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St. Gallen, Stiftsbibliothek

Die Stiftsbibliothek St. Gallen ist eine der ältesten Klosterbibliotheken der Welt und der wichtigste Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Stiftsbezirk St. Gallen. Ihr wertvoller Bestand zeigt die Entwicklung der europäischen Kultur und dokumentiert die kulturelle Leistung des Klosters St. Gallen vom 7. Jahrhundert bis zur Aufhebung der Abtei im Jahr 1805. Das Herzstück der Bibliothek bilden die Handschriftensammlung mit ihrem herausragenden Korpus karolingisch-ottonischer Manuskripte (8. bis 11. Jahrhundert), eine bedeutende Sammlung von Inkunabeln und ein gewachsener Bestand an Druckwerken vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Projekt e-codices wurde von der Stiftsbibliothek St. Gallen mtbegründet. Mit dem berühmten Barocksaal, in dem Wechselausstellungen gezeigt werden, gehört die Stiftsbibliothek St. Gallen zu den bestbesuchten Museen der Schweiz.

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1253
Papier · 194 pp. · 21.5 x 16 cm · Kloster St. Gallen · 1551−1571
Abschriften von Admissionsscheinen der bischöflichen Kanzlei in Konstanz für St. Galler Konventualen zur Seelsorge – Bericht über die Grundsteinlegung der Renaissance-Bibliothek des Klosters St. Gallen 1551 – Schaffung eines Altarkreuzes für das Kloster St. Gallen durch den Goldschmied Thomas Gennius 1553

Die 1551 unter Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564; koloriertes Abtwappen auf p. 2) angelegte und (im ersten Teil) bis 1571 fortgeführte Handschrift besteht aus drei Teilen. Vorne (p. 550) finden sich Abschriften von Zulassungsscheinen zur Seelsorge von St. Galler Konventualen auf dem Gebiet des Bistums Konstanz, ausgestellt zwischen 1551 und 1571 durch die bischöfliche Kanzlei in Konstanz. Im zweiten Teil (p. 131134) wird die Grundsteinlegung der neuen Renaissance-Bibliothek des Klosters St. Gallen am 6. Juli 1551 geschildert; genannt sind auch die Namen aller an dieser feierlichen Zeremonie anwesenden Personen. Die Renaissance-Bibliothek wurde 1553 fertiggestellt und zwischen 1758 und 1767 durch die heutige spätbarocke Bibliothek ersetzt. Der dritte Teil (p. 181183) geht auf die Herstellung eines grossen silbernen Altarkreuzes durch den Goldschmied Thomas Gennius aus Wil ein, das der St. Galler Abt Diethelm Blarer 1553 herstellen und durch den aus Rapperswil stammenden und in Wil tätigen sculptor (Bildhauer?) Heinrich Reissi in sechs Stunden auf dem Rücken nach St. Gallen tragen liess. Genannt sind auch die in diesem Kreuz aufbewahrten Heiligenreliquien. Die Spuren des Kreuzes verlieren sich im Rahmen der Liquidierung der sanktgallischen Klostergüter nach der Klosteraufhebung 1805. Zwischen den drei Teilen und am Ende zahlreiche leere Seiten (p. 51130; p. 135178; p. 184194). (smu)

Online seit: 13.10.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1257
Papier · 613 pp. · 21 x 17 cm · St. Gallen · 1637
P. Anton Widenmann, Deutschsprachige Barockdichtung, Übersetzungen von Viten, Gedichte

Der Band enthält die deutschen Übersetzungen der Viten von St. Galler Heiligen sowie Gelegenheitsgedichte des St. Galler Münsterpredigers, Dichters und Musikers Anton Widenmann (1597-1641). Die Seiten pp. 29-129 enthalten die Übersetzung von Walahfrids Gallusvita, pp. 283-317, 321-403, 407-448 und 459-481 die übersetzten Lebensgeschichten von Otmar, Notker und Wiborada und pp. 487-562 diejenigen von St. Galler Mönchen wie Iso, Ratpert und vielen anderen. Auf pp. 273-282 finden sich Widenmanns Übersetzungen von Hymnen auf Gallus und Otmar (zum Teil mit Musiknoten), auf pp. 448-458 von weiteren Kirchengesängen. Der Codex schliesst mit Gelegenheitsgedichten zu Feiertagen auf pp. 563-613. Auf pp. 1-28 und 131-271 enthält er zudem fünf Gespräche zwischen einem katholischen Geistlichen und einem evangelischen Toggenburger über Religionsfragen, aufgezeichnet wohl von Abt Pius Reher. (nie)

