Kurzcharakterisierung:Die Handschrift enthält den Matthäuskommentar von Hieronymus und wurde mit einer karolingischen Minuskel vom Schreiber Subo geschrieben, der am Ende des Textes (S. 267) zeichnet und auch auf der letzten Seite (S. 268), die heute als hintere Innenseite mit dem Einband verklebt ist. Der Stil der Initialen verweisen auf den rätischen Raum. Der Schreiber Subo ist im Kloster Disentis bezeugt. Mindestens seit dem 17. Jahrhundert befindet sich die Handschrift in Einsiedeln, was mit einem Exlibris auf Seite 1 belegt werden kann.(ber)
Standardbeschreibung: Beschreibung für e-codices von P. Dr. Odo Lang OSB, Stiftsbibliothek Einsiedeln, 2013.
Standardbeschreibung anzeigen
Online seit: 09.04.2014
Einsiedeln, Stiftsbibliothek, Codex 126(218)
Pergament · 267 (274) pp. · 31.5 x 21.5 cm · Disentis · erstes Drittel des 9. Jhs.
Beschreibung für e-codices von P. Dr. Odo Lang OSB, Stiftsbibliothek Einsiedeln, 2013.
Handschriftentitel: Hieronymus, Sophronius Eusebius. Expositio in Evangelium Matthaei.
Entstehungsort: Disentis, Mönch Subo
Entstehungszeit: 9. Jh. (1. Drittel)
Frühere Signatur:
XXII.8.
Folio Numero 86. B. V. Einsidlensis
Beschreibstoff: Pergamenthandschrift. Schönes, teilweise festes, gut geglättetes Pergament, Fleischseite weiss bis gelblich, Haarseite gelblich, porig, HFHF.
Umfang:
267 (richtig 274) Seiten.
Format: 315 x 215 mm.
Seitennummerierung: Neuzeitliche (19. Jh. / P. Gall Morel) Paginierung mit Bleistift in arabischen Zahlen 1-267 (richtig 274, da zusätzlich 21bis, 36bis, 37bis, 142bis /ter, 212bis /ter).
Lagenstruktur:
18 bezeichnete Lagen (Quaternionen): IV-2 (die ersten 2 Bl. herausgeschnitten), 16 IV, II-1 (letztes Bl. herausgeschnitten). Kustoden in Majuskeln: A-R unten in der Mitte auf der letzten Seite der Lagen. Keine Reklamanten.
Seiteneinrichtung:
Schriftraum: 240 x 155/160 mm. Einrichtung durch Rahmen und Linierung mit Griffel vor der Faltung. Zirkellöcher erhalten. Einspaltig zu 24-28 Zeilen.
Schrift und Hände:
Von 1 Hand einspaltig zu 24-28 Zeilen mit schwarzer Tinte in fester, leicht gebrochener, romanischer (nicht rätischer) Minuskel geschrieben.
Einband:
14. Jh. Einsiedler Ledereinband. – 325 x 215 mm. 2 abgekantete Holzdeckel. Weisses Schafleder. 3 erhabene Doppelbünde. Oben und unten 2-farbiges, geflochtenes Kapitalband. Rücken oben und unten pergamentverstärkt. Streicheisenlinien, rechteckig und diagonal. 2 Leder-Metall-Schliessen von der Kante des Vorderdeckel zur Kante des Rückdeckel (rest./20. Jh.). Spiegelblätter vorne und hinten herausgelöst, Leimabdrucke. – Rückenetikette: Pergamentstreifen: Hieron. in Matheum.
Inhaltsangabe:
Seite 1-267Hieronymus: Expositio in Evangelium S. Matthaei
(1)
[Praefatio]Plures fuisse qui euangelia scripserint. et lucas euangelista testatur dicens …
// (5)
… postea scribenda concludat.
>[Liber I] Liber generacionis ihesu christi<
// 6In esaia legimus. generationem eius …
… // (267)
non ignorat eam diem in qua se scit futurum cum apostolis. Explicit. Deo gratias.
+ Kolophon:
Svbo nomen meum libri huius grafius. qui legis memento mei cum legeris.
Zu bemerken: Das gleiche Kolophon steht nochmals auf dem Deckblatt des Rückdeckel (von anderer Hand).
Federproben auf S. 267:
Istec sponte sua prescribit denique penna. probacio penne. – Sit tibi laus sit honor rerum mirabilis auctor.
Zum Inhalt: (1) [Praefatio]; (5) [Liber I]; (69) Incipit liber secundus; (133) [Liber III]; (198) [Liber IIII].
Ausgaben: PL 26,15-218; CChr.SL. 77; SC 242 (Livres I-II), 259 (Livres III-IV).
Entstehung der Handschrift: Kolophon mit Namen des Schreibers, des Disentiser Mönchs Subo, s. oben.
Erwerb der Handschrift:
Zwei Einsiedler Bibliotheksvermerke (17./18. Jh.): 1. (VD-Spiegelbl.) XXII.8. / 2. (1) Folio Numero 86. B. V. Einsidlensis.
Bibliographie:
Bischoff, Katalog, 237;
Bruckner, Scriptoria V, 19;
Euw, Liber viventium, 86, 103 Abb. 33;
Festschrift Abt Gregor, 55;
Katalog der Datierten Handschriften II, 195 (Nr. 548);
Lang, Sacra pagina, 36;
Lang, Vox Patrum, 33f.;
vgl. Lang, Der Mönch und das Buch (2010), 41, 59, 64, 98, 138, 139, 160;
Meier, Ligerz, 12;
Meier, Catalogus, 103;
Morel G., Einsiedler Handschriften der lateinischen Kirchenväter bis zum 9. Jahrhundert (SAWW.PH 5, Wien 1867, 254);
Müller I., Disentiser Initialkunst des 9. Jahrhunderts (ZAK 30, 1973, 101-110, Abb. 1-14).