Dokumente: 2918, angezeigt: 2461 - 2480

Alle Bibliotheken und Sammlungen

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 942
Papier · 410 pp. · 21.7 x 15.5 cm · Kloster St. Gallen · 15. Jahrhundert, vermutlich um 1423/1436
Sammelhandschrift aus dem 15. Jahrhundert aus dem Kloster St. Gallen u.a. mit alphabetischen Auszügen aus Kirchenväter-Schriften, dem Werk Soliloquium des Bonaventura und den Consuetudines Fuldenses des 10./11. Jahrhunderts

Die von mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschriebene und zusammengestellte Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen enthält (neben kürzeren Texten und zahlreichen Leerseiten) alphabetisch angeordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectioneDe voto; p. 3179), das Werk Soliloquium des franziskanischen Theologen und Philosophen Bonaventura (1221−1274; p. 181266), eine Abschrift des im 15. Jahrhundert häufig rezipierten, anonym überlieferten Werks Stella clericorum (p. 291319), das Augustinus fälschlicherweise zugeschriebene Werk Speculum peccatoris (p. 339354), die Predigt Corde creditur ad iustitiam des Thomas Ebendorfer (p. 355361), das Capitulare monasticum III von 818/819 (p. 363367), eine nicht ganz vollständige Abschrift des Briefs des Abtes von Montecassino, Theodomar, an Karl den Grossen (p. 369373) sowie die Consuetudines Fuldenses aus dem 10./11. Jahrhundert in der Redactio Sangallensis-Fuldensis (p. 374404). Der Holzeinband ist mit rotem Leder überzogen; auf p. 361 findet sich ein Schreibervermerk: per me syfridum pfragner. (smu)

Online seit: 08.10.2015

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 944
Papier · 534 pp. · 21.5 x 15 cm · westlich-hochalemannisches Sprachgebiet · 1497
Hoheliedauslegung, Inc. Meliora sunt ubera tua vino

Der Band enthält als einzigen Text eine deutschsprachige Hoheliedauslegung, von der bislang 25 Handschriften bekannt sind. Der Aufbau des umfangreichen Textes, der wohl keine lateinische Vorlage hat, ist in abnehmendem Masse systematisch. Er geht zwar jeweils von Hoheliedstellen aus, bietet inhaltlich aber keinen eigentlichen Kommentar, sondern ist in drei Bücher gegliedert: eine Glaubenslehre (Buch 1, p. 8241), eine monastische Tugendlehre (Buch 2, p. 241431) sowie Betrachtungen zu Sünden, Busse etc. (Buch 3, p. 443512). Dem Text geht ein ausführliches Inhaltsverzeichnis voraus (p. 57). Ein Kolophon am Ende des zweiten Buchs (p. 431) nennt das Jahr 1497 als Datum der Fertigstellung dieses Handschriftenteils. Die ganze Handschrift ist von einer Hand geschrieben und rubriziert. Sie entstammt gemäss Eintrag auf p. 1 einem Freiburger Konvent (Liber S. Galli Emptus 1699 Friburgi), Scarpatetti vermutet Adelhausen (Dominikanerinnen). Auf einem eingelegten Zettel Notiz über die Profess der Schwestern Margret Boshartin, Kattrin Ferberin und Anna Branwartin zu Konstanz 1511 und 1514; auf der Rückseite ein Brieffragment (?). Halbleder-Einband der Entstehungszeit mit Streichlinien- und Stempelverzierungen und Schliesse. Am Kapital befestigtes geflochtenes, zweifarbiges Lesezeichen. (mat)

Online seit: 22.09.2022

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 946
Papier · 189 pp. · 22.5 x 15 cm · 14. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit spirituellen Texten

