Kurzcharakterisierung:Das Antiphonar aus der 2. Hälfte des 14. Jh. umfasst die Texte ab Pfingsten bis zum Ende des Kirchenjahres, dazu die entsprechenden Heiligenfeste und Texte zum Commune sanctorum. Die Herkunft ist unbekannt; aufgrund einiger Heiligenfeste stammt die Handschrift aus dem Raum Köln. In einheitlicher Schrift abgefasst, durchgehend mit Neumen auf vier Linien, wenige spätere Ergänzungen mit Neumen auf fünf Linien; mit Gebrauchsspuren und späteren Verweise. Je fünf grössere und kleinere Initialen sind mit Blattgold belegt, dazu 36 einfachere Initialen; alle Anfangsbuchstaben sind in rot und blau ausgezeichnet. Rote Rubriken. Das Manuskript erhielt ein Mariasteiner Pater, der am Kollegium in Altdorf wirkte, aus zweiter Hand. Von dort gelangte die Handschrift 1981 nach Mariastein. Nicht publiziert.(sck)
Seiteneinrichtung:
regelmässig 21 x 31 cm, einspaltig.
10 Text-Noten-Corpora in Langzeilen. Spiegelbegrenzung mit brauner Tinte (seitlich je eine Doppelinie).
Schrift und Hände:
Durchgehend einheitliche Schrift
Musiknotationen: Vier-Linien-Notationen
Buchschmuck:
Anfangsbuchstaben rot, blau und schwarz ausgezeichnet (einzelne verziert), teilweise schöne Initialen, einige davon sind mit Blattgold verziert. Rubriken und Hinweise rot.
Initialen:
Prachtvolle grosse Initialen mit Goldblatt verziert, Verzierung langezogen:
Spätere Ergänzungen: spätere Einlagen, gut erkennbar, mit Notizen und Verweisen
Einband:
Massiver Holzdeckel mit Leder überzogen, mit Stempelprägungen, Rücken mit späterem Leder umfasst und mit Metallplättchen befestigt, 2 Originalschliessen mit Lochungen und Ziselierungen.
Inhaltsangabe:
Grobinventar:
(Fol. 1r)
>In octava pentecostes super Benedictus antiphona<Nisi quis renatus fuerit ex aqua …
in der schwarzen Schrift des Originals. Darunter in späterer brauner Schrift in Fünf-Zeilen-Notation: Te deum patrem …
(Fol. 1v – 4v)
Spätere einheitliche braune Schrift (wie fol. 1r /unten: De visitatione Marie virginis)
Zwischen Fol. 125 und 126 sind zwei Pergamentfolien eingeklebt, mit anderer Notation (fünf Linien) in brauner Schrift. Es sind Ergänzungen und Fortsetzung von fol. 125v zum Hl. Bernhard.
(126v-129v)
>In decollacione sancti Johannis Baptiste<
(29. Aug.).
Entstehung der Handschrift: Einige besondere Heiligenfeste deuten darauf hin, dass die Handschrift aus dem Raum Köln stammen muss.
Das Stundengebet folgt dem römischen Ordo: 1. Nokturn: 3 Psalmen, 3 Responsorien zu den 3 Lesungen; 2. Nokturn: 3 Psalmen, 3 Responsorien zu den 3 Lesungen; 3. Nokturn: 3 Responsorien zu den 3 Lesungen.
Provenienz der Handschrift:
Kauf durch P. Fintan Amstad OSB, tätig am Kollegium Karl Borromäus in Altdorf um 1970. Die Handschrift war Teil der Professorenbibliothek der Mariasteiner Patres im Kollegium.
Erwerb der Handschrift: Mit dem Wegzug der Mariasteiner Patres aus Altdorf, 1981, gelangte die Hs. ins Kloster Mariastein.