Online seit: 13.06.2019

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1262
Papier · 175 pp. · 21 × 15.5 cm · Kloster St. Gallen, P. Johannes Strang · 1583
Gottesdienstordnung für das Kloster St. Gallen im Directorium von 1583

Die Handschrift, die der jung verstorbene Kantor Johannes Strang († 1588; Profess 1580) unter Fürstabt Joachim Opser (1577-1594) im Jahr 1583 aufgrund von Notaten von Pater Heinrich Keller schrieb, beschreibt meist in lateinischer, aber häufig auch in deutscher Sprache die gottesdienstlichen Gepflogenheiten im Kloster St. Gallen im Jahreslauf vom 1. Januar bis 31. Dezember. Dieses Directorium cultus divini ist eine der wichtigsten Quellen zur Kenntnis der Mönchsliturgie im nachreformatorischen Galluskloster. Erwähnt werden Gebete und Gesänge, die an einzelnen Tagen zu sprechen und zu singen waren oder liturgische Prozessionsordnungen (etwa auch separat für Schön- und Schlechtwettertage). Der Band enthält Angaben zum Kirchenschmuck und zahlreiche kulturgeschichtlich interessante Notizen, so beispielsweise auch zum sanktgallischen Brauchtum rund um die Ernennung eines Schülerabts. Neben einem Verzeichnis von Jahrzeiten auf p. 1 finden sich auch historische Notizen zu verschiedenen klosterinternen Ereignissen. Der Band wurde bis 1606 weitergeführt. (smu)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1276
Pergament und Papier · 12 + 57 pp. · 33.5 x 23 cm · Joseph Leodegar Bartholomäus Tschudi (Buchschmuck, vielleicht auch Schrift) fürs Kloster St. Gallen · 1738
Wappenzeichnungen der auf österreichisch-habsburgischer Seite bei der Schlacht bei Sempach Gefallenen; Gemälde der Schlacht bei Sempach 1386

Die in einen repräsentativen Einband gebundene Handschrift trägt den Titel „Schlacht-, Nammen-, Schilt- und Waappen-Buoch von denen noch bewusten Graffen, Freyen, Edlen, Ritter und Knechten, welche mit Hertzog Leopoldo II. von Oesterreich auff St. Cirilli den 9.ten Tag Iulij 1386 vor Sempach umbgekommen und erschlagen worden“. Der St. Galler Abt Joseph von Rudolphi (1717−1740) hatte diese Abschrift im Jahr 1738 in Auftrag gegeben, weil er nach dem Studium des Chronicon Helveticum, des grossen Geschichtswerks des Glarner Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572), und dessen Abschrift, die er für sein Kloster kurz zuvor vom Exemplar auf Schloss Gräpplang bei Flums hatte vornehmen lassen (Cod. Sang. 1213−1220), gewisse Unstimmigkeiten mit einer älteren Abschrift des „Wappenbuchs von Sempach“ festgestellt hatte. Auf einem Pergament-Doppelblatt (p. 6−7) ist als eine Art von Frontispiz ein farbiges Gemälde des Schlachtgeschehens überliefert, das dem Gemälde in der Schlachtkapelle von Sempach ähnlich ist und das gemäss dem Handschriftenkatalog von Franz Weidmann (Cod. Sang. 1405, p. 2002) „von einem gar alten Kupferstich getreülich abgemalet worden“. Joseph Leodegar Bartholomäus Tschudi (1708−1772), ein Nachfahre des Aegidius Tschudi, ist offenbar für den Buchschmuck verantwortlich (p. V1). Nach ausführlichen einleitenden Bemerkungen setzt mit dem Porträt von Herzog Leopold III. (p. 34) der reiche Wappenschmuck des Bandes ein. (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1278
Papier · 493 pp. · 34.3 x 21.7 cm (zwei Konvolute p. 460−486: 23 x 17.8 cm) · Kloster Mariaberg Rorschach / Kloster St. Gallen: zwei Kopisten im Auftrag von Georg Franz Müller · 1701 (Rorschach) / 1705 (St. Gallen)
Prosa-Beschreibung der Reise und des Aufenthaltes von Georg Franz Müller auf dem indonesischen Archipel zwischen 1669 und 1682

