Beschreibung des Teilprojekts: Die anhaltende Unterstützung des Programms „Wissenschaftliche Information“ von swissuniversities wird die Verstetigung und Überführung von einem Projekt zu einem etablierten Service ermöglichen. Ferner soll die technische Infrastruktur weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklung wird als notwendig erachtet, um die grundlegenden technischen Entwicklungen der kommenden Jahre im Bereich der Interoperabilität mitzugestalten. Schliesslich werden weitere Teilprojekte aufgebaut, um bis 2020 die meisten aus der heutigen Sicht als forschungsrelevant geltenden Handschriften der Schweiz online zu publizieren.
Alle Bibliotheken und Sammlungen
Basel, Universitätsbibliothek, B X 1
Pergament · 103 ff. · 17.5-18 x 13 cm · 1. Hälfte 13. Jahrhundert
Thomas de Chabham: Summa poenitentialis
Die an
zahlreichen Stellen dekorativ mit Seidenfaden genähte Handschrift gelangte im
15. Jahrhundert als Schenkung des Johannes Obrest, Kaplan zu St. Martin in
Basel, in die Basler Kartause. Sie enthält neben einigen kurzen Texten
seelsorgerlichen und medizinischen Charakters die Busssumme (Summa poenitentialis) des englischen
Theologen und Subdekans von Salisbury Thomas de Chabham (ca. 1160-1233/36). (flr)
Pergament · 87 ff. · 15.5-16 x 12-12.5 cm · 14. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit Predigtmaterialien
Die aus vier Teilen zusammengesetzte Gebrauchshandschrift überliefert Materialien für die Predigtvorbereitung, darunter ein Verzeichnis an Predigtthemen, ein umfangreiches Legendenkorpus und über 100 Exempla. Die Handschrift weist diverse Gebrauchsspuren auf und hat auf dem Rücken noch ein Titelschild aus der Kartause Basel, in deren Bibliothek sie sich im 15. und 16. Jahrhundert befand. (stu)
Pergament · 135 ff. · 14.5-15 x 10.5-11 cm · um 1400
Sammelhandschrift (Erbauung)
Der kleinformatige Pergamentband aus der Basler Kartause ist aus drei ursprünglich separaten Faszikeln zusammengesetzt. Der erste ist mit drei Initialen geschmückt (1r, 53r, 58r) und enthält Eckberts von Schönau Stimulus dilectionis sowie Gebete, Busspsalmen und eine Heiligenlitanei. Darauf folgt ein Fragment eines Gebetbuchs, dem sowohl Anfang als auch Ende fehlen; der dritte Teil enthält eine Kompilation aus Bonaventuras Soliloquium und Hugos von St. Victor De vanitate mundi. Auffällig ist der starke Verschmutzungsgrad von Bl. 24-53 (Agenda defunctorum und Busspsalmen), der auf eine ausserordentlich rege Benutzung dieses Teils hinweist. (mue)
Pergament · 145 ff. · 15.5 x 10.5-11 cm · teilweise Basel · 2. Hälfte 15. Jahrhundert
Sammelband
Der
Sammelband stammt aus der Bibliothek der Basler Kartause und enthält als ersten
Teil die Orationes et meditationes de vita Christi des
Mystikers Thomas von Kempen (1379-1471), eines wichtigen Vertreters der
Devotio moderna. Schrift und Malerei des Faszikels verweisen
auf eine niederländische Schule. Auf einen gedruckten mittleren Teil folgt eine
Sammlung von lateinischen Bitten und Gebeten. (flr)
Pergament · 175 ff. · 15 x 11 cm · 13. und 14. Jh.
