Cologny, Fondation Martin Bodmer
Die Fondation Martin Bodmer ist eine der wichtigsten Privatbibliotheken der Welt. Sie bemüht sich darum, das “Abenteuer des menschlichen Geistes” seit den Anfängen der Schrift zu reflektieren, dem Beispiel ihres Gründers Martin Bodmer folgend, ein Sammler, der die Gründung einer “Bibliothek der Weltliteratur” in Angriff nahm. Sie beherbergt ungefähr 160’000 Stücke, hunderte von okzidentalischen und orientalischen Handschriften, ägyptische Totenbücher, 270 Inkunabeln wozu eines der seltenen Exemplare der Gutenbergbibel gehört, Autographen von Goethe, Einstein oder Mozart...
Die Handschrift aus Südtirol wurde von zwei Schreibern im Jahr 1468 erstellt und vereinigt in einem zeitgenössischen Einband das didaktische Werk Der Renner von Hugo von Trimberg sowie den Alexanderroman nach einer Kompilation von Hans Hartlieb. Der Codex enthält 91 Federzeichnungen. Anweisungen zur Ausführung dieser Zeichnungen sind am unteren Rand der jeweiligen Seite erhalten.
Online seit: 20.12.2007
Das Hauptwerk des Bischofs von Sevilla, die Etymologien, die zu Beginn des 7. Jahrhunderts geschrieben wurden, zeigen in ihren drei ersten Büchern das erste Erscheinen der mittelalterlichen Aufteilung der Wissenschaften in Trivium (Grammatik, Rhetorik und Dialektik) und Quadrivium (Mathematik, Geometrie, Musik und Astronomie). Sich auf die – häufig unzuverlässige! – Etymologie der Wörter abstützend, sammelt Isidor in seinem Werk das gesamte antike Wissen, das er so vor dem Vergessen bewahrt. Die Handschrift wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts ausgeführt, vermutlich in der Umgebung der Pariser Universität und ist ein Zeuge des gewaltigen Erfolgs dieser umfangreichen Enzyklopädie.
Online seit: 21.12.2009
Die Pergamenthandschrift aus der Zeit um 1400 enthält das Werk des dominikanischen Predigers Jacques de Cessoles, der das Schachspiel als Gleichnis für seine moralischen Ausführungen verwendet. Dies wird auch in 16 Miniaturen bildlich dargestellt.
Online seit: 20.12.2007
Die Laudi des italienischen Franziskaners Jacopone da Todi sind religiös inspirierte Gedichte, die als Balladen mit unterschiedlichen Versmassen verfasst sind und häufig die Form eines Dialogs aufweisen. CB 94 wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts durch vier verschiedene Schreiber erstellt.
Online seit: 20.12.2007
Diese Handschrift stellt einen der vier bekannten Textzeugen (ohne ein Fragment mitzuzählen) des Roman de Jules César von Jean de Thuin dar, ein Gedicht aus ungefähr 9500 Alexandrinern, das eine Adaption des Heldengedichtes De bello civili von Lukan ist. Der Anfang und das Ende des Textes fehlen in dieser Handschrift, in der die Haupteinteilung des Gedichtes durch abwechselnd blaue und rote Initialen signalisiert wird. Die Initialen befinden sich am Anfang jeder Strophe und werden von Filigranarbeiten in der jeweils anderen Farbe begleitet.
Online seit: 26.09.2017
Die grossartig illuminierte Handschrift in zwei Bänden wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts verfasst und enthält den um 1235 entstandene Roman über die Väter der Helden der Tafelrunde, Guiron le Courtois. In CB 96 sind die verschiedenen Erzählungen in einer nur hier überlieferten Ordnung enthalten.
Online seit: 25.03.2009
Die grossartig illuminierte Handschrift in zwei Bänden wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts verfasst und enthält den um 1235 entstandene Roman über die Väter der Helden der Tafelrunde, Guiron le Courtois. In CB 96 sind die verschiedenen Erzählungen in einer nur hier überlieferten Ordnung enthalten.
