohl gleichfalls zusammen mit der Erlauer Sammelhs. (Cod. Bodmer 62) verschwand der Willehalm-Zyklus nach dem 2. Weltkrieg unter ungeklärten Umständen aus dieser Bibliothek u. wurde im Antiquariat Joszef Farago, Vaduz, zum Verkauf angeboten u. von Martin Bodmer erworben (wohl ebenfalls 1949).
Bibliographie:
Singers,.481f.;
Travniks, S. 26-35 (Erlau), hier S. 32;
VizkeletyII, S. 129-158 (Eger), hier S. 130;
Milde, S. 99-101;
Becker Nr. 9, S. 110f.;
Betty C. Bushey, Neues Gesamtverzeichnis der Handschriften der „Arabel" Ulrichs von dem Türlin. In: Wolfram-Studien VII. Berlin 1982, S. 228-286, hier S. 248.
Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 170
Papier · I + 367 + I ff. · 41.1 x 28.5 cm · Österreich · zweites Drittel des 15. Jahrhunderts
Willehalm-Zyklus: Ulrich von dem Türlin: Arabel · Wolfram von Eschenbach: Willehalm · Ulrich von Türheim: Rennewart
Zusatzaufnahmen
Inhaltliche Angaben
"Prise de vue supplémentaire"
Redaktion e-codices, 2020.
Technische Angaben
"Un seul flash est allumé pour permettre de voir le relief."
Naomi Wenger, photographe
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"Prise de vue supplémentaire"
Redaktion e-codices, 2020.
Technische Angaben
"Un seul flash est allumé pour permettre de voir le relief."