Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Basel, Universitätsbibliothek, A III 52
Papier · 2 ff. · 29.5 x 20.5 cm; 32 x 22.5 cm · Kartause Basel · 4. Viertel 15. Jahrhundert
Ludwig Moser: „Goldenes Ave Maria“ (Text und Bearbeitung)
Die zwei Einzelblätter
überliefern beide Strophen des „Goldenes Ave Maria“: einmal in Form des Glossenlieds „Ave got grüß dich reine magt“ (A III 52a), das zweite Mal in einer Überarbeitung des Basler Kartäusers Ludwig Moser (A III 52b). Beide Texte dürften von seiner Hand in der Kartause Basel geschrieben worden sein. (stu)
Die Handschrift enthält zur Hauptsache die Confessiones des Augustinus sowie seinen Traktat De virtutibus et meritis. Geschrieben wurde sie 1471 von Henricus de Bocholdia, der 1464 anlässlich der Windesheimer Reform im Basler Chorherrenstift St. Leonhard Profess abgelegt hatte. In einer 1473 nachgetragenen, dann aber mehrfach durchgestrichenen und damit nicht mehr mit Sicherheit zu entziffernden Notiz auf Blatt 162rb berichtet Henricus über die versuchte Reform des Stifts Interlaken (1473-1475), wo er gern hingegangen wäre. (flr)
Papier · 198 ff. · 31.5 x 22 cm · Basel · 2.-3. Viertel 15. Jh.
Sammelhandschrift Theologie
Die in Teilen datierte Handschrift stammt aus dem Augustinerchorherrenstift St. Leonhard und enthält vor allem patristische und liturgische Texte. Der Band befand sich eine Zeitlang als Vorlage in der Druckerei des Basler Druckers Michael Furter, der im Jahr 1496 die unter den Werken Gregors des Grossen überlieferte und heute Robertus de Tumbalena zugeschriebene Expositio super cantica canticorum edierte – mitsamt den in der Handschrift nachgetragenen Korrekturen. Ein Belegexemplar mag zusammen mit der Handschrift an das Stift zurückgegangen sein, jedenfalls ist ein Druckexemplar mit entsprechendem Besitzvermerk erhalten. (flr)
Papier · 187 ff. · 29.5 x 21 cm · erste Hälfte 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift (Theologie)
Die Handschrift gehört zum Bestand der Basler Kartause, an die sie als Schenkung eines ehemaligen Rheinfelder Dekans, Antonius Rütschmann, gelangt ist. Sie enthält zur Hauptsache Gregors des Grossen Homiliae in evangelia und die ersten zwei Bücher der Libri miraculorum des Caesarius von Heisterbach, daneben Predigten und Exzerpte von Johannes von Freiburg, Johannes von Mülberg und Jordanus von Quedlinburg. (mue)
Pergament · I + 197+ II ff. · 24.3-24.5 x 17.5-17.8 cm · Aschkenas · 2. Hälfte des 14. und 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Moses Maimonides, Sefer Moreh Nevukhim
Bei dieser aschkenasischen Kopie des Sefer Moreh Nevukhim (Führer der Unschlüssigen) von Moses Maimonides aus dem 14. und 15. Jahrhundert handelt es sich um die hebräische Übersetzung, die 1204 von Samuel ben Judah Ibn Tibbon (1150-1230) angefertigt wurde. Sie enthält ebenfalls ein Vorwort des Kommentars des Moreh Nevukhim von Shem Tov ben Joseph ben Shem Tov, einem spanischen Rabbiner des 15. Jahrhunderts, der ein eifriger Verfechter der Philosophie des Aristoteles und des Maimonides war. Im 15. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz des Johannes Buxtorf II, wobei letzterer sie für die lateinische Edition des Doctor Perplexorum (Basel, 1629) benutzte. (iss)
Papier · 78 ff. · 30 x 10 cm · Mainz · 1. Viertel 15. Jahrhundert
Collectanea spiritalia
Die Handschrift im auffällig schmalen Format entstand in Mainz und gelangte später als Geschenk der dort ansässigen Kartäuser an die Basler Kartause. Sie enthält eine grosse Anzahl kurzer und kürzester Texte: nebst einigen Predigten vor allem Exzerpte aus theologischen, kirchengeschichtlichen und –politischen Traktaten, darunter auch einige deutsche Stücke. (mue)
Papier · 180 + 1 ff. · 29.5 x 22 cm · 2. Hälfte 15. Jahrhundert
Theologischer Sammelband
Der Codex aus dem Bestand der Basler Kartause enthält in einem ersten Teil eine Abhandlung über die angemessene Busse für verschiedene Vergehen gegen Gebote und Sakramente. Ein zweiter Teil besteht aus einer Sammlung lateinischer Hymnen, die nebst einer deutschen Interlinearübersetzung auch mit einer losen deutschen Übersetzung als Fliesstext versehen sind, zum Teil kombiniert mit einer kurzen Auslegung. Im Anschluss daran finden sich Texte über die Messe und einige Opuscula Gregors von Nazianz, des Weiteren ein Brief von Johannes Heynlin de Lapide über die Eigenschaften eines guten Priesters sowie eine kleine Schrift von Heinrich Arnoldi über eine Marienpredigt. (mue)
