Kurzcharakterisierung:Die erste Hälfte der Handschrift enthält zwei aus dem Lateinischen übersetzte Predigten über die Nächstenliebe. Sie wurden 1589 von einem Schreiber kopiert, der mit F. C. A. unterschrieb (f. 7v). Die zweite Hälfte wurde von zwei weiteren Schreibern geschaffen, die während der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts aktiv waren. Darin enthalten sind eine Predigt für Ordensleute (ff. 8r-30r) und ein Traktat über Sünde und Reue (ff. 31r-49r). Für den Einband wurde die Seite eines Kalendars benutzt (November/Dezember, 14. Jahrhundert), auf dem einige Todesdaten und Jahrzeiten notiert wurden.(ber)
Standardbeschreibung: Mengis Simone, Schreibende Frauen um 1500. Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen (Scrinium Friburgense 28), Berlin/New York 2013, S. 304-305.
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Online seit: 04.10.2018
Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, M 46
Papier · 50 ff. · 15.5 x 10.5 cm · zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts / zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Sammelhandschrift
Wie zitieren:
Wil, Dominikanerinnenkloster St. Katharina, M 46, f. 49r – Sammelhandschrift (https://www.e-codices.ch/de/list/one/kaw/M0046)
Mengis Simone, Schreibende Frauen um 1500. Scriptorium und Bibliothek des Dominikanerinnenklosters St. Katharina St. Gallen (Scrinium Friburgense 28), Berlin/New York 2013, S. 304-305.
Seitennummerierung: Band bis auf einzelne Seiten nicht foliiert.
Lagenstruktur:
II[1-7], VII[8-14], (V-1)[15-30], (VI-1)[31-41], letzte Lage vermutlich VI[42-50], die folia der 2. Lagenhälfte fehlen bis auf f. 48 (Hälfte des folio herausgeschnitten) und f. 50 (leer). WZ: f. 19 Bär mit heraushängender Zunge, sonst kaum sichtbar (Papier sehr steif), ev. dies. Marke wie in M 12 (do. nie ganz sichtbar).
Zustand: f. 30 die rechte untere Blattecke abgerissen.
Seiteneinrichtung:
Teil II f. [8r]-[30r] ohne Einrichtung. Teil III f. [31r]-[49r] Schriftspiegel braune Tinte, 10,5 x 6,5/7 cm, keine Linierung.
Schrift und Hände:
Teil I f. [2r]-[7v] kleine linksgeneigte Kursive von einer Hand des 16./2 Jhs. - Teil II f. [8r]-[30r] Haupthand recht regelmässige, deutlich rechtsgeneigte Bastarda des 15./2 Jhs., keine Oberschlaufen, ausser passim bei kursiven d =auf spitzem Fuss<, g-Unterschlaufe bis zur Grundlinie heraufgezogen, rundes r, a mit Sattel und kleinem Füsschen nach rechts, Schlaufe der e bis auf Basislinie gezogen, spitzeckige v und w, auffällig die h aus zwei versetzt nebeneinander gesetzten geraden Schäften. Auffälligste Merkmale sind die Rechtsneigung sowie das Fehlen jeglicher kursiver Elemente (ausser der spitzen d). - Teil III f. [31r]-[49r] Kleine halbkursive Bastarda, vereinzelt Korrekturen ders. Hand.
Buchschmuck:
Teil II f. 8r Initiale mit Schaftaussparungen und Punktverdickungen, eine grössere Lombarde zu Textbeginn, rubriziert. Teil III drei 2-zeilige rote Lombarden, ganz vereinzelt einfache rote Lombarden, nur die untere Hälfte f. 45r, rubriziert.
Einband:
Band in Pergament-Umschlag geheftet: Fragment eines Kalendars des 14.h Jhs. mit Nachträgen verschiedener Hände (Todesdaten, Jahrzeiten).
Inhaltsangabe:
f. 2r- 8rZwei Predigten über die Nächstenliebe, aus dem Lateinischen übersetzt.
f. 32v-38vMich zwingt úwper gebett gaistlichi tochter Christi in allen vch mit goettlicher vorcht zu gevallen, jr begeret ettwas zu wissen von tröme …
f. 38v-49rAin gaistlich underwisung vast kostlich. Zu Windeshaim was ain bruder des ordens canonici regularis. der begert von hertzen von dem wirdigen Florencius ain kurtze ler. …
Entstehung der Handschrift: Kolophon f. [7v]F. C. A., darunter in Schlaufen-Ornament 1 5 8 9. Scriptorium St. Katharina Wil nicht beweisbar.