Der Elsässer Georg Franz Müller (1646−1723) reiste 1669 in elfmonatiger Fahrt von Amsterdam nach Batavia (heute Djakarta) und verbrachte dort 13 Jahre als Soldat in Diensten der Ostindisch-Holländischen Kompanie auf verschiedenen indonesischen Inseln. Im Cod. Sang. 1278, der sein illustriertes Reisebuch (Cod. Sang. 1311) ergänzt, liegt seine chronologisch geordnete Reisebeschreibung vor; hinzu kommen ausführliche Beschreibungen von Menschen, Pflanzen und Tieren, die er im Fernen Osten und auf dem Weg dorthin antraf (p. 1457). Die von zwei Kopisten zwischen 1701 und 1705 im Kloster Mariaberg oberhalb Rorschach vorgenommene Abschrift enthält im Anhang (p. 460489) zwei kleinerformatige Konvolute mit dem Verzeichnis verschiedener „Souvenir-Stücke“, die Georg Franz Müller von seinem Aufenthalt in Ostindien mit nach Europa brachte. Müller hat die Abschrift an mehreren Stellen korrigiert und/oder ergänzt. (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1279
Papier · 118 pp. · 33 × 21 cm · Kloster St. Gallen, P. Aemilian Zeller · um 1730
St. Galler Handschriftenkatalog, angelegt von Pater Aemilian Zeller

P. Aemilian Zeller (1691-1730) legte während seiner Zeit als Bibliothekar (1729-1732) einen alphabetisch nach Autoren geordneten Handschriftenkatalog an. Alles, was keinen Verfassernamen trug, etwa Bibelabschriften und Psalterien oder Texte unbekannter Autoren, liess P. Aemilian stillschweigend weg. Die Handschriften tragen die Signaturen des älteren Handschriftenkatalogs von Pater Hermann Schenk (1653-1706) aus der Zeit vor 1700 (vgl. Cod. Sang. 1280; etwa Class. 1, n. 44). Pater Pius Kolb, Klosterbibliothekar ab 1748, ergänzte im Zeller’schen Handschriftenkatalog die früheren Signaturen mit den von ihm neu eingeführten Signaturen (vgl. Cod. Sang. 1400 und 1401; etwa D.n. 88). Der Katalog gibt keine Angaben zu Alter, Schriftart und Benützbarkeit der einzelnen Manuskripte. (smu)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1280
Papier · 280 pp. · 33 × 22.5 cm · Kloster St. Gallen · 17. und 18. Jahrhundert (ca. 1680-1780)
Handschriftenkatalog von Pater Hermann Schenk aus der Zeit um 1700 – Verzeichnis von Wohltätern der Klosterbibliothek von 1567 bis ca. 1780 – Verschiedene zwischen ca. 1696 und ca. 1762 angelegte Sonderverzeichnisse von gedruckten Büchern der Klosterbibliothek

Bibliotheksgeschichtlich aufschlussreicher Sammelband, aus verschiedenen zwischen 1680 und 1780 geschriebenen Konvoluten zusammengebunden. Teil 1 (p. 7-121): Handschriftenkatalog des P. Hermann Schenk (1653-1706) aus der Zeit um 1700. Von P. Pius Kolb (1712-1762) wurden um 1750 dessen neue Handschriftensignaturen hinzugeschrieben. Kolb vermerkte in Schenks Katalog auch das Fehlen von Manuskripten. Die meisten davon waren 1712 nach Zürich gelangt (deest).Teil 2 (p. 127153 und p. 162167): Verzeichnis von Wohltätern der Klosterbibliothek (Monumentum gratitudinis dedicatum benefactoribus Bibliothecae), angelegt 1680 und weitergeführt bis 1780. Rückwirkend bis 1567 wurden aussergewöhnliche Geschenke an die Bibliothek eingetragen, so (p. 133) fürs Jahr 1595 die „Schenkung“ des grossen Erd- und Himmelsglobus durch Apotheker Lukas Stöckli aus Konstanz. Die Nennungen betreffen häufig Objekte aus dem Kuriositäten- und Raritätenkabinett der Bibliothek. Teil 3 (p. 155-161): Bücher, die unter Abt Joseph von Rudolphi (1717-1740) zwischen 1717 und 1737 erworben werden konnten. Teil 4 (p. 169 und p. 175-187): Bücher aus der Hinterlassenschaft von Fürstabt (1687-1696) und Kardinal Cölestin Sfondrati, die P. Hermann Schenk nach dessen Tod in die Bibliothek integrierte. Teil 5 (p. 191-234): Zusammenstellung von grösserformatigen Bänden der Klosterbibliothek aus der Zeit um 1700. Teil 6 (p. 237270; loses separates Konvolut): von P. Pius Kolb verfasste Zusammenstellung der schönsten Bücher der Klosterbibliothek aus der Zeit um 1750, betitelt Ilias in nuce. Teil 7 (p. 275-280; lose, zusammengelegte Blätter): Liste mit Handschriftensignaturen von P. Pius Kolb. (smu)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1285
Papier · 261 pp. · 33 × 20.8 cm · Kloster St. Gallen, P. Johann Nepomuk Hauntinger · 1780−1792
Akzessionskatalog der Klosterbibliothek St. Gallen von Pater Johann Nepomuk Hauntinger für die Jahre 1780 bis 1792