Pergament und Papier · 94 ff. · 28.5 x 19.5 cm · Basel (?) · um 1370
Alemannische Vitaspatrum
Um 1370 im südalemannischen Sprachraum entstanden, überliefert die Handschrift das Exempelkorpus der „Alemannischen Vitaspatrum“, eines der bedeutendsten hagiographischen Sammelwerke, in seiner ursprünglichsten Form. Im Anschluss ist ein kompilierter Mystiktraktat niedergeschrieben, in welchen unter anderem die Glosse „Von dem überschalle“ eingearbeitet wurde. Die Herkunft der Handschrift ist unbekannt. (stu)
Papier · 231 ff. · 29.5 x 21 cm · 3. Viertel 15. Jahrhundert
Johannes Heynlin: Disputationes
Der schmucklose Papierband aus der Bibliothek der Basler Kartause enthält theologische Disputationes oder Quaestiones des Johannes Heynlin de Lapide. Aufgeschrieben wurden diese Erörterungen, die laut dem Vermerk auf Bl. 1r in Paris von und vor Heynlin gehalten wurden, von einer Vielzahl verschiedener Hände, darunter Heynlins eigener. (mue)
Theologica und Juridica mit Bezug auf die Kartäuser
Der Band enthält eine Vielzahl theologischer und kirchenrechtlicher Texte. Er entstammt zur Gänze der Feder eines Schreibers, des Basler Kartäusers Heinrich von Vullenhoe. Über die Beweggründe, die ihn bei der Kompilation geleitet haben, gibt er selbst in einer längeren Notiz Auskunft: Da er als Kartäuser nicht selbst als Prediger auftreten könne, verbleibe ihm nur die Möglichkeit, das Wort Gottes mit den Händen, d.h. durch das Schreiben von Büchern, zu verbreiten. Er hoffe, dass die von ihm veranstaltete Kompilation die Frommen auf ihrem Weg bestärken und den Sündern Anlass zur Reue sein werde. Viele der Texte, die Vullenhoe in diesem Band vereint hat, nehmen unmittelbar Bezug auf den Kartäuserorden. Ein Beispiel ist der Traktat de esu carnium, der die Praxis der Kartäuser, auf Fleisch als Nahrungsmittel zu verzichten, verteidigt. Viele Texte sind auch in anderen Handschriften aus der Basler Kartause überliefert. (fis)
Die um 1460 entstandene Handschrift enthält die Paulinischen Briefe in kanonischer Reihenfolge sowie den apokryphen Laodicenerbrief, geschrieben vom Basler Notar und Stadtschreiber Jodocus Seyler (1454-1501). Reich glossiert ist nur der Römerbrief, im 1. Korintherbrief finden sich noch einige Interlinearglossen, dann hört die Kommentierung auf. Von früher wohl mehreren ist nur noch eine figürliche Initiale vorhanden. (flr)
Der Johannes-Libellus aus dem Basler Klarissenkloster Gnadental wurde 1493 fertiggestellt. Die Handschrift enthält Texte von und über Johannes den Evangelisten, darunter Exempla, Predigten, Sequenzen, Lektionen und die Offenbarung in deutscher Sprache. Die Johannes-Vita am Anfang der Handschrift ist mit einem reichen Bilderzyklus mit Szenen aus der Legende des Evangelisten versehen. (stu)
Papier · 67 ff. · 21 x 15 cm · Kartause Basel · um 1510
Statuten der Laienbrüder des Kartäuserordens
Um 1510 übersetzte der Basler Kartäuser Georg Carpentarius die Statuten der Laienbrüder seines Ordens vom Lateinischen ins Deutsche. Der Text wurde als Autograph des Übersetzers in der Basler Kartause überliefert. Er befand sind in der Bibliothek der Laienbrüder. (stu)
Papier · 172 ff. · 22 x 15.5 cm · Kartause Basel · 1489
Epithalamium sive soliloquium beatae Mariae virginis
Der Band wurde 1489 von Ambrosius Alantsee (†1505)
geschrieben. Der ursprünglich aus Füssen stammende Ambrosius wurde 1468/69 an
der Basler Universität immatrikuliert und hat nachweislich zwischen 1484 und
1492 in der dortigen Kartause mehrere überwiegend liturgische Bücher
geschrieben, darunter dieses Epithalamium (Braut- oder
Hochzeitslied) für Maria. Möglicherweise handelt es sich um den gleichen
Ambrosius Alantsee, der 1491 als Prior im Kloster St. Mang in Füssen bezeugt
ist. (stu)
Pergament und Papier · 240 ff. · 21 x 14.5 cm · Basel · 2. Hälfte des 15. Jhs.
Sammelband (Henricus Arnoldi)
Der Sammelband aus der Kartause Basel enthält – teils handschriftlich, teils gedruckt – vorwiegend Texte devoten und spirituellen Inhaltes. Verfasser (und im ersten Teil der Handschrift auch Schreiber) ist grösstenteils Heinrich Arnoldi, Prior der Kartause von 1449-1480. (flr)
Papier · 353 ff. · 21 x 14 cm · 2. Hälfte 15. Jahrhundert
Sermones
Die Handschrift aus dem Besitz des Johannes Heynlin, die mit dem Bestand der Basler Kartäuserbibliothek an die UB gelangt ist, enthält in erster Linie Predigten, viele davon aus der Feder des Dominikaners Guilelmus de Malliaco. Ein Stichwortverzeichnis erlaubt dem Benutzer das gezielte Suchen nach einer thematisch passenden Predigt. Auffällig ist der Einband: Die beiden Deckel sind jeweils mit fünf Messingbuckeln bestückt. Auf der Innenseite der Deckel sind deren Verankerungen jeweils mit kleinen, herzförmig ausgeschnittenen Pergamentstücken überklebt. (mue)
Pergament und Papier · 324 ff. · 13 x 10 cm · Mitte/2. Hälfte 15. Jh.
Cursus beatissimae virginis Mariae secundum ordinem Carthusiensem et aliae orationes
Die kleine, dicke Papier- und Pergamenthandschrift aus der Bibliothek der Basler Kartause muss rege genutzt worden sein, wie starke Verschmutzung und Gebrauchsspuren vermuten lassen. Der ursprüngliche rote Ledereinband ist mit einer weiteren Lederschicht überzogen, die am unteren Ende über die Buchdeckel hinaus absteht und zu dessen Schutz über dem unteren Schnitt zusammengeklappt werden kann. Die Handschrift enthält Gebete, Hymnen und andere Andachtstexte von zahlreichen verschiedenen Autoren – vorwiegend Heiligen und Päpsten – wie Mechthild von Magdeburg oder Bernhard von Clairvaux. Auch kartäusische Autoren wie Heinrich Arnoldi sind vertreten. Auf Blatt 4v und 316v sind mehrere kolorierte Holz- und Metallschnitte eingeklebt. (mue)
Die vom Schreiber Johannes Loy eigens für die Kartause Basel angefertigte Papierhandschrift enthält eine Sammlung von Predigten zur Lesung im Kapitel. Die Predigten stammen aus der Feder von drei Kartäusern: Hieronymus Brönick, Heinrich Arnoldi und Heinrich Eger von Kalkar. Um, wie die einleitende Notiz auf Blatt 1v erklärt, Einförmigkeit zu vermeiden, die die Mutter des Überdrusses sei, sind jeweils für einen Festtag vier verschiedene Predigten versammelt, so dass die gleiche Predigt nur einmal alle Schaltjahre gehalten wird. (mue)
Papier · 279 ff. · 21 x 14 cm · Klöster Himmelskron und Steinbach bei Worms · 1454, 1456
Sammelband (Theologie)
Der Sammelband enthält theologische Traktate, darunter verschiedene Texte Johannes Gersons (1363-1429). Der Band wurde von Alfred Löffler (1416-1462) geschrieben. Der Schreiber, der ursprünglich aus Rheinfelden stammt und 1445 in den Basler Dominikanerkonvent eintrat, bittet an mehreren Stellen in der Handschrift darum, für ihn zu beten. Er nennt auch einzelne Jahreszahlen (1454, 1456) sowie Orte der Niederschrift. Letzteres sind die Dominikanerinnenklöster Steinbach und Himmelskron bei Worms, wo Löffler in den betreffenden Jahren als Beichtvater tätig war. Als er nach Basel zurückkehrte, brachte er wahrscheinlich auch diesen Band mit sich, der Eingang in die Bibliothek des Basler Predigerklosters fand und nach der Reformation in die Universitätsbibliothek kam. (stu)