Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Bern, Burgerbibliothek, Cod. 231
Pergament · 8 ff. · 31 x 22 cm · Frankreich · Ende 13. / Anfang 14. Jh.
Chansonnier-Fragment
Fragment einer französischen Trouvère-Handschrift des späten 13. oder frühen 14. Jahrhunderts, die wahrscheinlich einst zum selben Codex wie Paris, BN français 765 gehörte. Enthält 20 Chansons, darunter 14 des Thibaut de Champagne; alle Chansons sind in der Parallelüberlieferung bezeugt. 14 Lieder sind mit Quadratnotation versehen. (mit/hop)
Papier · II + 107 + II ff. · 29-29.2 x 20.7-21 cm · Aschkenas · 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Jakob ben Ascher, Tur Oraḥ Ḥayim (erstes Buch des Arba’ah Turim)
Das Arba’ah Turim ist ein juristisches Werk in vier Büchern, dessen erstes, das Tur Oraḥ Ḥayim oder der "Weg zum Leben", im Cod. 253 zu finden ist. Es enthält Gesetze über die täglichen jüdischen Bräuche der Segnungen (d.h. morgendliches Händewaschen, Tefillin, Zizit), Gebete und Sabbatgebote, Feiertage und Toralesungen. Dieser Teil enthält auch Aspekte des hebräischen Kalenders in Verbindung zur jährlichen Liturgie. (iss)
Wahrscheinlich aus dem Oberrheingebiet stammende Zusammenstellung verschiedener Gesetzestexte, die auch als Breviarium Alarici bekannt sind; voraus gehen zwei Auszüge aus Isidors Etymologiae, welche ebenfalls die Gesetze betreffen und zwei ganzseitige Verwandtschaftstafeln bieten. Am Ende findet sich ein lateinisch-hebräisch-griechisches Glossar. Aussergewöhnlich farbige Handschrift mit altertümlichem Eindruck und prächtiger Titelseite; sie diente als Druckvorlage für Johannes Sichards Ausgabe des Breviarium Alarici (das er für den Codex Theodosianus hielt), die 1528 bei Heinrich Petri in Basel erschien. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern. (mit)
Pergament · 109 ff. · 24-24.5 x 17.5-18 cm · Italien · 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Abraham ben Meir ibn Ezra, Sefer ha-Yashar
Das Sefer ha-Yashar ist einer der zwei Bibelkommentare des grossen R. Abraham Ibn Ezra (1089/92-1164/67). Das in Lucca (Italien) gegen 1142-45 geschriebene Werk erlangte im Mittelalter grosse Anerkennung und Popularität und blieb in zahlreichen Handschriften und Drucken erhalten. Diese italienische Kopie aus dem 15. Jahrhundert ist von besonderem Interesse, da sie während dem 16. Jahrhundert einmal dem berühmten calvinistischen Theologen und Genfer Professor Théodore de Bèze (1519-1605) gehörte, der sie anschliessend einem seiner Schüler und Kollegen vermachte, Antoine Chevalier (1507-1572), erster Professor für Hebräisch an der Académie de Genève. (iss)
Pergament · 179 ff. · 24–24.5 x 18–18.5 cm · Ende 9. Jh.
Commenta Bernensia in Lucanum; Adnotationes super Lucanum
Vermutlich in Reims entstandene, aus zwei Teilen bestehende Handschrift, die nur die Scholien zu Lukan, nicht aber den eigentlichen Text überliefert. Der erste Teil (bis f. 125v) enthält die nur hier überlieferten Scholien, die als Commenta Bernensia bekannt sind. In den Text eingestreut sind 21 farbige einfache Schemata, geographische Darstellungen sowie Pläne von Städten und Schlachten. Der zweite, leider unvollständige Teil bietet eine nicht illustrierte Glossensammlung (Adnotationes) zu den Büchern 1 bis 4 sowie 9 und 10 (Anfang). Wie sich aus dem Inhalt ergibt, wurde der ursprüngliche Plan, Commenta und Adnotationes in einem Text zu verschmelzen, offenbar in der Mitte des ersten Buches der Commenta aufgegeben und die Adnotationes wurden im letzten Drittel der Handschrift (ab. f. 125v) separat kopiert. (mit)
Pergament · 135 ff. · 22.5–23 x 16–16.5 cm · Ende 13. Jh./Anfang 14. Jh.
