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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 990
Papier · 589 pp. · 30.5 × 21/21.5 cm · Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen (Regina Sattler, Dorothea Hertenstein, Elisabeth Schaigenwiler) · 1521/22
Sammelband aszetischen Inhalts mit geistlichen Traktaten des Dominikanermönchs Wendelin Fabri aus Pforzheim

Die im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in St. Gallen in den Jahren 1521 und 1522 von den dortigen Schreiberinnen Regina Sattler, Dorothea von Hertenstein und Elisabeth Schaigenwiler geschriebene Handschrift überliefert als einzige die geistlichen Werke des aus Pforzheim gebürtigen Dominikanermönchs Wendelin Fabri (um 1465 – nach 1533). In seiner Funktion als Spiritual im Dominikanerinnenkloster Zoffingen in Konstanz entstanden zwischen 1510 und 1518 geistliche Traktate für die klösterlichen Tischlesungen, nämlich zum Altarssakrament, zu den fünf Gerstenbroten der Ordensleute und zu den Früchten der heiligen Messe, die Kollationen über die sieben O-Antiphonen sowie die Traktate Villicatorius und Prudentia simplex religiosorum. Die Handschrift gelangte zwischen 1780 und 1782 in die Klosterbibliothek von St. Gallen; Ende des 16. Jahrhunderts war sie noch im Dominikanerinnenkloster St. Katharinen in Wil gelegen. (smu)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 991
Papier · 847 pp. · 29 x 19 cm · Katharinenkloster St. Gallen · 1484
Gemahelschaft Christi mit der gläubigen Seele

Die Foliohandschrift enthält als einzigen Text die Gemahelschaft Christi mit der gläubigen Seele (Fassung Es spricht ain haidischer maister es sy besser und nützer), ein umfangreiches und bislang unediertes Erbauungsbuch für Klosterleute. Der anonyme Verfasser mag ein Augustiner-Eremit gewesen sein, seine Leserschaft fand das Werk zur Hauptsache in geistlichen Frauengemeinschaften. Auch die vorliegende Handschrift entstammt einer solchen, sie wurde gemäss Schriftvergleich von Angela Varnbühler, der Chronistin und langjährigen Priorin des Katharinenklosters St. Gallen, geschrieben und datiert (Kolophon auf p. 842/843). Im Vorfeld der Reformation schickte die Buchmeisterin Regula Keller die Handschrift zusammen mit einer weiteren, heute verlorenen ins Schwesternhaus nach Appenzell, wovon der auf p. 2 eingeklebter Begleitbrief der Büchersendung berichtet. Von dort kam der Codex ins Kloster Wonnenstein und 1782 in die Stiftsbibliothek (Besitzeintrag von P. Pius Kolb auf p. 4). Zwei Einträge von 1584 berichten, dass ein Hans Bart das Buoch gelernet habe (p. 1 und p. 845). Die Handschrift ist zweispaltig eingerichtet und durchgehend rubriziert. Ein Lesezeichen und ein Einzelblatt aus einer Brevier-Postinkunabel aus der Offizin Erhard Ratdolts in Augsburg sind eingelegt. Zwischen p. 839 und p. 840 sind mehrere Seiten entfernt worden (Textverlust). Zeitgenössischer, schmuckloser Ledereinband mit zwei Schliessen (eine verloren). Auf den Holzdeckeln sind die Abklatsche von zwei deutschsprachigen Urkunden sichtbar. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 992
Papier · 302 pp. · 23 x 15 cm · 14. Jahrhundert
Johannes de Abbatisvilla, Sermones de tempore, Henricus de Frimaria, De decem praeceptis und diverse Texte

