Manuscript Summary:Musical manuscript in small format from the monastery of St. Gall containing a calendar, a computus, a tropary, a sequentiary, an antiphonary, offertory and tractus from the middle of the 11th century as well as an appendix with sequences from the 13th century.(smu)
Standard description: Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 537-538, Nr. 160.
Show standard description
Additional description: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 129.
Show additional description
Online Since: 12/12/2006
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 378
Parchment · I + 400 + I pp. · 18.8 x 12.5 cm · St. Gall · around 1050-1060
Calendar, Computus, Tropary, Sequentiary
How to quote:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 378, p. 122 – Calendar, Computus, Tropary, Sequentiary (https://www.e-codices.ch/en/list/one/csg/0378)
Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 537-538, Nr. 160.
Page layout:
Schriftspiegel im Kalendar u. Tropar 12 x 9,5 cm, einspaltig zu 16 Zeilen, im Sequentiar 12 x 8,5 cm, einspaltig + Neumenspalte zu 16 Zeilen.
Writing and hands: karolingische Minuskel wohl von einem Schreiber
Decoration:
Im Tropar u. Sequentiar zu den hohen Festtagen Initialen in Gold u. Minium, teilweise mit Schattierung in Blau u. Grün. Titel in Rustica mit Minium, teilweise golden schattiert.
(p. 41)
Titel u. Beginn: Incipiunt tropi carminum in diversis festivitatibus missarum canendi. H(odie cantandus est), getreppte Schäfte, das Binnenmotiv entwächst dem inneren linken Schaft u. treibt Zwei- u. Dreiblatttriebe (die meisten Anfänge der Tropen beginnen mit golden schattierten Minium-Majuskeln, die zu kleinen Initialen verziert sein können)
(p. 52)
In nat. sci. Iohannis ev. d(ilectus iste Domini), Buchstabenkörper nach innen gefiedert
(p. 92)
De sco. Gallo. Hodie sanctissimi patroni nostri
(p. 146-150)
Brief des Notker Balbulus (um 840-912) an Bischof Liutward von Vercelli († 900/901) (vgl. Sang. 376 - Nr. 159), Cum adhuc iuvenculus essem (in Rustica)
(p. 150 unten -p. 151)
ursprünglich leer, nachgetragen Gloria in excelsis
(p. 153)
Benedicta sit semp. sca. Trinitas (12. Jh.)
(p. 154)
Titelseite: Incipit liber ymnorum Notkeri Balbuli. Iste libellus habet versus modulaminis apti ut ventum teneat qui velit esse tenax […] .Dns. sanctificatur maior (Schluss kaum lesbar)
(p. 155)
N(atus ante saecula), das Binnenmotiv entwächst unten am linken Schaft u. steigt, den Buchstabenkörper allseitig durchdringend u. umschlingend, auf, treibt Blätter u. in der Mitte eine halbkreisförmige Blüte, das (N)A(TVS) als Initiälchen
(p. 166)
De sco. Iohanne aplo. I(ohannes Ihu. Xpo.), Initiale als Baumstrunk mit zwei Zweigen u. Blättern
(p. 185)
In purificatione scae. Mariae. C(oncentu parili), Buchstabenkörper in der Mitte gespalten, ohne Schnallen, das Binnenmotiv entwächst im Bogen oben
(p. 194)
Titelseite in Rustica mit Minium, Widmungsgedicht an Liutuuarde von Vercelli:
Pars Liutwarde prior finitur calle sub arto.
Commotam cane post terram miserumque
profundum.
Laetitaeque melos sanctique decens habitaculum,
Atque oculos regi meditare intendere caeli.
Hierusalem donec merearis scandere celsam,
Qua deridebis quondam caedentia flagra.
Et cum rege tuo gaudebis hic crucifixo.
Posterior pratis renitet cum floribus amplis.
(MGH Poet. lat., 1091; Schaller/Könsgen, Nr. 11632)
(p. 195)
Dom. s. Pasche, frigdola. L(audes salvatori), geschwungener, zugespitzter Buchstabenkörper, aus dessen unterem Schenkel wächst das ausgreifende Binnenmotiv, Blätter u. drei goldene Blüten treibend
Origin of the manuscript:
Die oben genannten Heiligen gehören alle zum Grundbestand des von dem aus Stablo stammenden Abt Nortpert
(1034-1072) erweiterten St. Galler Kalendars. Die Heiligsprechung Wiboradas (2. Mai) erwirkte er in Rom 1047, das Fest seines Klosterpatrons Remaclus (3. Sept.) gehört gewissermaßen zum Reformprogramm dieses Abtes. Dieses «Programm» spricht gleichsam auch aus anderen bedeutenden St. Galler Handschriften wie Sang. 376 (Nr. 159) u. die Sang. 340 u. 341 (Nr. 163 u. 164). Sang. 376 u. 378 wurden offensichtlich von derselben Hand illuminiert, wobei Sang. 378 etwas altertümlicher wirkt. Doch der Vergleich etwa des I(nvocavit) p. 108 in Sang. 376 mit dem I(ohannes) p. 165[166] in Sang. 378, die beide als Bäumchen gestaltet sind, lässt keinen Zweifel an der Identität der Hände aufkommen. Vorstufen dazu finden sich eindrucksvoll in Sang. 204, p. 196 (Nr. 148) u. Berlin theol. lat. qu. 15, fol. 1v (Nr. 151). Die Betrachtung u. Datierung von Sang. 378 bei Munding u. Cordoliani ist verwirrend, Bruckner datiert ihn in das 12. Jh. Vgl. Nr. 159 u. 161.