Sammelhandschrift mit Predigten und Predigtmaterialen
Die Handschrift bestand – so noch heute an der separaten alten Foliierung sichtbar – aus ursprünglich mindestens zwei Büchern. Der erste Teil wurde im 13. Jahrhundert von mehreren einander sehr ähnlichen Händen geschrieben und enthält zahlreiche Sermones unter anderem von Gilbertus Tornacensis und Bonaventura. Der zweite Teil, verfasst von einer Haupthand aus dem 14. Jahrhundert, umfasst eine umfangreiche Sammlung von Exempla unterschiedlicher Herkunft. Die schlichte Handschrift gehörte der Bibliothek der Basler Kartause an, was zahlreiche Besitzeinträge, zwei alte Titelschilder und diverse alte Signatureinträge bekräftigen. (flr)
Das kleinformatige Pergamentbändchen enthält die sieben Busspsalmen sowie drei weitere Psalmen in hebräischer Sprache. Es stammt aus dem Besitz der Familie Amerbach und ging später möglicherweise in die Hände von Johann Buxtorf (dem Älteren?) über. Die Handschrift ist zurückhaltend mit Zierinitialen und Federzeichnungen in den Hohlräumen versehen, der Text ist vokalisiert. (flr)
Pergament · 224 ff. · 12.5 x 8.5 cm · Ende des 15. Jahrhunderts
Sammelband (Theologie)
Die kleinformatige,
lateinischsprachige Handschrift aus dem Basler Kartäuserkloster thematisiert
insbesondere die Passion Christi. Das Devotionsbild im vorderen Spiegel greift
das Thema ebenso auf wie die Texte, die beispielsweise von Ludolf von Sachsen,
Bonaventura und Eckbert von Schönau stammen. Der erste Text der Handschrift,
ein umfangreicher Andachtstext De vita et passione Iesu
Christi, wurde möglicherweise vom Basler Kartäuser Heinrich Arnoldi
verfasst. (stu)
Die kleinformatige Pergamenthandschrift ist als „Basler
Liederhandschrift“
bekannt und überliefert deutsche und lateinische Texte in Vers und Prosa mit
einem primär geistlichen Zuschnitt, zum Teil mit musikalischen Notationen
ergänzt. Darunter finden sich u.a. Texte von Konrad von Würzburg und Walther
von der Vogelweide. Die Handschrift wurde um 1300 geschrieben, befand sich im
15. Jahrhundert in der Kartause Basel und im 17. Jahrhundert im Besitz des
Basler Sammlers Remigius Fäsch. (stu)
Die kleinformatige Pergamenthandschrift stammt aus der Kartause Basel, wo sie im Jahr 1478 vom Schreiber Johannes Gipsmüller fertiggestellt wurde. Die zahlreichen Andachtstexte zu verschiedenen weiblichen Heiligen sind weitgehend anonym überliefert, einige – wie die zu Margareta, der Patronin der Basler Kartause – können wahrscheinlich Heinrich Arnoldi zugeschrieben werden. Verziert ist der Codex mit ganzseitigen Abbildungen von im Text behandelten Heiligen sowie zahlreichen Initialen, letztere in ganz unterschiedlichen Stilen. (mue)
Pergament · 383 ff. · 12-12.5 x 8.5 cm · 2. Hälfte 14. Jh.
Sammelhandschrift (Mystik)
Der kleinformatige Sammelband überliefert zahlreiche Stücke mystischen Inhaltes, so etwa Predigten, Traktat(auszüge), Anweisungen und Sprüche unter anderem von Meister Eckhart, Heinrich von Ekkewint und Johannes von Sterngassen. Geschrieben wurde der Band von zwei verschiedenen Händen, wobei sich die erste auf Blatt 379r in Rot beklagt, dass, wer nicht schreiben könne, keine Vorstellung davon habe, wie qualvoll diese Arbeit sei. Ein Besitzeintrag von Klosterbibliothekar Georg Carpentarius (um 1487-1531) und die alte Signatur E xxvi weisen die Handschrift der Bibliothek der Basler Kartause zu. Dort gehörte sie, wie die meisten deutschsprachigen Handschriften aus der Kartause, zur Bibliothek der Laienbrüder. (flr)
Die kleinformatige, einfach ausgestattete Sammelhandschrift stammt aus der Basler Kartause, vermutlich aus der Bibliothek der Laienbrüder. Sie wurde geschrieben von verschiedenen Händen des 15. Jahrhunderts und enthält Busspsalmen, Meditationen, liturgische Texte, einen spirituellen Traktat, Gebete und Mariengedichte und wurde, den Gebrauchsspuren nach zu schliessen, intensiv benutzt. (flr)
Pergament und Papier · 183 ff. · 10-10.5 x 7.5 cm · z.T. Basel · 2. Hälfte 15. Jahrhundert und 2. Hälfte 14. Jahrhundert
Gebet- und Andachtsbuch
Der aus ursprünglich zehn Faszikeln zusammengesetzte Sammelband ist zumindest teilweise in der Kartause Basel entstanden. Einer der Schreiber ist der aus St. Gallen stammende Bruder Hans Lesser. Die kleinformatige Handschrift war Teil der Bibliothek der Laienbrüder der Kartause Basel und überliefert diverse deutschsprachige Gebete und Andachtstexte, die sich teilweise explizit auf die Laienbrüder der Kartause beziehen. (stu)
Pergament · 103 ff. · 10 x 7 cm · Kartause Basel · letztes Viertel 15. Jh.