Die Papierhandschrift wurde von mehreren Händen im 14. Jahrhundert geschrieben. Es handelt sich um eine Sammlung geistlicher Texte. Sie weist einen doppelten Besitzeintrag des Klosters St. Gallen aus dem 15. Jahrhundert (p. 1) sowie den Stempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit von 1553–1564 (p. 64) auf. Auf der Innenseite des Vorderdeckels befindet sich ein Inhaltsverzeichnis, das zeitgenössisch zum roten Halbledereinband aus dem 15. Jahrhundert ist. Der Codex beginnt mit einem Auszug aus dem Stimulus amoris (III, 17) (p. 1-9). Es folgen ein weit verbreiteter Text des Franziskaners Bonaventura, nämlich De triplice via, der auch unter dem Titel Incendium amoris bekannt ist (p. 10-25), und dann ein Traktat über die acht Glückseligkeiten (p. 25-36). Man findet auch Passagen aus der Abhandlung De reparatione lapsi von Johannes Chrysostomus, verteilt auf zwei verschiedene Stellen in der Handschrift (p. 41-54 und 186-193). Der Traktat Soliloquium de arra animae von Hugo von St. Viktor, der ebenfalls im Mittelalter sehr stark verbreitet war, steht auf den Seiten 54-64 (Goy 1976, n° 94). Schliesslich überliefert der Band auch das Speculum humanae salvationis (p. 65-171), gefolgt von zwei der drei nicht-typologischen Schlusskapitel De septem stationibus passionis Christi (p. 171-177) und De septem tristitiis B. V. Mariae (p. 177-185). Entgegen der Gewohnheit ist dieser Text hier nicht bebildert. Desgleichen ist in keiner Weise ersichtlich, dass es sich um Verse handelt, weil sie als fortlaufender Text geschrieben wurden. (rou)

Online seit: 31.05.2024

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 947
Papier · 112 pp. · 21.8 x 15 cm · Kloster St. Gallen (?) · 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift mit u. a. alphabetischen Auszügen aus Kirchenväter-Texten und einer Völkercharakteristik in mittellateinischen Versen

Die in einem originalen Kopert-Einband befindliche Handschrift enthält im Hauptteil (p. 188; Register p. 93) alphabetisch geordnete Auszüge aus Kirchenväter-Schriften in lateinischer Sprache zu verschiedenen theologischen Begriffen (De abiectione – De voto). Anschliessend folgen kürzere Texte: Auf p. 89 findet sich eine wenig bekannte Völker- und Stämmecharakteristik in mittellateinischen Versen (vor allem von Landesteilen Deutschlands), die mit Versus de provinciis überschrieben ist und mit Roma potens, reverenda Ravenna, Britannia pauper beginnt. Auf den Seiten 9092 ist ein Brief eines Pariser Universitätslehrers (Epistola cuiusdam egregii magistri parisiensis) über das Übel des Eigentums überliefert, dem sich p. 94−100 eine lateinische Vaterunser-Auslegung sowie weitere spirituell-aszetische Texte in lateinischer und (p. 106112) deutscher Sprache anschliessen. Die Inhaltsangabe auf der Innenseite des Vorderdeckels verfasste P. Jodocus Metzler (1574−1639), der während längerer Zeit Klosterbibliothekar war. (smu)

Online seit: 23.09.2014

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 949
Papier · 192 pp. · 21.5 x 14 cm · Wil · 30. April 1388
Speculum humanae salvationis und De passione domini

Die Papierhandschrift mit dem Speculum humanae salvationis (p. 1-174) ist auf den 30. April 1388 datiert und wurde in Wil durch Johannis Phister de Gossow geschrieben. Dieser erklärt in einem Kolophon (p. 174ab), dass er sich nach der Fertigstellung der Arbeit die Zeit vertreiben werde (ludere eat ). Ein zweiter Text (p. 178a-190b) mit dem Titel De passione domini, geschrieben von einem anderen zeitgenössischen Schreiber, vervollständigt die Handschrift. Bevor der Codex spätestens während der Regierungszeit von Abt Diethelm Blarer (vgl. seinen Stempel aus der Zeit von 1553 et 1564 auf p. 192) ins Kloster St. Gallen gelangte, gehörte er Ulrich Varnbüler, Bürgermeister und Reichsvogt der Stadt St. Gallen von 1481 bis 1490, wie ein Besitzeintrag auf der ersten Seite des Bands zeigt. Auf den Innenseiten des Vorder- und Hinterdeckels des originalen Ledereinbands finden sich Abdrücke von Blättern, die aus derselben Handschrift stammen wie die dünnen Streifen, die im Falz die Lagen des Codex verstärken. (rou)

