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Cologny, Fondation Martin Bodmer

Die Fondation Martin Bodmer ist eine der wichtigsten Privatbibliotheken der Welt. Sie bemüht sich darum, das “Abenteuer des menschlichen Geistes” seit den Anfängen der Schrift zu reflektieren, dem Beispiel ihres Gründers Martin Bodmer folgend, ein Sammler, der die Gründung einer “Bibliothek der Weltliteratur” in Angriff nahm. Sie beherbergt ungefähr 160’000 Stücke, hunderte von okzidentalischen und orientalischen Handschriften, ägyptische Totenbücher, 270 Inkunabeln wozu eines der seltenen Exemplare der Gutenbergbibel gehört, Autographen von Goethe, Einstein oder Mozart...

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 129
Pergament · IV + 12 + IV ff. · 18.5 x 10.8 cm · Frankreich (?) · 12. Jahrhundert (Mitte?)
Persius, Saturae

Die Handschrift enthält die Satiren des römischen Dichters Persius – Aulus Persius Flaccus (34-62). Die Satiren, die mit Ausnahme des Prologes in Hexametern geschrieben sind, umfassen nur eine bescheidene Anzahl von Versen (ca. 650). Sie waren vor allem im Mittelalter, aber auch darüber hinaus populär, zumal Jean-Jacques Rousseau sich einige Worte davon auslieh - intus et in cute (Satire III, v. 30 - fol. 5v) - um sie seinen Confessions voranzustellen. Der Zusatz einer französischen Paraphrase aus dem Evangelium von Lukas auf dem Verso der letzten Seite dieser Handschrift des 12. Jahrhunderts weist darauf hin, dass diese Kopie der Satires in Frankreich kopiert worden sein könnte. (rou)

Online seit: 14.06.2018

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 130
Pergament · I + 185 + III ff. · 20 x 12 cm · Italien (Padua) · um 1500
Petrarca, Triumphi

Der Codex entstand in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts. In einer Zeit, in welcher der Buchdruck bereits seine Qualitäten unter Beweis gestellt hatte, zeugt diese Handschrift von hoher kalligraphischer und illuminatorischer Kunst. Kopiert durch Bartolomeo Sanvito, der noch vier andere Handschriften des Canzoniere und der Triumphi von Petrarca herstellte, zeigt CB 130 eine ausgewogene und nüchterne Schrift sowie raffinierte Illuminationen. Drei ganzseitige Darstellungen auf Pergament stehen zu Beginn der Handschrift. (fmb)

Online seit: 25.03.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 131
Pergament · I + 180 ff. · 23 x 16.3 cm · Italien · ausgehendes 14. Jahrhundert
Petrarca und Dante, Rime

Die Handschrift vereinigt zwei unterschiedliche italienische Gedichtsammlungen, nämlich die 380 Gedichte Petrarcas sowie die Werke der vorhergehenden Dichtergeneration, unter ihnen Dante. Im „libro de la mia Comare“ (Buch von meiner Taufpatin), sind die in archaisierender Schreibweise gehaltenen Gedichte Petrarcas ab und an mit einzelnen, sonst unbekannten Glossen versehen, die angeblich von einer Rezeption der Textes durch ein weibliches Publikum zeugen sollen. (fmb)

Online seit: 20.05.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 132
Pergament · 48 ff. · 34.2 x 23.1 cm · Italien · 13. Jahrhundert (zweite Hälfte)
Petrus de Vinea, Epistulae

Die Handschrift enthält eine im Umfeld Friedrichs II. entstandene Briefsammlung, die wohl um 1270 an der päpstlichen Kurie zusammengestellt wurde und mit Petrus de Vinea (Kanzler Friedrichs II.; um 1200–1249) in Verbindung gebracht wird. Die Briefsammlung ist in über 230 Handschriften überliefert und galt im Mittelalter ihrer gepflegten Sprache wegen als Beispiel vorbildlichen Schreibens. Ein Modellcharakter, der in CB 132 auch durch die ebenfalls enthaltene Abschrift der «Ars dictaminis» von Bovilius Aretinus betont wird. (fmb)