In einem eleganten goldverzierten Einband stellte Klosterbibliothekar Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) für seinen Abt Beda Angehrn (1767-1796) ein Verzeichnis der Neuerwerbungen und Neuzugänge der Klosterbibliothek zwischen 1780 und 1792 zusammen: Verzeichniss der Handschriften, Bücher, Kunst und Naturprodukte, welche seit dem 23. Oktober 1780 bis Ende Mayes 1792 der Stift St. Gallischen Bibliotheke sind einverleibt worden. In dieser Art stellt der Band ein singuläres Dokument der Erwerbungspolitik und -praxis des Klosters St. Gallen dar. Insgesamt konnten in diesen knapp zwölf Jahren 335 Inkunabeln und Postinkunabeln, gegen 4ʾ000 spätere Druckwerke sowie 146 Handschriften in die Bibliothek integriert werden. Die meisten Handschriften gelangten dabei (tauschweise gegen gedruckte aszetisch-spirituelle Literatur) aus sanktgallischen Frauenklöstern, etwa von den Benediktinerinnen von St. Georgen, den Kapuzinerinnen von Altstätten oder von den Dominikanerinnen in Wil, in die heutige Stiftsbibliothek. Genannt sind auch die Zugänge im Münz-, Naturalien- und Kuriositätenkabinett, neuerworbene Gemälde und Kupferstiche sowie alia quaedam bibliothecae illata (diverse weitere Erwerbungen unterschiedlichster Art wie Sessel aus Meerrohr [spanisches Rohr] oder ein neues Bibliothekssiegel). Ebenso aufgelistet sind pauschale Ausgabenbeträge für Buchbinderarbeiten sowie Geldbeiträge, die all jene Beamten und Pfarrherren der Bibliothek schuldeten, denen der Abt neu eine Pfarrstelle oder ein weltliches Amt übertragen hatte. (smu)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1290
Papier · 147 ff. · 19.5 x 15 cm · St. Gallen · 1582
Responsoriale des St. Galler Mönchs Jakob an der Rüti

Die vom St. Galler Mönch Jakob an der Rüti (1562–1615) vermutlich für den Privatgebrauch geschriebene Handschrift enthält im ersten Teil (f. 1r-125r) Responsorien für die Hochfeste des Kirchenjahres, mit Melodien in Hufnagelnotation und vielfach mit Anweisungen zu Prozessionen. Im Anschluss folgen Angaben zum Ort bestimmter Vespern (f. 126r-128r), weitere Prozessionsordnungen (f. 128v-136v), Melodien für die Doxologie (f. 139r-140v), Anweisungen für die Vesper des Schülerabts am Johannestag und am Vorabend des Fests der Beschneidung (f. 140v-147v) sowie Gebete für Prozessionen (f. 150r-155v). Jakob an der Rüti hat die Handschrift mit einigen etwas unbeholfenen Federzeichnungen und Bordüren verziert (ganzseitiger Buchschmuck f. 1r, 58v-59r und 77v-78r, ferner figürliche Darstellungen in Initialen). Er nennt sich f. 126r mit Initialen (F.I.A.R.), f. 125r mit ausgeschriebenem Namen (radiert, unter UV-Licht lesbar: Per me fratrem Jacobum An der Rüti …um Anno 1582). (sno)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1311
Papier · 370 pp. · 13 x 19.5 cm · zwischen 1669 und 1682
Reisebuch des Elsässer Weltreisenden Georg Franz Müller