Online seit: 31.05.2024

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 955
Papier · 354 pp. · 21 x 14.5 cm · Gegend Oberrhein/Rheinfranken (?) · 15. Jahrhundert, eher erste Hälfte
Geistliche Sammelhandschrift mit zahlreichen spirituell-theologischen Texten und Predigten

Die Sammelhandschrift dürfte aus Rheinfranken oder dem Gebiet des Oberrheins stammen und gelangte 1699 ins Kloster St. Gallen, wahrscheinlich aus dem Klarissenkloster Freiburg im Breisgau (wie beispielsweise Cod. Sang. 985). Sie enthält eine grosse Zahl von verschiedenen Predigten und mystisch-aszetischen Texten, vor allem des 13. und 14. Jahrhunderts. Darunter befinden sich beispielsweise der dem Johannes Hiltalingen aus Basel zugeschriebene Traktat Von der Minne (p. 719), die sogenannte sünde-Version des pseudo-albertischen Werks Paradisus animae (p. 6268 und p. 195196), zehn unter dem Namen des Berthold von Regensburg tradierte Predigten (p. 70104), die Vaterunserauslegung Adonay, gewaltiger herre (p. 109192) oder die Johannes Tauler zugeschriebene Allegorie Es ist ein hoher Berg (p. 211250). (smu)

Online seit: 22.06.2017

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 957
Papier · 240 pp. · 21 x 15.5 cm · Kirchberg (bei Ulm) · 1469
Reformation Kaiser Siegmunds

Die Handschrift enthält die sogenannte Reformatio Sigismundi, eine Schrift über die Reform von Kirche und Reich, die 1439 während des Konzils von Basel anonym von einem Autor, der bis heute nicht verlässlich identifiziert werden konnte, in deutscher Sprache verfasst wurde. Der Text wurde 1476 zum ersten Mal gedruckt. Der Traktat unterbreitet Reformvorschläge, in denen die Bedeutung der Seelsorge hervorgehoben und eine Befreiung des Weltklerus von der Zölibatspflicht und der Bischöfe von der Ausübung weltlicher Gewalt propagiert werden. Er berichtet überdies von einer angeblichen Vision Kaiser Sigismunds, dem ein Priesterkönig Friedrich mit Reformplänen erschienen sein soll. Der Schreiber nennt sich auf p. 234 in einer Subskription Petrus Hamer von Weissenhorn, Cappellanus in Kirchberg. Er stellt rote Initialen an die Kapitelanfänge und verziert zwei davon mit karikierten bärtigen Gesichtern (p. 158 und 212). (nie)

Online seit: 14.12.2018

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 958
Papier · 222 pp. · 22 × 15 cm · südliches Deutschland / nördliche Schweiz · 1521
Frau Tugendreich

Weltweit einzig erhaltene Abschrift der Prosaerzählung Frau Tugendreich, verfasst von einer unbekannten Autorin oder einem unbekannten Autor im Umfeld von Kaiser Maximilian (1508−1519) im zweiten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts. Beim Text handelt es sich um eine Mischung von Zeitroman und Streitgespräch über den Wert oder Unwert der Frau. In einem äusseren Erzählrahmen diskutieren ein junger, dem höfischen Ideal verpflichteter Erzähler und sein erfahrener, dem traditionellen Frauenbild verhafteter Meister über Wert, Bedeutung und Wohlverhalten der Frau. Leider sind nach Seite 196 durch Blätterverlust wesentliche Textteile verloren gegangen. Die Abschrift, von einem Schreiber A. S. in ostschwäbischer Mundart geschrieben (p. 219), datiert aus dem Jahr 1521. (smu)

Online seit: 23.09.2014

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 961
Papier · 428 pp. · 20.7 x 15 cm · Benediktinerinnengemeinschaft St. Georgen oberhalb von St. Gallen · 1465, 1467
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts mit aszetisch-mystischen Texten