Online seit: 20.12.2007

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 133
Pergament · 124 ff. · 17 x 12 cm · Deutschland (Trier ?) · Ende des 12. Jahrhunderts
Ps. Pilo, Liber antiquitatem biblicarum. Hildebertus Cenomannensis, Carmina (Auszüge)

Der wahrscheinlich auch in der Abtei St. Eucharius-Matthias zu Trier entstandene Codex gehörte sicher der Benediktinerabtei, wie das Ex libris auf f. 1r ausweist. Er enthält unter anderem den Liber antiquitatum biblicarum, der die biblische Geschichte von Adam bis König Saul, also von Buch Genesis bis Buch Samuel erzählt, ein Werk, das Philo von Alexandria (1. Jh. nach Chr.), dem hellenistischen Philosophen jüdischer Kultur zu Unrecht zugeschrieben wurde; ferner Auszüge der Carmina des Poeten und Bischofs von Tours Hildebert von Lavardin (1056-1133). (ber)

Online seit: 18.12.2014

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 135
Pergament · 39 ff. · 29.4 x 20.7 cm · Italien (Neapel?) · 14. Jahrhundert (um 1350-1370?)
[Petrus de Ebulo], De balneis Puteolanis

«De Balneis Puteolanis», ein dem Salernitaner Arzt Petrus de Ebulo zugeschriebenes Lehrgedicht beschreibt die Heilwirkung von rund dreissig Heilquellen aus dem Gebiet um Pozzuoli (Puteoli) und Baia (Baiae). Das Werk fand sowohl in Latein als auch in italienischen und französischen Übersetzungen weite Verbreitung und beschreibt Bäder, die 1538 bei einem Erdbeben zerstört wurden. Die Handschrift wurde mit ganzseitigen Miniaturen verziert und ist wahrscheinlich im Umfeld Roberts von Anjou entstanden. (fmb)

Online seit: 31.07.2007

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 136
Pergament · (3) 169 (1) ff. · 20.3 x 11.5 cm · Florenz · Ende des 14.- Anfang des 15. Jahrhunderts
Platon, Dialoge

Die Handschrift CB 136 stammt von der Hand des grossen Florentiner Humanisten Leonardo Bruni, auch Aretino genannt, und ist ein aussergewöhnliches Zeugnis dieser “Renaissance”, die Platon wiederentdeckt und sich so vom mittelalterlichen Thomismus abgrenzt, welcher sich auf Aristoteles bezieht. Diese Handschrift auf Pergament in einer regelmässigen Schrift enthält mehrere Dialoge des Philosophen und soll auch als Vorlage für die lateinische Übersetzung des Phaidon von Aretino gedient haben. (mes)

Online seit: 21.12.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 137
Pergament · 76 ff. · 20.2 x 14 cm · Italien? · 15. Jahrhundert (Anfang?)
Platon, Phaedo

In diesem Werk der Blütezeit Platons berichtet Phedon den Tod von Sokrates, welchem er als Zeuge beiwohnte, und gibt die letzten Worte des grossen Philosophen in der Form eines letzten Dialogs mit Kebes und Simmias wider. Diese Handschrift, die mehrere schöne gemalte Initialen enthält, wurde im 15. Jahrhundert auf Pergament abgeschrieben. Die runde humanistische Schrift stammt von der Hand eines einzigen Schreibers, der in rot mit „Marcus Speegnimbergensis scripsit“ unterzeichnet (f. 76). (jos)

Online seit: 02.06.2010

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 138
Pergament · I + 266 ff. · 29.1 x 21 cm · Italien (Rom?) · gegen 1480 (?)
Plautus, Komödien