Sammelband: Thierry de Vaucouleurs, Vie de Saint Jean l’évangéliste; Prophéties de Merlin; Sept sages de Rome
Aus drei Teilen bestehende Sammelhandschrift, wahrscheinlich in der Picardie geschrieben. Die Handschrift enthält eine seltene Johanneslegende, die Prophezeiungen Merlins sowie die Erzählung der Sieben Weisen Roms und dürfte für den Privatgebrauch verfasst worden sein. Sie gehörte, wie sich aus Besitzeinträgen ermitteln lässt, einst Isabel d’Esch, aus einer der bedeutendsten Familien von Metz. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern. (tra/mit)
Pergament · 249 ff. · 23 x 16 cm · Frankreich · ca. 1290-ca. 1300
Chansonnier français: Trouvère C
Lothringische (Metzer?) Liederhandschrift des späten 13. Jahrhunderts; durchgehend mit leeren Notenzeilen versehen. Enthält 524 Trouvère-Lieder anonymer als auch namentlich genannter Autoren. Umfasst unterschiedliche Genres, darunter auch religiöse Texte sowie zahlreiche Unica. (mit)
Pergament · 79 ff. · 21.5-22 x 17.5-18 cm · 2. Drittel 9. Jahrhundert
Cicero (Pseudo-): Rhetorica ad Herennium; Catalogus librorum
Im Gebiet der Loire entstandener Textzeuge der irrtümlich Cicero zugeschriebenen Rhetorica ad Herennium. Die Handschrift erlangte bereits im 19. Jahrhundert grössere Beachtung wegen eines kurzen Bibliothekskataloges aus dem 11./12. Jahrhundert, der sich wahrscheinlich auf Bücher der Abtei Saint-Mesmin de Micy bezieht. Die von zahlreichen früheren Autoren vermutete Herkunft aus Fleury ist unsicher und wurde in neuerer Zeit verschiedentlich verworfen. Der Band gelangte 1632 aus dem Besitz von Jacques Bongars nach Bern. (all/mit)
Pergament · 145 ff. · 21.5 x 21 cm · Teil I (f. 1–8): um 869; Teil II (f. 9–147): 2. Drittel 9. Jh.
Falsche Dekretale; Curtius Rufus: Historia Alexandri; Notitia provinciarum Galliae; Laterculus provinciarum; Notitia locorum urbis Romae; Auszüge aus Curtius Rufus.
Eine der ältesten und wichtigsten Handschriften der Alexandergeschichte des Curtius Rufus, die vermutlich auf Initiative des Lupus von Ferrières in der dortigen Abtei abgeschrieben wurde. Vorgebunden ist eine Lage mit einer nur hier überlieferten Exzerptensammlung aus den pseudo-isidorianischen Papstbriefen (= Falsche Dekretale), welche über den Bestand einer verwandten Teilsammlung des Hinkmar von Laon hinausgeht und mit hoher Wahrscheinlichkeit von der verloren geglaubten gemeinsamen ‘Rechtserfindung’ stammt. Die Schlussblätter der Handschrift enthalten ein geographisches Verzeichnis der spätrömischen Verwaltung und Notizen über die Stadt Rom. Der Band gelangte in den Besitz von Pierre Daniel, der ihn ausführlich annotierte; 1632 kam die Handschrift mit der Sammlung von Jacques Bongars nach Bern. (all/mit)
Sammelband: Medizinisches; Anleitungen und Rezepte; Ibn al-Gazzar: Tibb al-fuqara, arab., hebr.
