Kurzcharakterisierung:Im ersten Teil des Codex (S. 2-261) steht der Matthäuskommentar von Hieronymus und eine Isidor von Sevilla zugeschriebene Predigt (S. 261-262), während der zweite Teil (S. 263-378) eine Abschrift der Expositio quattuor evangeliorum des Pseudo-Hieronymus enthält. Verschiedene Kopisten haben die Handschrift mit einer vorkarolingischen Minuskel geschrieben, die Merkmale der rätischen Schrift enthalten könnten. Der Einfluss der rätischen Schrift ist zumindest deutlich sichtbar in einigen Initialen (siehe S. 2, 5 oder 65).(ber)
Standardbeschreibung: Beschreibung für e-codices von P. Dr. Odo Lang OSB, Stiftsbibliothek Einsiedeln, 2014.
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Online seit: 23.09.2014
Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 134(805)
Pergament · a-d + 380 + y-z pp. · 20.7 x 14.2 cm · Rätien · 9. Jh.
Hieronymus, in Evangelia
Wie zitieren:
Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 134(805), p. 1 – Hieronymus, in Evangelia (https://www.e-codices.ch/de/list/one/sbe/0134)
Beschreibung für e-codices von P. Dr. Odo Lang OSB, Stiftsbibliothek Einsiedeln, 2014.
Handschriftentitel: Hieronymus, Sophronius Eusebius. In Evangelia
Entstehungsort: Rätien
Entstehungszeit: 9. Jh. (1./2. Drittel).
Frühere Signatur:
4. Numero 44. B. V. Einsidlensis.
Beschreibstoff: Schönes, gut geglättetes, geschmeidiges, z.T. schadhaftes Pergament, H und F gleichmässig gelblich, H porig, HFHF. Einige Löcher und Risse.
Umfang:
a-d + 378 (richtig 380) + y-z Seiten
Format: 207 x 142 mm
Seitennummerierung: Neuzeitliche (19. Jh.), sehr fehlerhafte Paginierung mit Bleistift in arabischen Zahlen 1-378 (richtig 380, da übergangen 90-99, 356-359, aber zusätzlich 1bis, 2bis, 53bis, 54bis, 61bis, 62bis, 114bis, 156bis, 181bis, 190bis, 243bis, 244bis, 251bis, 252bis, 263bis, 371bis). Vorne und hinten je 1 Bogen Papiervorsatz, das letzte Bl. auf den RD geklebt, bez. mit a-d, y-z.
Lagenstruktur: 22 z.T. bezeichnete Lagen (vorwiegend Quaternionen): (I) (Papiervorsatz), V+1, 2 IV, 2 V, IV, 2 V, IV, V, 12 IV, (I) (Papiervorsatz). Im 1. Teil römische Zahlkustoden: qt. I-XV unten auf der letzten Seite der Lagen. Keine Reklamanten.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum: 1. (S. 2-261) 160 x 100(110) mm; 2. (S. 262-378) 160 x 110(115) mm. Einrichtung durch Rahmen und Linierung mit Griffel: a // bc, Zirkellöcher erhalten. Einspaltig zu 24-27 Zeilen.
Schrift und Hände:
Von mehreren Händen mit brauner bis schwarzer Tinte in romanischer Minuskel geschrieben. Überschriften im 1. Teil in minium Capitalis, im 2. Teil mit schwarzer Capitalis und Unziale.
Buchschmuck: Anfangsbuchstaben als leicht mit rätischen Motiven verzierte Majuskeln mit Tinte. 3 Zierinitialen mit rätischen Motiven: (2) P(lures), (5) I(n), (62) I(ohannes), Rubriziert.
Einband:
Einsiedler Ledereinband. 14. Jh. – 210 x 143 mm. 2 abgekantete Holzdeckel. Weisses Schafleder, Rücken pergamentverstärkt. 3 erhabene Doppelbünde. Oben und unten 2-farbiges, geflochtenes Kaptialband. 1 Leder-Metall-Schliesse von der Kante des VD zur Kante des RD (rest.). Vorderes Spiegelblatt herausgelöst, Leimabdrucke.
Pseudo-Hieronymus. Expositio quattuor Evangeliorum.
1.
Seite 2-261Hieronymus, Sophronius Eusebius: In Matheum
(2) [Titel fehlt]
Plures fuisse qui euangelia scripserint. Et lucas euangelista testatur dicens …
// (261)
… non ignorat eam diem in qua se scit futurum cum apostolis. Commentarius in matheum explicit. Deo gracias. Amen
Ed.: PL 26, 15-218;
CChr.SL 77.
2.
Seite 261-262Isidorus : Homilia >(261) Incipit humilia sancti hysidori episcopi.<Scito homo temetipsum, scito quod sis …
// (262)
… operibus tuis adiutorem et retributo […] tolat qui uiuit et regnat in secula seculorum. finit.
Zu bemerken: Diese Homilie findet sich nicht unter den Werken des Isidor von Sevilla.
3.
Seite 263-378Pseudo-Hieronymus: Expositio quattuor Evangeliorum >(263) Incipit expositio quattuor euuangeliorum sancti hieronimi presbiteri de breui prouerbio edita secundum anagogen.<Primum querendum est …
// (378)
… nos christiano pessime torquetur, hinc dicitur
// (Textabbruch?).
Zum Inhalt:
Zu bemerken: Diese Auslegung der Evangelien zählt zu den unechten Werken des Hieronymus.
Ed.: PL 30, 531-590, aber der Text der Handschrift ist nicht völlig mit der Ausgabe identisch, vor allem der Schluss ist erweitert.
Erwerb der Handschrift: Besitzereintrag: Einsiedler Bibliotheksvermerk (17. Jh.): (2) 4. Numero 44. B. V. Einsidlensis.
Wibiral N., Augustus patrem figurat. Zu den Betrachtungsweisen des Zentralsteines am Lotharkreuz im Domschatz zu Aachen (Festschrift für Hermann Fillitz zum 70. Geburtstag, Akb 60, 1994, 105-130).