Die zwanzig Komödien des Plautus, die in dieser Handschrift enthalten sind, wurden im Laufe der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in einer äusserst gepflegten, humanistischen Schrift geschrieben. Jede Komödie beginnt mit einer goldenen Initiale mit bianchi girari. Die erste Seite ist ausserdem mit einem Rahmen aus floralem Flechtwerk versehen, das im unteren Teil von einer Lorbeerkrone, flankiert von zwei Putten, unterbrochen wird. Das unbemalte Innere des Kranzes war für die Wappen des Besitzers vorgesehen. Laut einer alten Signatur auf dem vorderen Spiegelblatt befand sich die Handschrift im 17. Jahrhundert im Besitz der Maurinerbibliothek in Rom. (rou)

Online seit: 14.12.2018

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 139
Pergament · II + 174 + II ff. · 33.5 x 23.2 cm · Italien (Florenz) · 15. Jahrhundert (ca. 1460-1470?)
Polybius, Historiae

Diese Handschrift, die im 15. Jahrhundert in Florenz auf Pergament geschrieben wurde, ist in ihrem ursprünglichen Einband erhalten. Die humanistische Schrift stammt von einem einzigen Schreiber, mit grossen goldenen Initialen und „bianchi girari“ zu Beginn jedes Buches. Man kann einige mit violetter Tinte geschriebene Marginalglossen finden, sowie andere neuere, die vermutlich aus dem 16. Jahrhundert stammen. Nach Herodot und Thukydides ist Polybios der dritte der grossen griechischen Historiker. Er konzentrierte sich auf den Bericht der römischen Eroberung, die sich durch die vielen Konflikte, die sich an unterschiedlichen Orten abspielten, kennzeichnet. (jos)

Online seit: 02.06.2010

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 140
Pergament · 2 ff. · 42.5 x 56.5 cm · Livorno (?) · zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts
Seekarten des Mittelmeers, Giovanni Cavallini oder Pietro Cavallini zugeschrieben (?)

Diese zwei illuminierten Karten stammen wahrscheinlich aus einem Atlas für Seekarten des Mittelmeeres, auch Portolan genannt. Die erste, nach Norden orientierte Karte, stellt einen Teil der Küsten des Atlantischen Ozeans und des Mittelmeeres dar, auf beiden Seiten der Strasse von Gibraltar, zwischen den Kanarischen Inseln und Norditalien. Die zweite, nach Westen gerichtete Karte, zeigt die Inseln der Ägäis zwischen Kreta (Candia) und Thessaloniki, Griechenland und Kleinasien, wo anachronistisch Troja und Konstantinopel eingezeichnet sind. Eine Skala für die Breitengrade auf der ersten Karte, abgestufte Entfernungsskalen in der Nähe der Ränder, Loxodromen und mit Fleurs-de-Lis verzierte Windrosen begleiten die roten und schwarzen, senkrecht zu den Küsten geschriebenen Küstentoponyme. Ihre sehr stilisierte Anordnung betont die Landzungen und Mündungen, und der Kartograph stellte auch einige Flüsse dar, allerdings ohne große Präzision. Im Landesinneren und eher vage platziert sind Miniaturbilder von Städten mit Banner, Bergen und Bäumen. Auf See erscheinen auf beiden Karten ein paar Schiffe und ein Meerestier. Die Namen der Regionen sind auf Spruchbändern geschrieben oder in größeren Buchstaben angegeben. Der besondere Stil der Gestaltung der Städte, der Schauplätze und der Grafiken geht auf die Produktion von Giovanni Battista Cavallini oder seinem Nachfolger Pietro Cavallini zurück, der zwischen 1636 und 1688 in Livorno tätig war. (vag)

Online seit: 12.12.2019

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 141
Pergament · I + 80 + 1 ff. · 23.7 x 15 cm · Florenz · 1466
Properz, Elegien

Die Elegien von Properz wurden 1466 in Florenz von Gian Pietro da Spoleto in einer eleganten humanistischen Schrift geschrieben. Die Handschrift gehörte Antonello Petrucci d’Aversa († 1487) der in der aragonesischen Kanzlei tätig war und fand später in die Bibliothek der aragonesischen Könige in Neapel Eingang. Die Initialen zu Beginn der einzelnen Bücher und das Frontispiz sind mit bianchi girari geschmückt. Der im Lorbeerkranz freigelassene Raum für ein Wappen (f. 1r) ist leer geblieben. (ber)

