Kurzcharakterisierung:Das Graduale enthält die wichtigsten Messgesänge zum Kirchenjahr und zu den Heiligen. Sie sind mit Hufnagelnoten notiert. Der graphische Zusammenhang zwischen Text und Melodie ist nicht immer eindeutig.(szu)
Standardbeschreibung: Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 304-305.
Standardbeschreibung anzeigen
Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 304-305.
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags (Urs Graf Verlag, Dietikon). Das Copyright an der Handschriftenbeschreibung liegt beim Verlag.
Handschriftentitel: Graduale
Entstehungszeit: Letztes Viertel des 15. Jahrhunderts
Beschreibstoff: Papier
Wasserzeichen: Ochsenkopf, Piccard II 166 (1480–1483), Krone, entfernt ähnlich Briquet 5069 und Piccard IV, 1 (1474 bzw. 1482–1485).
Umfang:
277 Blätter
Format: 21,5 x 15,5 cm
Seitennummerierung: Alte Foliierung rot: 1–262, neuere Foliierung: I. [1–262]. 263–276.
Lagenstruktur: Lagen: 10 VI119 + (V+1)130 + 12 VI274 + (V-8)276, Bl. I, 11 und 12 lose, nach Bl. 276 8 Blätter herausgerissen. Reklamanten.
Seiteneinrichtung:
Tintenliniierung, Schriftraum 14,5–16 x 9–10,
Schrift und Hände:
Gotische Minuskel von einer Hand, Hufnagelnotation auf fünf Linien.
Musiknotationen: 4 Zeilen mit Notenschema.
Buchschmuck:
Rubriziert, einzeilige rote Lombarden.
1r 4zeilige rote und schwarze Initiale, mit Perlkette gerändert, Schriftband Puer natus est nobis et filius datus est nobis, cuius im[perium], im Binnenfeld Christuskind mit Nimbus und Strahlenkranz vor Knospenmotiv.
Spätere Ergänzungen: 1r über dem Schriftspiegel Valentinus. Ir–v und 49r Federproben. Vereinzelte Korrekturen, z. B. 104r, 264v.
Einband:
Mit rotem Leder bezogene Holzdeckel, spätes 15. Jh. Streicheisenlinien, Einzelstempel. Kapitale aus Lederflechtwerk. Vorderdeckel und erste Lage abgerissen. Eine nach vorn greifende Kantenschliesse mit Messingteilen, erneuert. Auf dem Rücken Papierschilder, das obere unlesbar, das untere 161. Auf dem Schnitt mit Tinte 1619 jor. Spiegelblätter Inkunabelfragmente: Alphonus de Spina, Fortalitium fidei, [n] 1r [Basel: Bernhard Richel, nicht nach 1475]; GW 1575. Im Spiegel und in den Fälzen der ersten und der letzten drei Lagen Streifen eines Missale, 13. Jh. Ir Papierschild mit Angaben zur Hs., 20. Jh.
1r–135vProprium festivum de tempore.
Mit deutschen Rubriken. Weihnachten – Fronleichnam, bis Johannes Ev. mit integriertem Kyriale.
Puer natus …–…
in aeuia.
(124r)
Fronleichnam mit
AH 50 Nr. 385 (1a–4b, 11a–11b).
(130v)
>Aynnen ander der hübscher ist<
AH 54 Nr. 169.
135v–235rProprium de sanctis.
Mit deutschen Rubriken. Andreas – Nikolaus.
>Incipiunt nunc officia de sanctis per annum<.
Michi autem …–…
constituet eum.
235r–241rDedicatio ecclesiae.>In der kilchwichy<.
Introitus. Terribilis est locus iste …–…
aperietur aeuia. Mit
AH 53 Nr. 247.
241r–251vMissa votiva de BMV.>Sequitur von unnser frouwen ain ampt an den samstagenn<.
Salve sancta parens …–…
patris filium. Mit AH 54 Nr. 218 (letzte Strophe ohne Notation).
252r–276rKyriale.>Kyrie an den sunnentagen<.
Kyrieleyson …–…
dona nobis pacem.
(265r)
Gloria in excelsis
(ohne Notation) mit Tropen:
(266r)
Spiritus et alme orphanorum paraclite …
RH 19312.
Provenienz der Handschrift: Auf dem vorderen SpiegelblattDu min gwaltig fuserli / ich wil alz … C. K., 16. Jh.; Monast: Hermetswill. O. S. B., 19. Jh., sowie alte Signatur, radiert. Spiegelblatt hintenGott grües dich min gwaltig fuserli / ich wil al … / du … , 16. Jh. Spiegelblatt vorn Signatur mit Bleistift 161, 19. Jh., hier und 1r Stempel Convent M. G., 19. Jh.