Online seit: 25.03.2009
Diese Handschrift aus dem 13. Jahrhundert stammt aus Italien und enthält die vier ersten Bücher des von Johannes Damascenus auf Griechisch verfassten Werkes De fide orthodoxa. Wie es der Titel (f. 1r) besagt, war dieser Text auf Anfrage des Papstes Eugen III. (1145-1153) vom Jurist und produktiven Übersetzer Burgundius Pisanus auf Lateinisch übersetzt worden. Zahlreiche Marginalglossen, zumeist zeitgleich zur Entstehung dieser Handschrift, sind im gesamten Text zu finden.
Online seit: 26.09.2017
Die Handschrift enthält in lateinischer Übersetzung die ursprünglich im ersten Jahrhundert in griechischer Sprache abgefassten «Antiquitates Judaicae» des jüdischen Historikers Flavius Josephus. CB 98 wurde in der Benediktinerabtei San Silvestro di Nonantola (Provinz Modena) in einer sehr sorgfältigen vorkarolingischen Schrift geschrieben, ebenso wie die Handschrift CB 99, die auch Texte von Flavius Josephus enthält.
Online seit: 20.12.2007
Der Codex enthält den im 1. Jahrhundert abgefassten Jüdischen Krieg des Historikers Flavius Josephus. De bello Judaico beschreibt in 7 Büchern den jüdischen Aufstand von 66 bis zum Fall von Masada im Jahr 73. CB 99 wurde wie die Handschrift CB 98 in der Benediktinerabtei San Silvestro di Nonantola (Provinz Modena) geschrieben, wohl aber später als CB 98 und von anderen Schreibern.
Online seit: 20.12.2007
Diese italienische Handschrift des 14. Jahrhunderts, vermutlich aus Bologna, enthält das Digestum Vetus, ein grundlegendes Werk, welches von der Geschichte des römischen Rechts im 14. Jahrhundert zeugt. Es umfasst verschiedene Referenztexte, die systematisch mit der Glossa ordinaria, der sog. „Magna glossa“ von Franciscus Accursius, einer Interlinearglosse und der Glosse der Glosse versehen wurden, welche Arbeiten zur Erklärung und Belehrung darstellen. Viele Maniculae (lat manicula, ae: Händchen) zeugen von der emsigen Arbeit, die eine Vielzahl von Lesern über diesen trockenen Text geleistet hat. Diese Handschrift enthält zahlreiche Pecienmarken. Auf einem herausgelösten Blatt (f. 37bis) befindet sich ein Gedicht an den Leser des italienischen Juristen Angelus Boncambius (ca. 1450).
Online seit: 23.04.2013
Enthält Juvenals Satiren (I-XVI) mit Glossen, welche vermutlich aus dem Kommentar des Pseudo-Cornutus stammen. Auf den beiden Innenseiten des Einbandes sind Fragmente in niederländischer Sprache aus einer Handschrift des 14. Jahrhunderts eingeklebt, die einen Teil des poetischen Werks Martijn von Jacob van Maerlant, einem der grössten flämischen Dichter des Mittelalters, enthalten.
Online seit: 23.04.2013
Die beiden ursprünglich selbständigen Teile der Handschrift wurden wohl im letzten Drittel des 15. Jhs. (nach 1469, vgl. Registerblatt Bl. Iv) zusammengebunden. Der erste, einspaltig beschriebene Teil (Bl. 1r – 272) enthält Konrads von Megenberg Buch der Natur (Prologfassung). Dieser Teil der Handschrift weist marginal Korrekturen und Glossen (v. a. bei medizinisch relevanten Textteilen) auf, die vielleicht vom Erstbesitzer der Handschrift stammen (Hayer 1998, S. 162). Besonders in den Teilen I, III, IV, und V des Buch der Natur befinden sich Randnotizen und Interlinearglossen von einer Hand des 15. Jhs., welche die naturkundlichen Inhalte für die Predigt allegorisch aufbereiten. Zahlreiche kleinere und größere Rand-Illustrationen. Der zweispaltig beschriebene zweite Teil (Bl. 274ra-307rb) enthält ein medizinisches Kompendium in sechs Teilen (Kinderkrankheiten – Krankheiten aus dem Ungleichgewicht der humores – Augenkrankheiten – Pest, Hautkrankheiten, Fieber – Chirurgie und Wundarznei – Geschlechtskrankheiten, Knochenverletzungen, Verbrennungen), lateinische und deutsche Rezepte sowie ein deutschsprachiges Inhaltsverzeichnis. Auf Bl. 284ra befindet sich die Zeichnung eines chirurgischen Instruments. Früher Privatbesitz Antiquariat Hans P. Kraus, New York, Nr. 1958/13; davor Maihingen, Fürstl. Öttingen-Wallersteinsche Bibl., Cod. III.1.2° 3.
Online seit: 09.04.2014
Diese Handschrift enthält Werke von Laktanz, die in einer italienischen humanistischen Schrift in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurden. Der Buchschmuck besteht aus vielen Initialen mit bianchi girari, mit seitlichen Randbordüren und einem Frontispiz, das auf drei Seiten ebenfalls mit bianchi girari und naturalistischen Elementen umgeben ist: Vögel, Schmetterlinge und ein Esel. Am unteren Rand halten zwei Putten einen Lorbeerkranz, welcher das Wappen des Auftraggebers enthält. Es gehört einem Mitglied der aragonesischen Königsfamilie von Neapel, vermutlich Ferdinand I., König von Neapel (1458-1494). Eine alte Signatur bestätigt, dass die Handschrift aus der Bibliothek der aragonesischen Könige von Neapel stammt.
Online seit: 23.04.2013
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und La Mort le roi Artu. Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Diese Papierhandschrift in vier Bänden aus dem 15. Jahrhundert vereinigt die Prosatexte Lancelot Propre, La Queste del saint Graal und «La Mort le roi Artu». Der erste Band enthält 42 aquarellierte Federzeichnungen, der vierte Band weist auf eingefügten Pergamentblättern zwei ganzseitigen Illustrationen auf.
Online seit: 20.12.2007
Zwei aneinandergrenzende Fragmente des selben Blattes, das früher zu einem Luxus-Lektionar des Neuen Testaments gehörte, welches im 11. Jahrhundert, vermutlich in Konstantinopel, abgeschrieben wurde. Diese beiden Stücke wurden später auch für zahlreiche ungeschickte Zeichnungen, Graffiti und Rechenübungen benutzt.
Online seit: 17.12.2015
Eine juristische Handschrift, wahrscheinlich unvollständig, die eine umfangreiche Sammlung von Texten enthält. Zu den wichtigsten davon gehören vier Gesetze, die Lex Salica, Lex Ribuaria, Lex Alamannorum und Lex Baiuvariorum; eine kurze und fragmentarische Sammlung von Kapitularien erlassen von Karl dem Grossen; Auszüge aus De legibus und den Sententiae von Isidor von Sevilla; sowie Auszüge aus dem Codex Theodosianum und der Regula des hl. Benedikt. Der Text der Lex Baiuvariorum enthält auch juristische Begriffe in Althochdeutsch. 1789 kam der Codex in Besitz des Grafen Johann-Christian Solms, der im Schloss Klitschdorf bei Bunzlau (Schlesien) residierte - sein Wappen findet sich auf f. 1r - , weshalb er in der Literatur auch unter dem Namen "Codex Klitschdorf" oder "Codex Solmsianus" bekannt ist. 1960 erwarb Martin Bodmer diesen Codex beim New Yorker Antiquar H. P. Kraus.
Online seit: 25.06.2015