Reisebuch des Elsässer Weltreisenden Georg Franz Müller (1646-1723). Müller hielt sich im Dienst der Ostindisch-Holländischen Kompanie zwischen 1669 und 1682 als Soldat im indonesischen Inselarchipel auf und zeichnete in sein „Reisebuch“ Menschen, Tiere und Pflanzen, die er auf seiner Reise (via Südafrika) und in Indonesien angetroffen hatte. Für all diese Menschen, Tiere und Pflanzen dichtete er auch einfache und bisweilen sehr holprige Verse, die er in seiner eigenwilligen, nicht sehr einfach zu lesenden Schrift niederschrieb. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1343
Papier · 316 pp. · 19.3 x 15.5 cm · Zisterzienser Nonnenkloster Günterstal · frühes 16. Jahrhundert (?)
Eine Reihe liturgischer Anweisungen des Zisterzienser Nonnenklosters in Günterstal nahe bei Freiburg im Breisgau

Die Handschrift wurde 1779 vom St. Galler Mönch Gall Metzler (1743-1820) erworben, dem Pfarrer in Ebringen nahe bei Freiburg, die wiederum zu St. Gallen gehörte. Sie beinhaltet, unterteilt in zwei Teile, liturgische Anweisungen für das Kirchenjahr (de tempore und de sanctis). Geschrieben in Deutschland, sollte sie helfen ‘vnwißenheit’ (Unkenntnisse) in liturgischen Themenbereichen zu vermeiden. Orientierungen über den Umgang mit der Kollekte wurden ausgelassen, um Platz zu sparen und auch, weil diese Informationen lediglich von den Priestern beansprucht würden. Dieser Umstand weist darauf hin, dass die Handschrift für die Nonnen gedacht war (jedoch wurde die grammatisch maskuline Form beibehalten). Es bleibt noch zu klären, worauf sich der Ursprungstext bezieht, wenn er im Prolog von ‘Index’ spricht. (war)

Online seit: 17.12.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1344
Papier · 936 pp. · 19.8 x 15 cm · Zisterzienser Nonnenkloster Günterstal · frühes 16. Jahrhundert (?)
Eine Handschrift mit Regelwerken in lateinischer und deutscher Sprache geschrieben für das Zisterzienserinnenkloster Günterstal nahe bei Freiburg im Breisgau

Die Handschrift beinhaltet mehrere Regelwerke des Zisterzienserinnenklosters Günterstal, zum Teil in deutscher als auch in lateinischer Sprache. Der erste Text ist ein Traktat über Simonie, der von ‘brůder Johannes’ lateinisch und deutsch abgefasst und ‘der erwurdigen frowen von Mulheim’, vermutlich Veronica von Mülheim, gewidmet wurde, welche von Dezember 1504 bis zu ihrem Ableben im Mai 1508 Äbtissin des Konvents war. Johannes könnte ein Mönch von Tennenbach gewesen sein, dem Zisterzienserkloster, das die Verantwortung über die cura animarum der Nonnen trug. Weiter beinhaltet die Handschrift mehrere Regelwerke des Zisterzienserordens, inklusive deutsche Übersetzungen des Liber definitionum und der Ecclesiastica Officia. Die Annahme, dass diese Texte von den Nonnen gebraucht wurden, wird durch die deutschen Übersetzungen und die gezielte Auswahl von lediglich relevanten Kapitel bestärkt. Viele dieser Übersetzungen wurden auch nach Lichtenthal, nahe bei Baden-Baden, ins dortige Kloster geschickt. Obschon der Konvent nie offiziell eine Reform erfuhr, zeigt die Handschrift, dass es im frühen 16. Jh. Impulse gab, Reformen anzustreben. Die Handschrift wurde 1782 vom St. Galler Mönch Gall Metzler (1743-1820), Pfarrer der Pfarrei Ebringen nahe bei Freiburg, welche zu St. Gallen gehörte, erworben. (war)

Online seit: 17.12.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1345
Papier · 710 pp. · 20.8 x 14 cm · Zisterzienser Nonnenkloster Günterstal · 1583
Eine Deutsche Übersetzung der Statuten des Zisterzienserordens für das Nonnenkloster in Günterstal nahe bei Freiburg im Breisgau