Die Haupthand dieser Papierhandschrift hat fast die Gesamtheit der Seiten mit ihrer kleinen und gedrängten Schrift bedeckt. Sie verwendete viele Abkürzungen und liess jeweils nur einen schmalen Rand neben dem Text unbeschriebenen (über 50 Zeilen pro Seite). Die Lagen variieren manchmal in ihre Grösse, auch innerhalb desselben Texts. Der erste dieser Texte sind die Sermones de tempore des Pariser Magisters Johannes von Abbeville (p. 3-182). Es folgt mit De decem praeceptis ein Kommentar zu den Zehn Geboten des Augustinermönchs Heinrich von Friemar (p. 183-233). Eine Reihe von anonymen Predigten, z.B. über den heiligen Bernhard (p. 239), zu Mariä Himmelfahrt (p. 253) oder zur Enthauptung Johannes des Täufers (p. 288), vervollständigen den Codex. Ein Auszug aus dem Elementarium logicae (Inc.: [F]inis logici principalis est scire discernere…) von Wilhelm von Ockham ist unter diesen Predigten eingeschoben (p. 291-293). Die Handschrift gehört spätestens seit der Regierungszeit von Abt Diethelm Blarer der Klosterbibliothek von St. Gallen, wie dessen Stempel aus der Zeit von 1553–1564 (p. 300) zeigt. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 994
Papier · 512 pp. · 22.5 x 14-15.5 cm · St. Gallen: Friedrich Kölner · 1430/1436
Otto von Passau, Die 24 Alten

Die Handschrift enthält das Werk Die 24 Alten oder der goldene Thron der minnenden Seele (vollendet um 1386) des Franziskaners Otto von Passau. Dieses Werk, eine Art christliche Lebenslehre in Sentenzen, richtet sich an Laien, Laienbrüder in Klöstern und Nonnen. Der aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammende und zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen tätige Reform-Mönch Friedrich Kölner (oder Colner) schrieb gemäss Kolophon auf p. 512 die Handschrift für die klosterähnliche Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen, deren Beichtvater er war. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 996
Papier · 449 pp. · 21.5 x 15 cm · 24. Mai und 14. Juni 1398
Predigten und andere Texte

Der einzige Schreiber dieser Papierhandschrift notierte zwei Kolophone, die die Daten der Fertigstellung seiner Abschrift im Mai und Juni 1398 festhalten (p. 187 und 448). Der erste Teil der Handschrift (p. 3-187) enthält eine Reihe von anonymen Predigten, die von Johannes dem Täufer, der Jungfrau Maria, der Kirchweihe etc. handeln. Die folgenden Seiten überliefern Materialien für weitere Predigten, deren Beginn jedoch fehlt (p. 189-204). Dann schliesst sich eine Reihe von leeren Seiten an (p. 205-220). Der zweite, datierte Teil der Handschrift vereint einen Traktat über die fünf Sinne, wie ein erstes Explicit vermerkt (p. 252), und weitere Predigten, wovon eine auf Deutsch verfasst wurde (p. 258-259). Die Handschrift befindet sich spätestens seit dem 15. Jahrhundert im Kloster St. Gallen, wie ein Besitzeintrag zeigt (p. 1). Unter den zahlreichen Falzverstärkungen befinden sich 16 Fragmente aus einer hebräischen Handschrift, die in aschkenasischer Quadratschrift einen Text des Talmuds vom Ende des 13. Jahrhunderts oder vom Anfang des 14. Jahrhunderts überliefern (vgl. die Beschreibung von Justine Isserles, Books within books, 2024). Die anderen, lateinischen Fragmente stammen aus einer Urkunde des 14. Jahrhunderts. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 997
Papier · 128 pp. · 15.5 x 11 cm · St. Gallen: P. Joachim Cuontz · um 1504
Benediktsregel, deutsch; Der himmlische Rosenkranz; Reimgebet des Nikolaus von Flüe