Die an zwei Stellen auf die Jahre 1465 (p. 393) und 1467 (p. 181) datierte und von vermutlich acht verschiedenen Händen geschriebene Handschrift gehörte dem Benediktinerinnenkloster St. Georgen oberhalb von St. Gallen und gelangte um 1780/82 tauschweise in die Klosterbibliothek von St. Gallen. Der vollständig in deutscher Sprache gehaltene Codex enthält die Dekalog-Erklärung des Marquard von Lindau (p. 3176), das Lied Ain raine maid verborgen lag aus Frauenlobs Spiegelweise (p. 177181), eine dem Thomas von Aquin zugeschriebene Anweisung für Aufmerksamkeit beim Gebet (p. 182186), das Büchlein der ewigen Weisheit des Heinrich Seuse (p. 195393), Betrachtungen zur Wandlung (p. 394399) und für den Sonntag (p. 399402) sowie einen anonym überlieferten Traktat über den Tod (p. 405422). Als Falzverstärkungen wurden mehrere Pergamentfragmente aus einer mit Neumen versehenen liturgischen St. Galler Handschrift des 11./12. Jahrhunderts verwendet. (smu)

Online seit: 25.06.2015

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 965
Papier · 484 pp. · 21.2 x 14.7 cm · Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen; Friedrich Kölner (oder Colner); weitere (drei?) Schreiber · 1430/36 (Teile Kölner); 15. Jahrhundert (übrige Teile)
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts mit aszetisch-mystischen Texten

Die wahrscheinlich für die Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen in nordostschweizerisch-alemannischer Mundart geschriebene Sammelhandschrift enthält zahlreiche kürzere und längere Texte von bekannten und unbekannten Autoren, unter anderem: p. 1106: Thomas a Kempis, 3. Buch der Imitatio Christi; p. 106123: Bonaventura, Exzerpte aus dem Werk De triplici via; p. 124126: St. Georgener Prediger, Predigt Geistliche Blume; p. 126134: Meister Eckhart (zugeschrieben), Traktat Von der Vollkommenheit; p. 135166: Johannes Tauler, Predigt über Mt 13,8 und weitere Predigtexzerpte; p. 167181: zwei anonyme Predigten Vom Leiden und Meiden; p. 184259: Traktat von der Schwester Katrei; p. 259268 anonymes Lehrgespräch mit Fragen des Timotheus an Paulus; p. 271372: Johannes von Neumarkt, Auszüge aus dem 3. sogenannten Hieronymus-Brief; p. 377407: Marquard von Lindau, Hiob-Traktat; p. 409434 und p. 472481 (von einem Buchbinder falsch zusammengebunden): Das Buch des Lebens eines anonymen Autors; p. 435442: Auszüge aus Meister Wichwolt (Cronica Alexandri des grossen Königs); p. 446448: Ps.-Berthold von Regensburg, Zehn Lehren Bertholds für eine geistliche Schwester. Ungefähr die Hälfte der Texte schrieb der von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätige Hersfelder Reformmönch Friedrich Kölner; die übrigen Teile wurden im 15. Jahrhundert von drei weiteren Händen geschrieben. (smu)

Online seit: 17.03.2016

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 966
Papier · 235 pp. · 21 x 14.5-15 cm · St. Gallen · um 1450
Sammelhandschrift

Geistlich-aszetische Sammelhandschrift aus dem 15. Jahrhundert mit Sprüchen, Ermahnungen und Predigten von Heiligen und Kirchenlehrern, geistlichen Betrachtungen über die Sakramente, das Vaterunser (u.a. von Meister Eckhart, David von Augsburg, Berthold von Regensburg oder des Engelberger Predigers) usw., dem so genannten St. Galler Weihnachtsspiel (auch St. Galler Spiel von der Kindheit Jesu) sowie mit dem Kommentar zum Buch Daniel des Nikolaus von Lyra. (smu)

Online seit: 12.12.2006

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 967
Papier · 496 pp. · 20.5 x 14 cm · Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen; Friedrich Kölner (oder Colner) und weitere Schreiber · 1430/36 (Teile Kölner); 15. Jahrhundert (übrige Teile)
Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts mit mystisch-aszetischen und katechetischen Texten

