Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 102, f. 1v – Chronicle of Fischingen Abbey
http://www.e-codices.ch/en/kbt/y102/1v
Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau, Y 102, f. 1v – Chronicle of Fischingen Abbey
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Frauenfeld, Kantonsbibliothek Thurgau / Y 102 – Chronicle of Fischingen Abbey / f. 1v |
Darunter: Kolorierte Federzeichnung mit den Kirchenpatroninnen von Fischingen, der Gottesmutter mit ihrem Kind und der heiligen Idda. Dazwischen das Wappen des Klosters Fischingen mit den zwei gegenläufig orientierten Fischen, darüber die Mitra mit eingelegtem Abtsstab. Die heilige Idda ist als Klausnerin dargestellt, mit einem Pilgerstab in der rechten Hand. In der Linken trägt sie ein Buch, wohl die Bibel. Darauf liegt der Ring, der Anlass zu ihrer Verstossung durch ihren Gemahl, Graf Diethelm, geboten hat. Der Legende nach wurde der Ring, als Idda ihn bei der morgendlichen Toilette auf ein Fensterbrett legte, von einer Elster gestohlen und in ihr Nest gebracht. Ein Jäger des Grafen fand ihn und steckte ihn an seinen Finger. Als der Graf den Ring an der Hand des Jägers erblickte, glaubte er, seine Gattin habe ihn mit diesem betrogen und stürzte sie von der Höhe seiner Burg herab. Wie durch ein Wunder Gottes blieb sie jedoch unverletzt. Als der Irrtum sich aufklärte, und der Graf seine Gattin wieder lebend fand und sie bat, zu ihm zurückzukehren, ging sie auf diese Bitte nicht ein, sondern bat ihn, ihr bei der Höhle, in der sie gelebt hatte, neben der Kirche in Au eine Klause zu errichten. Von da ging Idda jeden Morgen nach Fischingen in die Messe, wobei ihr ein Hirsch, der auf seinem Geweih 12 Kerzen trug, voran leuchtete. Dadurch erklärt sich der Hirsch als zweites Attribut der heiligen Idda.