Der Haupttext der Handschrift, die starke Benutzungsspuren aufweist, ist die Benediktsregel in deutscher Übersetzung (p. 3107). Gemäss Schriftvergleich mit Cod. Sang. 546 wurde dieser Text vom St. Galler Mönch P. Joachim Cuontz († 1515) geschrieben. Laut Besitzeintrag von 1504 auf p. 1 gehörte die Handschrift der klosterähnlichen Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen. Auf p. 120121 steht eine Ermahnung an die Schwestern, die Regel einzuhalten, geschrieben ebenfalls von P. Joachim Cuontz. Dazwischen und danach stehen kurze Texte von anderen Händen: p. 108112 eine Anweisung, wie der auf p. 112117 folgende „Himmlische Rosenkranz“ zu beten ist, ein geistliches Lied zur Rosenkranz-Meditation in 13 Strophen mit Ablasszusage (Inc. gott vater in dem höchsten tron), p. 118 eine Ermahnung an die Schwestern zu Wachsamkeit (nach 1 Pt 5,8–9) und Segensbitten, p. 123125 ein Diktum und das Reimgebet von Nikolaus von Flüe (ain guotti hailsamy lerr von bruoder clausen in schwitz, Inc. bruoder klaus von underwalden, und bruoder klausen gewonliches gebett, Inc. O min gott und min schöpfer nim mich und gib mich gantz zuo aigen). Auf p. 126 stehen Besitzeinträge (?), auf p. 128 (gemäss Paul Staerkle, Die Handschriften des ehemaligen Klosters Wiborada zu St. Georgen, in: Die hl. Wiborada, Bd. 2: Die Verehrung der Heiligen, St. Gallen 1926, S. 84) ein Sandfuhrrodel von 1477–1487, „der einige Dienstleistungen aus dem der Kirche geschenkten Steinbruch zum neuen Kirchenbau festsetzt“. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 998
Papier · 342 pp. · 15.8 x 11.5 cm · Friedrich Kölner (Colner) für die Benediktinerinnengemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen · 1430/1436
Sammelhandschrift mit aszetisch-mystischen Texten für die klosterähnliche Schwesterngemeinschaft von St. Georgen

Der aus dem Kloster Hersfeld im nördlichen Hessen stammende Mönch Friedrich Kölner (auch Colner) wirkte zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen, um hier mit einigen Mitbrüdern innere Reformen durchzuführen. Friedrich Kölner wirkte in dieser Zeit auch als Beichtvater für die klosterähnliche Frauengemeinschaft von St. Georgen oberhalb St. Gallen. Für diese übersetzte er zahlreiche Texte aus dem Latein ins Deutsche. Die Texte in Cod. Sang. 998 handeln vorwiegend von Jungfräulichkeit und Keuschheit. In alemannischer Sprache mit mitteldeutschen Reflexen enthält der Band zahlreiche Dicta von Kirchenvätern; gehäuft treten Texte von Bernhard von Clairvaux auf. Im Band finden sich ausserdem Übersetzungen der Bücher I und II (p. 67139; p. 141187) der Imitatio Christi des Thomas a Kempis, verschiedene Predigten und ins Deutsche übersetzte Auszüge aus dem Novizentraktat des David von Augsburg De exterioris et interioris hominis compositione secundum triplicem (p. 291299 und p. 319338). (smu)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1001
Papier · 246 pp. · 14.5 x 10.5 cm · 15. Jahrhundert
Der Mönch von Heilsbronn, Das Buch von den sechs Namen des Fronleichnams

Die Handschrift enthält den deutschen Fronleichnamstraktat des „Mönchs von Heilsbronn“, eines Mönchs des zwischen Nürnberg und Ansbach gelegenen Zisterzienserklosters Heilsbronn, der wohl im 14. Jahrhundert lebte. Die kleinformatige Handschrift mit Koperteinband stammt aus dem Schwesternhaus St. Leonhard bei St. Gallen und war später im Besitz der Frauengemeinschaft in St. Georgen oberhalb von St. Gallen. (sno)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1002
Papier · 483 pp. · 15 x 11 cm · 15. Jahrhundert
Humbertus de Romanis, De tribus votis substantialibus religionis in deutscher Sprache – Jan van Ruusbroec, Brulocht in oberdeutscher Überlieferung

Die Handschrift, die auf p. 3 zwei Besitzvermerke der Schwesterngemeinschaft von St. Georgen oberhalb von St. Gallen aufweist (wohl aus der Zeit um 1500), enthält zwei spirituelle Texte des 13. bzw. 14. Jahrhunderts. Es sind eine Übertragung der Anleitung des dominikanischen Generalmeisters Humbert von Romans († 1277) zur Regel seines Ordens ins Deutsche (p. 5295) und das Werk Die geistliche Hochzeit (Brulocht) des flämischen Theologen Jan von Ruusbroec († 1381) in einer oberdeutschen Fassung (p. 296482). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1003
Papier · 545 pp. · 15.2 x 10−10.5 cm · St. Gallen, Beginengemeinschaft der Unteren Klause von St. Leonhard · 1498
Aszetisch-mystische Handschrift für die Schwesterngemeinschaft von St. