St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 985, Schliessenseite – Spiegelbuch und andere erbauliche Traktate in deutscher Übersetzung.
http://www.e-codices.ch/de/csg/0985/bindingD
Kurzcharakterisierung:Die Handschrift von 1467, die einst dem Klarissenkloster in Freiburg i. Br. gehörte und im Jahr 1699 vom Kloster St. Gallen erworben wurde, enthält neben wenigen lateinischen Texten mehrere erbauliche geistliche Traktate in deutscher Übersetzung, unter anderem eine Ars moriendi, das Cordiale de quattuor novissimis des Gerard van Vliederhoven, die sog. Hieronymus-Briefe, übersetzt durch Johann von Neumarkt (ca. 1315-1356), das Spiegelbuch – einen dialogischen Text in Reimzeilen über rechte Lebensführung, Versuchungen eines weltlichen Lebens und Jenseitsstrafen mit rund zwanzig kolorierten Federzeichnungen – sowie die Legende der Heiligen Drei Könige in der Fassung von Johannes von Hildesheim (1310/1320-1375). In der Handschrift finden sich einige weitere Federzeichnungen: ein Einhorn (p. 87), zwei Apostelfiguren (p. 107; Paulus und Johannes?), ein Mann und eine Frau in weltlicher Kleidung sowie ein Hirsch und ein Wildschwein (p. 513). Auf dem vorderen und hinteren Spiegel lassen sich Abklatsche in karolingischer Minuskel erkennen (hinterer Spiegel: Hrabanus Maurus, De computo).(sno)
Standardbeschreibung: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 372-373.
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Zusätzliche Beschreibung: Katalog der datierten Handschriften in der Schweiz in lateinischer Schrift vom Anfang des Mittelalters bis 1500. Bd. III: Die Handschriften der Bibliotheken St. Gallen-Zürich, Text bearbeitet von Beat Matthias von Scarpatetti, Rudolf Gamper und Marlis Stähli, Dietikon-Zürich, 1983, Nr. 237, S. 85-86.
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Online seit: 04.10.2011
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 985
Papier · 507 pp. · 27.8 x 20.2 cm · wahrscheinlich Freiburg i. Br. · 1467
Spiegelbuch und andere erbauliche Traktate in deutscher Übersetzung.
Wie zitieren:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 985, Schliessenseite – Spiegelbuch und andere erbauliche Traktate in deutscher Übersetzung. (https://www.e-codices.ch/de/list/one/csg/0985)
S. 113Legende des h. Hieronymus von Johann Bischof von Olmütz
(aus den Episteln des Eusebius, Augustin und Cyrill. s. Hain 5691 sq.).
S. 379
ein Gedicht (Anmerkung: Den Briefen der Väter über Hieronymus sind Gebete beigefügt, von denen das letzte S. 379 in neunzehn nicht abgesetzten Verszeilen als Sterbelied Frauenlob's bezeichnet ist, das er dichtete, als ihm der E. B. von Mainz die Sacramente reichte. (Vierzig Tage Ablass für den, der es spricht.)) von Frauenlob
(Ettmüller's Ausg. Quedlinb. 1843 p. 32).
S. 381Reimspruch über geistliches und gottloses Leben und über Lohn und Strafe im Jenseits.
Anfang:
Wie söllend wir unser leben ane vachen, Dz wir Gott unserm herren mögend nachen
(eine Art Moralität oder Schauspiel mit vielen illum. Federzeichnungen, ähnlich dem Spiegelbuch Germania XVI p. 173; ungedruckt).
S. 420Geschichte der heil. III Könige
, dieselbe wie in Cod. 594, 628 und 987.
Erwerb der Handschrift: Den Clarisserin zu freyburg jn breissgau geherig.Liber S. Galli Emptus 1699 (p. 7).