Online seit: 18.12.2014

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 142
Pergament · 194 ff. · 21.1 x 16.5 cm · Deutschland oder Schweiz (Region St. Gallen?) · Ende des 11. Jahrhunderts oder Anfang des 12. Jahrhunderts
Prudentius, Carmina (cum glossis)

Im Vorwort, welches zu Beginn des CB 142 steht, unterstreicht Prudentius seinen Willen, Gott durch seine Verdienste zu gefallen, wenn nicht durch seine Gedichte. Die wichtigsten Werke des lateinisch-christlichen Dichters, der im 4. Jahrhundert in Tarragona geboren wurde, sind in dieser Handschrift vom Ende des 11. oder dem Beginn des 12. Jahrhunderts gesammelt und widerspiegeln das Licht des göttlichen Wortes. Man liest dort unter anderem die berühmte Psychomachia, die den Kampf zwischen allegorischen Figuren der Sünden und Tugenden darstellt. Die Lektüre dieses Textes hat die Poesie und die Künste des Mittelalters stark beeinflusst. (mes)

Online seit: 21.12.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 143
Pergament · III + 220 + II ff. · 34 x 24.6 cm · Frankreich · um 1440
Benevenutus Imolensis, Romuleon

Die Handschrift enthält das Romuleon, eine anonym verfasste und Benvenuto da Imola zugeschriebene Sammlung lateinischer Texte zur Geschichte Roms. CB 143 wurde um 1440 in Frankreich geschrieben, vermutlich zu Lebzeiten Karls VII., der auf f. 6v abgebildet ist. Zu Beginn der Handschrift findet sich eine Reihe bemerkenswerter Miniaturen. (fmb)

Online seit: 25.03.2009

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 144
Pergament · I + 70 + I ff. · 24 x 15.5 cm · Frankreich · um 1470
René d'Anjou, Le mortifiement de vaine plaisance

Die Handschrift enthält den Traktat Le Mortifiement de Vaine Plaisance des Königs René von Anjou. Das 1455 verfasste allegorische Gedicht lädt den Menschen in einem Dialog zwischen Seele und Herz zur Enthaltsamkeit im unbefriedigenden irdischen, hin zum gottgefälligen Leben ein. CB 144 ist mit acht ganzseitigen Miniaturen verziert, die um 1470 durch Jean Colombe ausgeführt wurden. (fmb)

Online seit: 25.07.2006

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 145
Papier · I + 143 + I ff. · 20 x 14.2 cm · Südwestdeutschland · 15./16. Jh.
Marquart von Stadtkyll: Chirurgie, Von den Zeichen des Todes, Medizinische Rezepte aus der wundärztlichen Praxis

Der grösste Teil der Handschrift enthält Werke des Marquart von Stadtkyll – Chirurgie (5r-50r) und Von den Zeichen des Todes (50v-58v) – oder ihm zugeschriebene Werke (59r-109r, verschiedene Rezepte für Pflaster, Salben, Pulver, Bäder etc.). Im Rest der Handschrift (1v-4v, 109r-139r) wurden 150 medizinische Rezepte von verschiedenen Kopisten zwischen dem 15. und dem 16. Jahrhundert transkribiert. Die Schriftart und der verwendete Dialekt verweisen auf eine südwestdeutsche Herkunft. Im 19. Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz einer Familie Hegwein von Herrnsheim (Unterfranken), deren Mitglieder ihre Namen und mehreren Daten in der Handschrift hinterliessen. 1969 wurde sie von Martin Bodmer in der William H. Schab Gallery in New York gekauft. (ber)

Online seit: 13.06.2019

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 146
Pergament · 38 ff. · 27.6 x 17.8 cm · Norditalien · 10. Jahrhundert
Handschrift mit rhetorischen Werken, die Francesco Petrarca gehörte

