Manuscript Summary:Chronicle of Einsiedeln Abbey by Heinrich Murer (1588-1638, from 1614 on a Conventual at the Carthusian Monastery of Ittingen). The description of the abbots from Eberhard (934-958) to Plazidus (1629-1670) is preceded by a pen and ink drawing of the patron saints of the church and a fold-out map of the monastery complex. The chronicle contains copies, written by Murer, of deeds of donation and confirmation that relate to Einsiedeln Abbey.(sol)
Standard description: Beschreibung von Marianne Luginbühl und Maria Solovey, Kantonsbibliothek Thurgau, Frauenfeld, 2017.
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Online Since: 06/22/2017
Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 99
Paper · 53 + 1 ff. · 32.5 x 20.5 cm · Ittingen, Carthusian Monastery · between 1629 and 1638
Chronicle of Einsiedeln Abbey
How to quote:
Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 99, f. 42v – Chronicle of Einsiedeln Abbey (https://www.e-codices.ch/en/list/one/kbt/y099)
Beschreibung von Marianne Luginbühl und Maria Solovey, Kantonsbibliothek Thurgau, Frauenfeld, 2017.
Manuscript title: Chronik des Klosters Einsiedeln
Place of origin: Kartause Ittingen
Date of origin: nach 1629
Former shelfmark:
M 41n
Support: Papier
Extent:
53 Bll. + 1 Faltblatt
Format: 325 x 205 mm
Page layout:
Schriftraum 265 x 175 mm, einspaltig, 42-50 Zeilen
Decoration: 1r Federzeichnung mit den Kirchenpatronen von Einsiedeln, der Muttergottes und dem heiligen Meinrad, darunter Federzeichnung mit Wappen von adligen Familien, die ein klösterliches Ehrenamt in Einsiedeln innehatten; zwischen 1v und 2r Faltblatt mit zeitgenössischem Plan des Klosters Einsiedeln; 2r-42r passim Federzeichnungen mit Wappen der einzelnen Äbte; 43r-53r Federzeichnungen mit Wappen geistlicher und weltlicher Personen, die mit dem Kloster in Beziehung standen.
1r-53rHeinrich Murer: Chronik des Klosters Einsiedeln
(1r)
Heremus Divae Virginis Mariae. Anfang, auff unnd zunemmen des Furstlichen Gottshaus unser Liben Frauwen zu Einsidlen im Finstrenwald des Lands Schweizs sampt was sich bei In des Praelaten Regierung zeiten zugetragen. Auss den herhen Annalibus Heremitarum Aodum R[everendi] P[atris] Christophori Hartmanni meistentheil gezogen, und nach folgeter from beschriben.
Darunter die oben erwähnte Federzeichnung der Kirchenpatrone.
(1v-4v)
Entstehungsgeschichte
Die Chronik beginnt mit der Beschreibung der geographischen Lage des Klosters Einsiedeln, der zwischen Bl. 1 und 2 ein Faltplan mit der Vedute des Klosters und eine Bildlegende beigefügt sind. Es folgen die Biografien der ersten Eremiten und Gründer des Klosters Einsiedeln, 2r-4rMeinrad (797-861), welcher die Klause errichtete und 4r-vBenno (gest. 940), welcher mit der Genehmigung der Herren von Rapperswil die Klause 906 übernahm.
(5r-42v)
Geschichte der Äbte von Eberhard (Regierungszeit 934-958) bis Plazidus Reimann (1629-1670)
(5v-6r)
Urkundenabschrift zur Gründung des Stifts (Vergabe des Wahlrechts und der Immunität) durch Otto I. im Jahre 947 (bei Murer fälschlicherweise 946) (MGH DD O I, Bd. 1, Hannover 1879-1884, S. 176-177). Der erste Abt, Eberhard, Dompropst von Strassburg, bezog 934 die Klause Meinrads und sammelte Einsiedler um sich. Die Klause wurde von nun an „Einsiedeln“ genannt und 948 eingeweiht.
(10v)
Urkundenabschrift zur Bestätigung aller Besitzungen und der Immunität des Klosters durch Kaiser Otto II. im Jahre 973 (MGH DD O II, Bd. 2, Hannover 1893, S. 38-39).
(13v)
Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. von 1018 (MGH DD H II, Bd. 3, Hannover 1903, S. 507-8). Und weitere ähnliche Urkunden (15r-v, 23r).
(43r-53r)
Auflistung mit Wappen und kurzen Informationen aller weltlicher und kirchlicher Würdenträger, die mit dem Kloster in Beziehung standen.
Origin of the manuscript: Murer stützt sich beim Verfassen der Chronik des Klosters Einsiedeln nach eigenen Angaben (1r) auf die 1612 in Freiburg im Breisgau erschienenen „Annales Heremi Deiparae Matris Monasterii in Helvetia“ des Einsiedler Konventualen und Stiftsbibliothekars Christoph Hartmann (um 1565-1637).
Provenance of the manuscript: Die Handschrift Murers mit der Chronik des Klosters Einsiedeln war nach ihrer Fertigstellung wie die anderen Chroniken für das „Theatrum Ecclesiasticum Helvetiorum“ vorgesehen.
Acquisition of the manuscript: Vermutlich ist die Handschrift erst nach der Aufhebung der Thurgauischen Klöster im Jahre 1848 in die Kantonsbibliothek Thurgau gelangt, wo sie wahrscheinlich auch gebunden wurde und die alte Signatur M 41n erhielt.
Bibliography:
Meyer von Knonau, Gerold: Heinrich Murer. In: ADB 23 (1886), S. 60.
Meier, Gabriel: Der Karthäuser Heinrich Murer und seine Schriften. In: SA: Der Geschichtsfreund, Bd. 55, Stans 1900, S. 3-38.
Kälin, Johann: Franz Guillimann, ein Freiburger Historiker von der Wende des XVI. Jahrhunderts. In: Freiburger Geschichtsblätter, hrsg. v. deutschen geschichtsforschenden Verein des Kantons Freiburg, 11. Jg. (1905), S. 1-210.
Henggeler, Rudolf: Professbuch der fürstl. Benediktinerabtei U.L. Frau zu. Zug 1934.
Salzgeber, Joachim: Einsiedeln. In: Die Orden mit Benediktinerregel: Frühe Klöster, die Benediktiner und Benediktinerinnen in der Schweiz. Bern 1986 (Helvetia Sacra; Abt. III, Bd. 1, Teil 1), S. 517-594.
Guisolan, Michel: Heinrich Murer (1588-1638). Kartäusermönch und Historiker. In: Thurgauer Köpfe 1, hrsg. v. André Salathé, Thurgauer Beiträge zur Geschichte, Bd. 132 (1995), Frauenfeld 1996, S. 233-240.