Heinrich Arnoldi, Meditationes tres de sanctis virginibus
Die kleinformatige Handschrift aus der Kartause Basel enthält Gebete an und über die Heiligen und Märtyrerinnen Margareta von Antiochia, Barbara von Nikomedia und Katharina von Alexandria. Verfasst wurden die Meditationes vom Basler Kartäuser Heinrich Arnoldi, geschrieben wurde die kleinformatige Handschrift von seinem Mitbruder Johannes Gipsmüller. (mue)
Pergament · 343 ff. · 44 x 27 cm · Bologna · 2. Hälfte des 13. Jhs.
Digestum vetus cum glossa
Juristische Handschrift aus dem Besitz des Basler
Rechtsgelehrten Arnold Zum Luft (1453-1517). Die Handschrift entstand in der 2.
Hälfte des 13. Jahrhunderts in Bologna und enthält das Digestum
vetus, den ersten Teil der spätantiken Überlieferung des geltenden
Rechts, mit den von Franciscus Accursius zusammengestellten erläuternden
Glossen. Die Handschrift weist neben einer arabischen eine römische, teilweise
vigesimale, Zählung auf. (flr)
Pergament · 300 ff. · 44-44.5 x 27.5 cm · Bologna · 2. Hälfte des 14. Jhs.
Digestum novum cum glossa
Wie C I 1 stammt auch diese im 14. Jahrhundert in
Bologna entstandene juristische Handschrift aus dem Besitz des Arnold Zum Luft
(1453-1517). Sie enthält das Digestum novum mit den Glossen
des Accursius, also den vierten und letzten Teil des Digestenkorpus mit der
altrömischen Rechtsliteratur. Die Handschrift ist reich geschmückt mit Titelminiaturen
und figürlichen Initialen. (flr)
Pergament · 100 ff. · 45.5 x 28 cm · Italien · 2. Hälfte 14. Jh.
Guilelmus de Cugno: Lectura super codicem
Die von mehreren norditalienischen Händen geschriebene Handschrift überliefert die Lectura super codicem des Rechtsgelehrten Guilelmus de Cugno oder Cuneo, der 1316-1317 in Toulouse Vorlesungen hielt. Die Vorlage muss in Lagen aufgeteilt gewesen sein, jedenfalls finden sich in der Handschrift pecienähnliche Vermerke. 1383 befand sich der Band im Besitz eines konvertierenden Juden in Trier und gelangte später in die Bibliothek der Kartause Basel. (flr)
Pergament · 96 ff. · 38.5 x 26 cm · 14. Jahrhundert
Iohannes Andreae, Super librum sextum decretalium
Die Pergamenthandschrift aus dem 14. Jahrhundert
enthält die Kommentare des Rechtsgelehrten und Kanonisten Johannes Andreae (um
1270-1348) zum Liber Sextus Decretalium Bonifacii, dem
dritten Teil des Corpus iuris canonici. Der Band gelangte
während des Konzils (1431-1449) in die Kartause Basel. (flr)
Dominicus de S. Geminiano, Lectura super VI, pars 1
Kanonistische Handschrift mit der Lectura
super librum sextum Decretalium von Dominicus de Sancto Geminiano.
Geschrieben wurde der Band 1439 von Johannes Berwenstein für den an der Basler
Konzilsuniversität lehrenden Peter Zum Luft, der seine umfangreiche
Büchersammlung später seinem Neffen Arnold Zum Luft vermachte. (flr)
Papier · 309 ff. · 41 x 28.5 cm · 2. Viertel des 15. Jhs.
Iohannes de Imola, Lectura super Clementinas
Die Handschrift aus dem 2. Viertel des 15. Jahrhunderts enthält die Lectura super Clementinas von Johannes de Imola und stammt aus der umfangreichen Bibliothek des Basler Juristen Arnold Zum Luft (1453-1517). Der Band, ein ehemaliger catenatus, enthält Initialen von derselben Hand, wie sie auch in C I 21 am Werk war. (flr)
Pergament · 141 ff. · 37 x 26 cm · 1. Hälfte 14. Jh.
Bernardus de Montemirato: Lectura super Decretales
Kanonistische und Rechtsschriften wurden aus Effizienzgründen oft im
Pecia-Verfahren vervielfältigt, indem eine Vorlage in Lagen getrennt und auf
mehrere Abschreiber verteilt wurde. So ist auch der vorliegende
Dekretalenkommentar eines erst spät als Bernardus de Montemirato
identifizierten „Abbas antiquus“ in drei Teilen entstanden. Die sparsam
geschmückte Handschrift ist in einer rasch geschriebenen littera bononiensis
geschrieben und gehörte der Bibliothek der Kartause Basel an. (flr)