Handschrift aus dem 10. Jahrhundert und von italienischer Herkunft, welche zahlreiche Rhetorik-Werke enthält: die Ars rhetorica von Fortunatianus, die Principia rhetorices von Augustinus, die Praecepta artis rhetoricae von Iulius Severianus und die Partitiones oratoriae von Cicero. Im 14. Jahrhundert kam sie in den Besitz von Francesco Petrarca, der sie mit zahlreichen Marginalnotizen versehen hat, die aus verschiedenen Phasen seines Lebens stammen. Sie zeugt vom Interesse des Humanisten für die Oratores latini minores, welches dazu beitrug, sie wieder zu entdecken und zu verbreiten. (ber)

Online seit: 09.04.2014

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 147
Pergament · I + 388 + I ff. · 34.8 x 25.9 cm · Frankreich · Ende des 13. Jahrhunderts
Estoire Del Graal interpolé

Die am Ende des 13. Jahrhunderts entstandene Abschrift enthält die Reihe der Artusromane in Prosa: «Estoire del Graal», «Merlin», «Suite Merlin», «Queste del saint Graal» und «Mort le roi Artu». Vor allem die darin vorkommenden Einschübe machen CB 147 zu einer einzigartigen Handschrift: den Helden der Artussage werden biblische Texte, Übersetzungen der Evangelien und der Genesis sowie Predigten von Maurice von Sully in den Mund gelegt. Ferner enthält die Handschrift die «Faits des Romains» und eine nur hier belegte Prosafassung des «Roman de Troie». Die umfangreichen Illuminationen sind in einem originellen Stil gehalten. (fmb)

Online seit: 25.07.2006

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 148
Papier · III + 220 + III ff. · 34 x 23.5 cm · Frankreich · 16. Jahrhundert
Pierre Sala, Tristan

Der in den Jahren 1520-1528 geschriebene Tristan des Pierre Sala aus Lyon steht in der mittelalterlichen Tradition der italienischen Artusromane in Prosa. In der Geschichte von der vorbildlichen Freundschaft zwischen Tristan und Lancelot wechseln sich die Abenteuer der Ritter der Tafelrunde und Liebesintrigen ab. Lediglich zwei Handschriften überliefern Pierre Salas Werk aus der Zeit der Renaissance. Der mit 26 aquarellierten Federzeichnungen illustrierte Codex der Fondation Bodmer gilt als Dedikationsexemplar für Franz I., König von Frankreich. (fmb)

Online seit: 26.04.2007

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Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 149
Pergament · III + 64 + II ff. · 31.3 x 20.5 cm · Frankreich · 16. Jahrhundert
Diego de San Pedro, Carcel de amor

Die Handschrift enthält die französische Übersetzung von François Dassy des Carcel de amor von Diego San Pedro (1437-1498). Diese stützt sich auf die italienische Übersetzung von Lelio Manfredi, die 1513 fertiggestellt wurde. Diego de San Pedro ist ein Dichter und Erzähler der frühen spanischen Renaissance, der vermutlich hebräischer Abstammung war und zum Christentum konvertierte. Carcel de amor, eine seiner beiden bekannten Novellen, ist eine Liebesgeschichte über die Bezähmung der leidenschaftlichen Liebe durch die Vernunft. Sie wurde 1492 in Sevilla zum ersten Mal gedruckt und in verschiedene Sprachen übersetzt. Die Handschrift ist mit 19 Vignetten illustriert, welche meist von architektonischen Rahmen umgeben sind, in welchen Personen in zeitgenössischen Kleidern dargestellt sind. Die Handschrift wurde vermutlich zwischen 1521 und 1527 für Charles III. de Bourbon-Montpensier (Charles de Bourbon) ausgeführt – sein Wappen befindet sich nämlich auf f. 1v. Bevor die Handschrift zur Sammlung von Martin Bodmer kam, gehörte sie der Familie Demidow, dem Grafen Alexis Golowkin und Sir Thomas Philipps. (ber)

Online seit: 17.12.2015

Dokumente: 208, angezeigt: 121 - 140