Die für die Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen geschriebene Sammelhandschrift (vgl. Besitzvermerk auf p. 3) enthält zahlreiche kürzere und längere Texte von Marquard von Lindau und anderen namentlich bekannten und anonymen Autoren, unter anderem: p. 513: Marquard von Lindau, Deutsche Predigt; p. 2546 und 5169: Marquard von Lindau, Von der Geduld; p. 76102: anonymer katechetischer Traktat Von einem christlichen Leben; p. 149260: Rulman Merswin, Neunfelsenbuch; p. 261262: Volmar, Predigt; p. 262263: Stimulus amoris, dt. (Exzerpt); p. 268379: Marquard von Lindau, Auszug der Kinder Israel; p. 381404: Marquard von Lindau, De fide, dt.; p. 405447: Heinrich von St. Gallen, Predigtzyklus über die Acht Seligkeiten. Rund ein Drittel der Seiten schrieb der aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammende und von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätige Reformmönch Friedrich Kölner (oder Colner), der Beichtvater der Schwestern von St. Georgen war. Die übrigen Teile wurden im 15. Jahrhundert von mehreren weiteren Händen geschrieben. (sno)

Online seit: 08.10.2020

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 969
Papier · 224 pp. · 20.2 x 15 cm · wahrscheinlich Gemeinschaft der Kapuziner-Tertiarinnen von Wonnenstein · 1465, 1467
Sammelhandschrift mit verschiedenen aszetisch-mystischen Traktaten aus dem Frauenkloster Wonnenstein

Die schmucklose Handschrift in schwäbisch-alemannischer Schreibsprache ist von zwei Händen geschrieben und enthält zahlreiche aszetisch-mystische Texte in deutscher Sprache, unter anderem den Traktat De contemptu mundi (p. 36), verschiedene Predigten (p. 733), Mariengrüsse, Gebete, Exempel und Sentenzen von kirchlichen Lehrautoritäten (p. 3346), die Legende vom heiligen Georg (p. 69105), die ersten acht Fabeln aus der Dichtung „Edelstein“ des Ulrich Boner (p. 116129), den Traktat „Die besessene Schwester Agnes“ (p. 131215) und eine jeweils mit einem scherzhaften Reimspruch begleitete Nennung der zehn Gebote (p. 108). Sie dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit im Kloster der Kapuzinertertiarinnen von Wonnenstein bei Teufen entstanden sein und gelangte im Jahr 1782 (vgl. Cod. Sang. 1285, p. 12) in die Stiftsbibliothek St. Gallen. (smu)

Online seit: 08.10.2015

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 973
Papier · 730 pp. · 17 x 11.8 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein, Teufen · 1498
Sammelhandschrift aus dem Frauenkloster Wonnenstein mit erbaulicher Literatur und dem ältesten Bücherverzeichnis des Klosters

Die um 1500 von den Drittordensschwestern des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschriebene Handschrift enthält einleitend ein um 1500 angelegtes Verzeichnis von Handschriften und Druckwerken in der klösterlichen Bibliothek (p. 19) mit insgesamt 110 Eintragungen. Den Hauptteil machen aszetisch-erbauliche Traktate aus. Es finden sich darin die von Bruder Conrad Nater vorgenommene deutschsprachige Übersetzung der Regula novitiorum des Bonaventura (p. 15107), die deutsche Fassung des Werks De exterioris et interioris hominis compositione des David von Augsburg (p. 109188), die Ermahnung zu einem wahren klösterlichen Leben des Franziskanermönchs Heinrich Vigilis von Weissenburg (p. 190223), der Traktat Die besessene Nonne Agnes (p. 225404), ein dem Bernhardinus von Siena zugeschriebener Passionstraktat (Lernung das lyden unsers lieben heren zu betrachten; p. 406475), Offenbarungen der Mystikerinnen Gertrud von Helfta und Christine Ebner (p. 476486), das Werk Soliloquium des Bonaventura in kürzender Übertragung in die deutsche Sprache (p. 496713) sowie der Traktat Vom Reuer, Wirker und Schauer des sogenannten Kuttenmanns (p. 717727). Am 11. Februar 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 976, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein. (smu)

Online seit: 25.06.2015

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 976
Papier · 522 pp. · 15 x 10.5 cm · Schwesterngemeinschaft Wonnenstein bei Teufen · 1499
Aszetisch-mystische Handschrift

