Solothurn, Bischöfliches Archiv des Bistums Basel, Hs 3
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P. Otho Raymann, Fribourg; Ergänzungen von Alexandra Mütel, 2024.

Handschriftentitel: Relacio dominorum oratorum ed greciam destinatorum videlicet visensis et lausannensis episcoporum. notarii Ja[cobus] huglini et theodericus wynckelman
Entstehungsort: auf der Gesandtschaftsreise, evtl. Nachbearbeitungen in Basel
Entstehungszeit: 1437 bis 1438
Beschreibstoff: Papier. Wasserzeichen: Traube: fol. 13, 41-46, 54; Schreitender Ochse: fol. 19 /39, 21 /37, 24 /34; Ochsenkopf: fol. 31, 33.
Umfang: 56 Blätter
Format: 29,9 - 30,3 cm x 10,5 - 11,9 cm
Seitennummerierung: neue Foliierung in Bleistift; Fol. 6, 8, 10a und 28 sind eingelegte Einzelblätter; ursprüngliche Nummerierung mit römischen Ziffern: I-IV (2-5), V-VXII (15-27) und XVIII (29)
Lagenstruktur: Mit Heftstichen wurden die Blätter zu einem Faszikel verbunden. Ein Faszikel, mit provisorischem Archivstich geheftet; XIX (5+1 (f. 6) +13 1+ /f. 28) + 1 : 19). Zwischen f. 6 und 15 ist ein Heft eingenäht (f. 7-14) mit folgender Zusammensetzung: IV (1+1 (fol. 8) + 3 : 3, wobei fol. 13 ein unaufgeschnittenes Doppelblatt bildet. Zwischen fol. 45 und 48 ist ein Doppelblatt eingeheftet (f. 46 und 47). Zwischen fol. 49 und 56 ist ein Faszikel eingenäht: III (3:3) f. 50-55.
Zustand: Wasserflecken. 1989 bis 1991 durch P. Otho Raymann, Fribourg. Die historische Hefttechnik wurde bewahrt und nur verstärkt; Papierrestaurierung
Seiteneinrichtung: Die Blätter variieren leicht im Format und im Schriftspiegel, teils wurden Einzelblätter eingelegt. Zeilenanzahl variiert, zahlreiche Marginalien.
Schrift und Hände: gotische Kursive, braune Eisen-Gallus-Tinte, zwei Hände. Das Protokoll ist in zeittypischer Kursive mit brauner Tinte verfasst. Es lassen sich zwei Hände unterscheiden, wobei der grösste Teil von Hüglin selbst verfasst wurde. Ein Schriftwechsel erfolgt z. B. auf fol. 50r. Der untere Teil der Seite stammt von Hüglin. Dessen Handschrift ist aus weiteren Konzilstexten bekannt (Solothurn, Zentralbibliothek, Cod. S I 175).
Spätere Ergänzungen: Im Protokoll wurden zahlreiche Streichungen vorgenommen und Passagen als Marginalien ergänzt. Manche Marginalien nehmen Streichungen wieder zurück (fol. 10v, «valet»), was eine intensive Arbeit mit den Notizen belegt.
Einband: Kopert
Inhaltsangabe:
Das Protokoll über die Gesandtschaft des Konzils von Basel nach Griechenland wurde zum grossen Teil von dem Konzilsnotar Jakob Hüglin (um 1400 – 1484) verfasst. Hüglin war ab 1432 als Notar, ab 1435 als Schreiber am Basler Konzil tätig. Er begleitet 1437 zusammen mit dem Notar Dietrich Winckelman (Theodericus Wynckelman) die Delegation nach Konstantinopel. Hüglin war ab ca. 1435 Chorherr am St. Ursenstift in Solothurn und wurde 1455 dessen Probst. Er brachte diverse Konzilsschriften mit in die Stadt, die nach Auflösung des Stifts 1874 von verschiedenen Institutionen übernommen wurden.
Das Manuskript diente als Vorlage für die Handschrift BiASo Hs 4.
Literatur:
  • P. Otho Raymann (siehe oben)
  • https://www.geschichtsquellen.de/werk/1668 (Bearbeitungsstand: 28.01.2022)
  • Teiledition: Beckmann, Gustav: Concilium Basiliense, Basel 1904, Band 5, S. 275–276; Band 6 (1926), S. XXVIII-XXX.
  • nur rudimentär: Zlocisti, Isidor: Die Gesandtschaft des Baseler Koncils nach Avignon und Konstantinopel. 1437-1438, Halle/S. (Diss.) 1908.
zu Hüglin:
  • Freddi, Silvan: St. Ursus in Solothurn. Vom königlichen Chorherrenstift zum Stadtstift (870-1527), Köln, Weimar, Wien 2014, S. 472-475.
  • Walliser, Peter: Der Solothurner Stiftpropst Jakob Hüglin, in: Jahrbuch für solothurnische Geschichte 32 (1959), S. 128-155.
  • von Scarpatetti, Beat: "Hüglin, Jacob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.09.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012720/2009-09-03/.