Diese Handschrift wurde von Jodicus Lorichius (1540-1612), Theologieprofessor der Universität Freiburg, für die Zisterziensernonnen in Günterstal geschrieben. Gewidmet war sie der Äbtissin Maria Störin von Störenberg. Anschließend an Lorichius’ Prolog über die Nützlichkeit des liturgischen Zeremoniells stellt der Autor den Nonnen Übersetzungen zweier im 12. Jh. bedeutender Texte des Zisterzienserordens zur Verfügung: das Exordium Cistercii, eine Erzählung der frühen Geschichte des Ordens, und die Ecclesiastica Officia, eine Auswahl an Anweisungen für das liturgische sowie das klösterliche Leben. Sie endet mit einer kurzen Erklärung darüber, warum die Zisterzienser die sieben Bußpsalmen am Freitag beten. Zusätzlich ist eine Auswahl ins Deutsche übersetzter Statuten (der Usus Conversorum) für Laienbrüder angehängt. Lorichius widmete zwischen 1581 bis 1598 den Nonnen in Günterstal insgesamt vier gedruckte Bücher, allesamt in deutscher Sprache. Diese Handschrift hier muss dementsprechend als Teil dieser engen Beziehung verstanden werden. (war)

Online seit: 17.12.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1346
Papier · 7 + 120 pp. · 16.5 x 20 cm · Jodocus Metzler · 1611 (?)
Columban der Jüngere, Instructiones, Epistulae

Vom St. Galler Konventualen Jodocus Metzler (1574–1639) angefertigte Abschrift von Werken Columbans des Jüngeren: Instructiones I–XIII (p. 158), Exhortatoria S. Columbani in conventu ad Fratres (p. 5860; Autorschaft Columbans ist zweifelhaft), Epistula IV (p. 6070), Epistula VI (= Instructio XIV) (p. 7072), De octo vitiis (p. 7374), Epistulae III, II, V, I (p. 74119). Gemäss Aussage Metzlers auf p. 1 kopierte er einen in irischer Schrift geschriebenen Codex aus Bobbio (ex manuscripto codice monasterii Bobiensis, litteris Hibernicis confecto); dieser ist heute allerdings nicht mehr erhalten. Metzler fertigte die Abschrift möglicherweise 1611 auf einer seiner Rom-Reisen bei einem Zwischenhalt in Bobbio an. Für Columbans Briefe I–V ist sie der einzige handschriftliche Textzeuge. Es ist denkbar, dass Metzlers Abschrift auf dieselben Codices zurückgeht wie die postum erschienene Edition von Patrick Fleming (Collectanea sacra, Löwen 1667; Fleming kopierte 1623 zwei heute ebenfalls verlorene Handschriften aus Bobbio). (sno)

Online seit: 17.03.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1365
Pergament · 110 pp. · 16 x 12 cm · Auftragsarbeit Abt Otmar Kunz · 1574
Das Privatgebetbuch des St. Galler Abtes Otmar Kunz

Das auf einigen Seiten mit reicher Ornamentik (Blüten, Ranken, Tiere) geschmückte kleinformatige Gebetbuch von Abt Otmar Kunz (1564−1577) wurde 1574 von unbekannten Künstlern geschrieben und illustriert. Bemerkenswert sind vor allem die beiden ganzseitigen Miniaturen. Auf p. 4 kniet Abt Otmar Kunz im Festornat in einer Landschaft mit Stadt, Hügel und Bäumen, über ihm Gottvater mit der Weltkugel, die Hand zum Segen erhoben. Auf p. 10 kniet der St. Galler Abt in einer einfachen Mönchskutte mit Maria und Johannes unter dem Kreuz Christi. Das Gebetbuch enthält (ab p. 11) die sogenannten 5 Passions-Psalmen (Ps 22, 31, 55, 69, 109). Diesen schliessen sich die 15 Gradual-Psalmen, die Totenvigil sowie die 7 Busspsalmen mit der Allerheiligenlitanei an. Nach dem Tod von Abt Otmar trug ein Schreiber mit den Initialen FVF ein Gebet nach (p. 105109), vermutlich der 1583 ins Kloster St. Gallen eingetretene Frater Ulpianus Fischer aus Überlingen. Das Gebetbuch des ehemaligen Abtes gehörte im Jahr 1594 dem aus Wil gebürtigen St. Galler Mönch Georg Spengler († 1609). 1599 erhielt die Handschrift den heutigen Einband mit Blindstempelung. (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1389
Papier · 738 pp. · 15 x 9.5 cm · Kloster St. Gallen, Chrysostomus Stipplin · 1628, 1631
Embleme zu den Translationsfeierlichkeiten 1628; weitere Embleme