Die Handschrift wurde 1499 (vgl. Datierungen p. 174 und 519) von einer Drittordensschwester des heiligen Franziskus zu Wonnenstein bei Teufen, unweit von St. Gallen gelegen, geschrieben. Sie enthält eine Abschrift des Schürebrand, eines geistlichen Traktats des 14. Jahrhunderts aus dem Kreis der Strassburger Gottesfreunde (p. 2174), den ersten und dritten Teil des dem heiligen Bonaventura zugeschriebenen Traktats Von dreierlei Abgründen (p. 176313) und den Passionstraktat Extendit manum des Heinrich von St. Gallen (p. 315519). Die Schreiberin bittet auf p. 519 um ein Ave Maria. Im Jahr 1782 erwarb der St. Galler Klosterbibliothekar P. Johann Nepomuk Hauntinger (1756−1823) die Handschrift zusammen mit vier anderen Manuskripten (heute Cod. Sang. 972a, Cod. Sang. 973, Cod. Sang. 977 und Cod. Sang. 991) von der Kapuzinerinnengemeinschaft Wonnenstein. (sno)

Online seit: 08.10.2020

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 977
Pergament und Papier · 396 pp. · 15 x 10.5 cm · alemannisches Sprachgebiet · 15. Jahrhundert
Andachts- und Gebetbuch

Die beiden umfangreichen Haupttexte dieses wohl von einer Hand fortlaufend ergänzten Gebetbuches sind ein Tagzeitentraktat (p. 34224) sowie ein daran anschliessendes Marienoffizium (deutsche Fassung des Officium parvum Beatae Mariae Virginis, p. 225343). Begleitet werden sie von Predigten und kürzeren Traktaten: zu Beginn Betrachtungen der Leiden Christi, gegliedert nach den sieben Bitten des Vaterunser (p. 133, erstes Blatt fehlt); am Ende der Handschrift der mystische Kurztraktat Von der seligen Dorfmagd (p. 344346), ein fragmentarischer Traktat zu den zwölf Tugenden des Sakraments (p. 347352), eine Predigt von Johannes Nider (p. 352362), eine weitere Predigt (In unser Capel die erst bredig von gehorsami, p. 363384) sowie kürzere Texte und Textfragmente (p. 385396). Ein spätmittelalterlicher Eintrag p. 390 nennt einen Namen (das buch hadt hanns petris auch ze len). Einband des 15. Jahrhunderts mit rotem Leder überzogen, abgelöste Buckel und fehlende Schliesse; die handmarmorierten Spiegelblätter zeugen von einer neuzeitlichen Restaurierung. (mat)

Online seit: 22.09.2022

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 981
Papier · 146 pp. · 29.5 x 21.5 cm · 14. Jahrhundert
Richard von St. Viktor, Benjamin maior und Benjamin minor

Diese Papierhandschrift kommt aus dem Schwesternhaus bei der Kirche Sankt-Leonhard in St. Gallen (p. 4). Sie überliefert zwei Werke von Richard von St. Viktor (um 1110-1173), die als Vorläufer der „spekulativen Mystik“ des 14. Jahrhunderts gelten. Es handelt sich zunächst um den Benjamin maior, auch bekannt unter dem Titel De contemplatione [eiusque commendatione], wie das auf den Rücken des Codex geklebte Schild zeigt (p. 4a-97a). Alle fünf Bücher beginnen mit einer gemalten Initiale, die grösser sind als diejenigen bei den Paragraphen und die mit Ausläufern auf dem Seitenrand versehen sind. Es folgt danach der Benjamin minor desselben Autors von St. Viktor (p. 97a-144a). Der Band wurde von einem einzigen Schreiber geschrieben, der zwar nicht seinen Namen nennt, aber ein in vielen weiteren Handschriften verbreitetes Kolophon wiedergab: Explicit iste liber sit scriptor crimine liber. Die letzten beiden Spalten (p. 144b-145a) der Handschrift stammen von einer anderen Hand. Sie schreibt zwei Kapitel von De spiritu et anima (Inc.: Nobilis creatura est anima… , PL 40, col. 807-809), ein Text, der lange Augustin zugeschrieben wurde, der jedoch aus dem 12. Jahrhundert datiert. Der gotische Einband stammt aus dem 14. oder 15. Jahrhundert. Die Holzdeckel wurden mit wiederverwendeten Lederstücken bezogen. (rou)

Online seit: 31.05.2024

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 983
Papier · 367 pp. · 32 x 22.7 cm · St. Gallen, St. Leonhard (?) · 1464
Otto von Passau, Die 24 Alten

