Kurzcharakterisierung:Kleiner Band aus zwei Teilen, mit Gebeten und Betrachtungen über verschiedene Themen, in 30 Tagen zu lesen. Ein Teil (ff. 1r-45r) – heute am Anfang der Handschrift, aber wahrscheinlich ursprünglich am Ende eingeordnet – wurde von Maria Ferrin geschrieben, wie auf f. 45r zu lesen ist. Der heutige zweite Teil wurde von zwei Händen der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts – Anfang des 16. Jahrhunderts kopiert. Für den Koperteinband wurde ein Pergamentfragment eines Lektionars benutzt.(ber)
Standardbeschreibung: Mengis Simone, Schreibende Frauen um 1500. Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen (Scrinium Friburgense 28), Berlin/New York 2013, S. 306.
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Online seit: 04.10.2018
Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, **m 19
Papier · 165 ff. · 11 x 9 cm · 1620 / zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts / um 1600
Gebets- und Andachtsbuch
Wie zitieren:
Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, **m 19, Vorderseite – Gebets- und Andachtsbuch (https://www.e-codices.ch/de/list/one/kaw/0019)
Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, **m 19
Mengis Simone, Schreibende Frauen um 1500. Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen (Scrinium Friburgense 28), Berlin/New York 2013, S. 306.
Handschriftentitel: Gebet- und Betrachtungsbuch
Entstehungszeiten:
1620
15./2 Jh.
um 1600
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen schwer auffindbar, f. [6] Spuren eines solchen, ev. ein Turm.
Umfang:
165 folia
Format: 11 x 9 cm
Seitennummerierung: Keine Paginiierung/Foliierung, von späteren Hand am Schluss mit Bleistift 165
Schrift und Hände:
f. 1r-45r Hand der Maria Ferrin. Charakteristikum für ihre Hand ist ein schräg durchgestrichenes v als Kürzung für ver-, f. 45r, f. 48r. Der ganze erste Teil stammt von ihrer Hand, trotz Schreibcäsur und Kielwechsel: bis f. 34r kleine, sehr zierliche Schrift mit feinem Kiel, bastardanah, leicht rückwärtsgeneigt, geringfügige Schwankungen im Duktus (keine Linierung, nur Schriftsspiegel mit Tinte); charakteristisch das h, das statt eines Bogen einen leicht gewellten Abstrich hat, auch die nach rechts geführte Unterlänge der g ist gewellt. Auch die Rubricken von ihrer Hand, heute vom ursprünglichen Rot kaum noch etwas sichtbar (Bleioxidation der Menninge-Mischung); f. 34v Übergang zu grösserer Schrift mit breiterem Kiel und dunklerer Tinte, weiterhin ihre Hand aufgrund der genannten charakteristischen Buchstabenformen, gegen Schluss vereinzelt kleine Häkcken in Form von Haarstrichen an den Schäften. Die Partie der Maria Ferrin wurde später hinzugebunden. - Der (heute) zweite Teil stammt von zwei Hönden des 15./2 Jhs./um 1600: f. 48r-[156v] ebenso zierliche, kleine Bastarda mit runderen Buchstabenformen, leicht rechtsgeneigt; auch diese Schreiberin hat das spezielle h (s.o.); regelmässige Silben-Reklamanten, f. 156v[150v] unten Reklamanten en, Textfortsetzung nicht auffindbar, im folgenden lose Einzelblätter, wohl Textverlust. - Der Rest des Bändchens (f. 156r-165v) von einer stärker kursiven, leicht unregelmässigen Hand.
Buchschmuck:
Einfachste kleine rote Lombarden, rubriziert.
Einband: Koperteinband, in Pergament-Umschlag geheftet (Heftschnüre am Rücken gut sichtbar), Fragment eines Lektionars in schöner Gotica (Bogenverbindungen, Haarstriche), aussen Tinte tum grossenn Teil abgeschabt, innen tadellos erhalten und gut lesbar.
Inhaltsangabe:
Gebet- und Betrachtungsbuch
Entstehung der Handschrift: Kolophon f. 45r: min hertz liebe sch[wester]anna barbara baͤten got für mich vͤwere liebe s[wester] maria ferrin jch wil gwüß nit v[er]gaͤßen [Kürzung unklar] ~ 1620 ~ an Simon vnd jude tag ~. Eine Schwester Maria Ferrin figuriert nicht bei Vogler im Konventualinnen-Verzeichnis.