Die kleinformatige Handschrift beginnt mit einer Beschreibung der Translationsfeierlichkeiten für die Reliquien des hl. Otmar und des Notker Balbulus in die umgebaute Otmarskirche im Jahr 1628 (p. 446). Daran schliessen sich die für dieses Fest verfassten Gedichte an (p. 47630). Diese stammen überwiegend von den jungen Mönchen Athanasius Gugger, Basilius Renner und Chrysostomus Stipplin, die alle 1626 die Profess abgelegt hatten, sowie vom Klosterschüler Placidus Bridler (Profess 1630). Die meisten Gedichte sind in lateinischer Sprache verfasst, einige auch auf Deutsch oder Griechisch. In der Regel bilden mehrere Gedichte zusammen ein Emblem, das jeweils mit einer lateinischen und einer deutschen Bilderläuterung in Prosa endet. Mehrere Embleme sind als sogenannte Affixio zu einem Thema zusammengefasst; auf eine Affixio folgt oft ein Anhang mit Logogriphen (Buchstabenrätseln) oder anderen Rätseln. Die Bilder zu den Affixiones von 1628 sind nicht erhalten, doch geht aus der Beschreibung der Translationsfeierlichkeiten hervor, dass 976 grossformatige Blätter mit Bildern, Versen und Erläuterungen im Kreuzgang des Klosters aufgehängt waren (p. 3132). Auf p. 631727 folgen weitere Embleme und Reden derselben Autoren zu verschiedenen Anlässen im Jahr 1631. (sno)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1394
Pergament · 200 pp. · ca. 23/31 x 19/23 cm · St. Gallen · 4. Jahrhundert / 5. Jahrhundert / 10. Jahrhundert / 11. Jahrhundert / 9.-15. Jahrhundert
Veterum Fragmentorum Manuscriptis Codicibus detractorum collectio Tom. I.

Fragmenten-Sammelband I der Stiftsbibliothek St. Gallen („Veterum Fragmentorum manuscriptis codicibus detractorum collectio tomus primus“). Enthält neben vielen anderen Einzelblättern und Bruchstücken textgeschichtlich bedeutende Fragmente der Aeneis und der Georgica des Vergil aus dem späten 4. Jahrhundert (11 Blätter und 8 kleine Streifen), 17 kleinere und grössere Textstücke einer vorhieronymianischen Vetus-Latina-Fassung der Evangelien aus dem frühen 5. Jahrhundert, Fragmente einer Abschrift der Komödien des Terenz aus dem 10. Jahrhundert, Urkunden aus dem 9. bis 15. Jahrhundert, kleine Textfragmente in hebräischer Schrift sowie den „St. Galler Glauben und Beichte II“ (Beichtformel mit Glaubensbekenntnis aus dem 11. Jahrhundert). Pater Ildefons von Arx (1755-1833) stellte diesen Sammelband im Jahre 1822 zusammen und widmete ihn seinem ehemaligen Vorgesetzten, Klosterbibliothekar Pater Johann Nepomuk Hauntinger (1756-1823). (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1395
Pergament · 473 pp. · 24 x 18.5-19 cm · Norditalien (Verona?) · 5.-10. Jahrhundert
Veterum Fragmentorum Manuscriptis Codicibus detractorum collectio Tom. II.

