Hermetschwil, Benediktinerinnenkloster, Cod. chart. 216

Bretscher-Gisiger Charlotte / Gamper Rudolf, Katalog der mittelalterlichen Handschriften der Klöster Muri und Hermetschwil, Dietikon-Zürich 2005, S. 353-354.

Per gentile concessione di Urs Graf Verlag, Dietikon. Tutti i diritti sono riservati all'editore.
Titolo del codice: Gebetbuch
Datazione: Erstes Viertel des 16. Jahrhunderts
Segnatura precedente: Cod. 10.54
Supporto materiale: Papier
Wasserzeichen: Krone, entfernt ähnlich Piccard XII 51 (1494–1512).
Dimensioni: 229 Blätter
Formato: 10,5 x 8 cm
Numerazione delle pagine: Neuere Foliierung: I. II. 1227.
Composizione dei fascicoli: Lagen: 2 V19 + IV27 + 4 V67 + VI79 + VIII95 + 12 V215 + (V+1)226. Lagenzählung am Anfang der Lagen, stark beschnitten.
Disposizione della pagina: Blind- und Stiftliniierung. Schriftraum 7–7,5 x 5–5,5, 12–14 Zeilen.
Tipo di scrittura e mani: Schleifenlose Bastarda von einer Hand.
Decorazione:
  • Rubriziert, 1–2zeilige rote Lombarden, Überschriften rot.
  • 1r Deckfarbenmalerei über 7 Zeilen: Schutzmantelmadonna in Blau, Rot, Rosa, Silber und Ocker.
Aggiunte: Vereinzelte Korrekturen von der Schreiberhand, z. B. 15v, 117r. 172v174v Nachträge von Ottilia Sutter, 17. Jh.
Legatura: Mit hellem Wildleder bezogene Holzdeckel, 16. Jh.; die oberen und unteren Deckelkanten mit rotem Leder überzogen; das Wildleder ist bis zu den Kanten weggeschnitten. Vermutlich ehemals Beutelbuch. Eine nach vorn greifende Kantenschliesse aus Messing, je 5 Hutbuckel aus Messing. Grün-rote Kapitale. Spiegel- und Vorsatzblätter (I, 227) Papier. Auf dem Rücken Papierschild mit Signatur 216. Auf dem vorderen Spiegelblatt Papierschild mit Angaben zur Handschrift, 19. und 20. Jh.
Lingua principale: Mundart: Nordöstliches Hochalemannisch
Contenuto:
  • Irv leer.
  • IIr Mantel Unserer Lieben Frau. Zuͦ lob und ere dir glorificierte magt Maria du muͦtter des unbeflecketen l.
    Beginn des folgenden Gebetszyklus, nicht fortgesetzt.
  • IIv Besitzeintrag.
  • 1r89v Mantel Unserer Lieben Frau. Marienleben in Gebetform. Zuͦ lob und ere der glorificierten magt Maria. Du muͦter des unbefleckoten lambs Ihesu Christus, du ainen fannen traist
    • (2r) Dis gebett ist genant unser frowen mantel
    • (2v) >Ave Maria<. Ich büg mine knüw für die werden rainen magt Maria, das sy uns gebe von der volhait der gracia
    • (3r) >Ave Maria<. Bis gegrüsset ain glorifficierte magt. Ich ermanen dich aller fröd und aller trüptnus die du hattest sider der zit, das du von diner lieben muͦter empfangen wurt
    • (15v) >Zinstag<,
    • (30r) >Mittwoch<,
    • (38r) >An dem donstag<,
    • (46v) >An dem frytag<,
    • (57r) >An dem samstag<,
    • (65v) >An dem sonntag<.
    Die Gebete werden meistens mit Bis gegrüsset ain glorifficierte magt … eingeleitet; der Empfang Marias im Himmel steht unter der Rubrik >An dem mentag< (74v). Hardo Hilg, Das Marienleben des Heinrich von St. Gallen, München 1981, S. 432; Hardo Hilg, Artikel Mantel Unserer Lieben Frau, VI, in: Verfasserlexikon2, Bd. 5 (1985), Sp. 1223f. 89v Direkt anschliessend [O] gnedige magt Maria erwirb mir von dinem lieben sun mit dinem gebett ain selige stund mins tods>Dis ist genant unser frowen urwerch<.
  • 90r172v Gebete zu Maria. [O] jungfrow us gesunder in allem verdienen, künsch im gmüt, das du bist ain mittell zwirschend gott und dem menschen
    16 Gebete, 5 davon den Wochentagen zugeordnet (116v136r). Initien im Register.
  • 172v174r Nachtrag. Von der Hand der Ottilia Sutter, 17. Jh. Maria die junckfrouw, Maria Magdalena
    Aufzählung weiblicher Heiligen.
    • (173v) leer.
    • (174r) Peter und Paul, Johannes Babtista
      Aufzählung männlicher Heiligen.
  • 174v175v leer.
  • 176r225v Tagzeitengebete zum Leiden Christi. >Hie hat die vorred ain end und volgt der translacion<. O her allmechtiger gott, o hailige untailsamy alleredlosti drivaligkait o Adonay erbarm dich unser
    • (181v) >Metty zitt<. O küng der eren, herre der tugenden, allmechtiger überwinder herr Ihesu Christi ain wort des vatters der du himel und erd und alle ding us nützit geschöpft haust
    • (186v) Prim,
    • (192v) Terz,
    • (200r) Sext,
    • (206v) Non,
    • (216v) Vesper,
    • (221v) Komplet.
  • 226r Nachtrag, 17. Jh. O. G. T. H. B. V. E.
  • 226v227v leer.
Provenienza del manoscritto: Verwendung weiblicher Formen in den Gebeten, z. B. 99r ich unwirdige und aller ermste sünderin, 131r werden gehaissen din dienerin, aber auch männliche Formen, z. B. 105v ich sünder . Mundart: Nordöstliches Hochalemannisch.
Acquisizione del manoscritto: Im 17. Jh. im Besitz der Hermetschwiler Konventualin Ottilia Sutter von Luzern († 1640): IIv Diß böchli ist schwester Ottilia Sutterin von Lutzern convendfrouw hie in dissen gotzhuß Hermetschwil. Auf dem vorderen Spiegelblatt alte Signatur Cod. 10.54. Auf dem Papierschild im vorderen Deckel und IIr Signatur no 216. Auf dem Papierschild im vorderen Deckel und auf dem Spiegelblatt hinten Stempel Convent M. G., 19. Jh.
Bibliografia:
  • Bruckner, Scriptoria 7, S. 47.