Zur Zeit der Niederschrift des Werks Die 24 Alten, das um 1386 vollendet wurde, war der Franziskaner Otto von Passau Mitglied des Basler Minoritenklosters. Die Schrift, eine Art christliche Lebenslehre, fand als Text für die Tischlesung grosse Verbreitung in Frauenklöstern. Diese Handschrift wurde im Jahr 1464 von einer swester Endlin, wahrscheinlich im Franziskanerinnenkloster zu St. Leonhard in St. Gallen geschrieben. (ber)

Online seit: 04.11.2010

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 985
Papier · 507 pp. · 27.8 x 20.2 cm · wahrscheinlich Freiburg i. Br. · 1467
Spiegelbuch und andere erbauliche Traktate in deutscher Übersetzung.

Die Handschrift von 1467, die einst dem Klarissenkloster in Freiburg i. Br. gehörte und im Jahr 1699 vom Kloster St. Gallen erworben wurde, enthält neben wenigen lateinischen Texten mehrere erbauliche geistliche Traktate in deutscher Übersetzung, unter anderem eine Ars moriendi, das Cordiale de quattuor novissimis des Gerard van Vliederhoven, die sog. Hieronymus-Briefe, übersetzt durch Johann von Neumarkt (ca. 1315-1356), das Spiegelbuch – einen dialogischen Text in Reimzeilen über rechte Lebensführung, Versuchungen eines weltlichen Lebens und Jenseitsstrafen mit rund zwanzig kolorierten Federzeichnungen – sowie die Legende der Heiligen Drei Könige in der Fassung von Johannes von Hildesheim (1310/1320-1375). In der Handschrift finden sich einige weitere Federzeichnungen: ein Einhorn (p. 87), zwei Apostelfiguren (p. 107; Paulus und Johannes?), ein Mann und eine Frau in weltlicher Kleidung sowie ein Hirsch und ein Wildschwein (p. 513). Auf dem vorderen und hinteren Spiegel lassen sich Abklatsche in karolingischer Minuskel erkennen (hinterer Spiegel: Hrabanus Maurus, De computo). (sno)

Online seit: 04.10.2011

Preview Page
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 987
Papier · 602 pp. · 28.5 x 21 cm · Bodenseeraum, Brüderhaus des Klosters St. Gallen · 1454
Illustrierte erbauliche Sammelhandschrift aus dem Brüderhaus des Klosters St. Gallen mit drei erbaulichen Traktaten in deutscher Sprache

Die Handschrift enthält drei umfangreiche Traktate in deutscher Sprache. Am Anfang steht das Leben des Erzbischofs Johannes von Alexandrien (p. 583), verfasst von Anastasius Bibliothecarius. Es folgen der erbauliche Traktat Die vierundzwanzig Alten oder der goldene Thron der minnenden Seele von Otto von Passau (p. 87544) und die Dreikönigslegende (Historia trium regum) des Johannes von Hildesheim (p. 546602). Der Traktat von Otto von Passau ist mit 25 spaltenbreiten kolorierten und rot umrandeten Federzeichnungen illustriert. Die Dreikönigslegende setzt (p. 546) mit einer ganzseitigen Miniatur ein, die die heiligen drei Könige auf Besuch beim Jesuskind zeigt. Der Schreiber und die Illustratoren dieser möglicherweise im Umfeld des St. Galler Bruderhauses entstandenen Handschrift sind nicht bekannt; stilistische Merkmale erinnern an die Konstanzer Buchmalerei von Rudolf Stahel. Die Handschrift ist an drei Stellen auf das Jahr 1454 datiert (p. 93 als Bildinschrift; p. 544; p. 602). Sie befand sich im 15. Jahrhundert im Besitz der (der lateinischen Sprache nicht mächtigen) Laienbrüder im Brüderhaus des Klosters St. Gallen; auch im Jahr 1618 stand die Handschrift noch in der Bibliothek des Brüderhauses. Spätestens 1755 ist sie in der Hauptbibliothek des Klosters St. Gallen nachweisbar. (smu)

Online seit: 25.06.2015

Dokumente: 2918, angezeigt: 2461 - 2480