Fragmenten-Sammelband II der Stiftsbibliothek St. Gallen („Veterum Fragmentorum Tomus II“). Neben anderen Texten enthält dieser Band 110 kleinere und grössere Einzelblätter der ältesten Vulgata-Version der Evangelien, geschrieben in Oberitalien (Verona?) um 410/420, Bruchstücke von Psalmen-Handschriften in lateinischer und griechischer Sprache aus dem 7. beziehungsweise 10. Jahrhundert sowie eine grössere Zahl von irischen Fragmenten der Stiftsbibliothek aus dem 7. bis 9. Jahrhundert, darunter das Bild des schreibenden Evangelisten Matthäus mit seinem Symbol (S. 418), eine Kreuztafel (S. 422) und eine „Peccavimus“-Initiale (S. 426). (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1397.1
Pergament · 26 pp. · 3.8/28.1 x 11/29.5 cm · Ende 10. Jh. – 14. Jh.
1. Heft der Fragmentensammlung Cod. Sang. 1397: liturgische Fragmente

Cod. Sang. 1397 ist einer von acht Fragmentenbänden (d. h. Bänden, die ausschliesslich Fragmente enthalten) der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die St. Galler Mönche Johann Nepomuk Hauntinger (1756–1823) und Ildefons von Arx (1755–1833) lösten zwischen 1774 und 1785 zahlreiche Fragmente aus den Einbänden heraus, in denen sie über Jahrhunderte als Spiegel- und Vorsatzblätter, Rücken- und Falzverstärkungen gedient hatten. In fortgeschrittenem Alter liess Ildefons von Arx die Fragmente in acht thematisch geordnete Bände einbinden und widmete diese 1822 seinem Freund Johann Nepomuk Hauntinger. Vor allem im 20. Jahrhundert fanden Forscher weitere, kleine Fragmente in Einbänden, die man herauslöste, in den bestehenden Fragmentenbänden anbrachte oder der Fragmentensammlung beilegte. Von 2005 bis 2006 wurde der umfangreiche Fragmentenband Cod. Sang. 1397 aus konservatorischen Gründen ausgebunden. Die Fragmente wurden (in gleicher Reihenfolge) in 23 Hefte („Ganzpapierbroschuren“) neu eingebunden. Die neue, nun massgebende Paginierung beginnt in jedem Heft bei 1 und umfasst einzig die Fragmente (ohne die leeren Papierblätter). Zitierweise (ein Beispiel): St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1397.1, p. 1-2 (= Cod. Sang. 1397, Heft 1, Seite 1-2). Das 1. Heft von Cod. Sang. 1397 enthält Fragmente mit Musiknotation aus sechs liturgischen Handschriften und zu Beginn ein Fragment mit einem Kommentar zur Metaphysik (p. 1-2). Die Fragmente stammen aus der Zeit vom 10./11. bis zum 13. Jahrhundert. (len)

Online seit: 06.09.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1397.2
Pergament · 20 pp. · 18.2/24.2 x 11.4/27.5 cm · 10. Jh. – 12. Jh.
2. Heft der Fragmentensammlung Cod. Sang. 1397: liturgische Fragmente

Cod. Sang. 1397 ist einer von acht Fragmentenbänden (d. h. Bänden, die ausschliesslich Fragmente enthalten) der Stiftsbibliothek St. Gallen. Die St. Galler Mönche Johann Nepomuk Hauntinger (1756–1823) und Ildefons von Arx (1755–1833) lösten zwischen 1774 und 1785 zahlreiche Fragmente aus den Einbänden heraus, in denen sie über Jahrhunderte als Spiegel- und Vorsatzblätter, Rücken- und Falzverstärkungen gedient hatten. In fortgeschrittenem Alter liess Ildefons von Arx die Fragmente in acht thematisch geordnete Bände einbinden und widmete diese 1822 seinem Freund Johann Nepomuk Hauntinger. Vor allem im 20. Jahrhundert fanden Forscher weitere, kleine Fragmente in Einbänden, die man herauslöste, in den bestehenden Fragmentenbänden anbrachte oder der Fragmentensammlung beilegte. Von 2005 bis 2006 wurde der umfangreiche Fragmentenband Cod. Sang. 1397 aus konservatorischen Gründen ausgebunden. Die Fragmente wurden (in gleicher Reihenfolge) in 23 Hefte („Ganzpapierbroschuren“) neu eingebunden. Die neue, nun massgebende Paginierung beginnt in jedem Heft bei 1 und umfasst einzig die Fragmente (ohne die leeren Papierblätter). Zitierweise (ein Beispiel): St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1397.1, p. 1-2 (= Cod. Sang. 1397, Heft 1, Seite 1-2). Das 2. Heft von Cod. Sang. 1397 enthält Fragmente, mehrheitlich mit Musiknotation, aus neun liturgischen Handschriften vom 10./11. bis zum 12. Jahrhundert. (len)

Online seit: 06.09.2023

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