Kurzcharakterisierung:Die Handschrift enthält Hymnen und Cantica für das monastische Chorgebet. Ursprünglich vermutlich für das Kloster Muri geschaffen, war es später im Kloster Hermetschwil in Gebrauch.(szu)
Standardbeschreibung: Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 299-301.
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Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 299-301.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Hymni et Candica
Entstehungszeit: Erstes Viertel des 16. Jahrhunderts
Frühere Signatur:
Cod. 6.137.
Beschreibstoff: Papier Wasserzeichen: Traube, Piccard I 730 (1513) und ähnlich I 697 (1504); Buchstabe Z, Piccard, Wasserzeichenkartei Nr. 30613 und 30614 (1512–1516).
Umfang:
79 Blätter
Format: 20,5 x 14,5 cm
Seitennummerierung: Alte Foliierung am unteren Blattrand: 1–79; neuere Foliierung am oberen Blattrand: 1–79.
Lagenstruktur:
Lagen: VI12 + IV20 + 5 V70 + (V-1)79, nach Bl. 79 ein Blatt entfernt. Reklamanten.
Seiteneinrichtung:
Stift- und Blindliniierung, Schriftraum 14–14,5 x 9,5, 21 Zeilen.
Schrift und Hände:
Schleifenlose Bastarda von einer Hand.
Buchschmuck:
Rubriziert. 1–2zeilige rote Lombarden, 2–3zeilige mit Fadenranken, 1r 6zeilig.
Spätere Ergänzungen: Korrekturen von verschiedenen Händen des 16. Jhs., z. B. 18r, 25r, 53r interlineare Übersetzung. 78r–79v Nachträge von zwei Händen des 16. Jhs.
Einband:
Mit hellbraunem Leder bezogene Holzdeckel, 16. Jh. Streicheisenlinien, Einzelstempel. Ehemals eine nach vorn greifende Kantenschliesse mit Messingteilen. Auf dem Rücken Papierschild, […] ch No III, Ende 17. Jh., darunter mit Tinte und Bleistift 155. Hinteres Spiegelblatt entfernt, geringe Leimspuren. Im vorderen Spiegel mit Tinte Hymni et Cantica, sowie Papierschild mit Angaben zur Hs., 20. Jh.
Inhaltsangabe:
1r–43rHymnar.
Mit deutschen Rubriken.
>Incipit cursus ymnorum<.
Ymnus ad nocturnum. Dominica. Primo dierum …–…
Presta pater piissime.
Per ebdomadam: AH 51 Nr. 23, AH 50 Nr. 4, AH 51 Nr. 24, 31, 41, AH 50 Nr. 18–20, AH 51 Nr. 34, 44, 22, 25, AH 50 Nr. 5, AH 51 Nr. 35, 26, AH 50 Nr. 22, AH 51 Nr. 36, 27, AH 50 Nr. 23, AH 51 Nr. 37, 28, AH 50 Nr. 24, AH 51 Nr. 38, 29, 32, 39, 30, 33, 40.
78r–v
Nachtrag. Von einer Hand des 16. Jhs.
>Von sancto Blasio<.
AH 52 Nr. 155.
79r–v
Nachtrag. Von der Hand der Meliora Muheim, 1589.
>De nativitate Mariȩ ad nocturn[am]<.
AH 4 Nr. 68, AH 51 Nr. 125.
(79v)
>In exultationis [sic] sancte crucis<.
AH 51 Nr. 80.
Entstehung der Handschrift: Aufgrund der Heiligen für ein benediktinisches Kloster des südwestdeutsch-schweizerischen Raumes bestimmt; möglicherweise Muri (Kirchweih zwischen 6. Oktober und 1. November).
Provenienz der Handschrift: Hermetschwil; vermutlich im Besitz der Hermetschwiler Priorin Meliora Muheim († 1630), 79vMeliora Much[eim] 1589. Im Bücherverzeichnis von Hermetschwil 1697 aufgeführt: 6r Hymnusbuoch No III. Im vorderen Spiegel alte Signatur Cod. 6.137., radiert, darunter mit Bleistift 155; 1r Stempel Convent M. G., 19. Jh., stark verblasst.