Wohl in der Region Venedig/nördliche Adria entstandenes „kleines Medizinbuch für arme Leute“; das arabisch in hebräischer Schrift verfasste Werk wurde gemäss Datumsvermerk am 19. Mai 1413 beendet. Die Handschrift war später wohl Teil einer nicht weiter lokalisierbaren jüdischen Bibliothek und kam Ende des 18./Anfang des 19. Jh. in die Berner Bibliothek, wo sie vom Berner Theologieprofessor Gottlieb Studer (1801–1889) ausgewertet wurde. (mit)
Pergament · 6 ff. · 21 x 13.5 cm · Bayern oder Österreich · 2. Hälfte 12. Jh. / 1. Hälfte 13. Jh.
Pflanzenglossar, Summarium Heinrici (Fragment)
Reste einer Handschrift des Summarium Heinrici sowie eines daran angehängten Pflanzenglossars mit deutschen Interlinearglossen. Vor 1875 von Hermann Hagen aus drei Bucheinbänden der Stadtbibliothek Bern abgelöst. Weitere Teile befinden sich in der Zentralbibliothek Zürich und in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn. (mit/san)
Pergament · 1 f. · 28 x 18 cm · Deutschland? · 11. Jh.
Solinus, Gaius Julius: Collectanea rerum memorabilium (Fragment)
Ein Blatt aus einer Handschrift der Collectanea rerum memorabilium des Gaius Julius Solinus, welches Teile der Descriptio Indiae enthält. Vor 1875 von Hermann Hagen von einem Trägerband der Stadtbibliothek Bern abgelöst. (mit/san)
Pergament · 2 ff. · 19 x 17.5 cm · Deutschland? · 12. / 13. Jh.
Constantinus Africanus: Viaticus (Fragment)
Ein Doppelblatt einer Handschrift aus dem Viaticus des Constantius Africanus, einem aus dem Arabischen übersetzten Handbuch für reisende Ärzte. Vor 1875 von Hermann Hagen von einem Trägerband der Stadtbibliothek Bern abgelöst. (mit/san)
Pergament · 4 ff. · 20.5 x 16 cm · Zentralschweiz? · 10. Jahrhundert
Gregorius Magnus: Regula pastoralis (Fragment)
Zwei möglicherweise aus der Zentralschweiz stammende Doppelblätter der Regula pastoralis Gregors des Grossen. 1914 vom Einsiedler Historiker und Bibliothekar Carl Josef Benziger (1877–1951) der Stadtbibliothek Bern geschenkt. (mit)
Pergament · 1 f. · 26 x 13.5 cm · Deutschland? · 9./10. Jahrhundert
Biblia latina: Vulgata (Fragment)
Einzelblatt einer karolingischen Bibel, später als Bucheinband verwendet. Entstehungsort unbekannt (möglicherweise aus dem Süddeutschen Raum), ebenso die Provenienz und die Umstände, wie das Fragment in die Berner Bibliothek gelangt ist. (mit)
Pergament · 2 ff. · 20 x 10.5-11 cm · Schweiz: Luzern oder Einsiedeln? · 12. Jahrhundert
Publicus Papinius Statius: Thebais (Fragment)
Zwei Blattfragmente aus einer vermutlich aus der Innerschweiz stammenden Thebais-Handschrift des Statius. Später als Einbandmakulatur des Druckes Hunger, Conrad: Unser liebe Frauw zue Einsidlen, Luzern 1654 verwendet und um 1665 im Besitz eines Ueli Fässler. 1920 vom Studenten Ernst Burkhard im Berner Brockenhaus erworben und der Stadtbibliothek Bern geschenkt. (mit)
Pergament · 1 f. · 36 x 23 cm · Oberitalien? · 9. Jahrhundert
Gregorius Magnus: Moralia in Hiob (Fragment)
Einzelblatt einer vielleicht in Oberitalien entstandenen Handschrift der Moralia in Hiob Gregors des Grossen, später als Bucheinband verwendet. Provenienz und Erwerb der Handschrift sind unbekannt. (mit)
Pergament · 2 ff. · 23 x 20.5 cm · Oberrhein/Schweiz · 12. Jahrhundert
Ambrosius Mediolanensis: Hexameron (Fragment)
Doppelblatt einer Handschrift des Hexameron des Ambrosius aus dem Raum Oberrhein/Schweiz, später als Bucheinband verwendet. Provenienz und Erwerb des Fragments sind unbekannt. (mit)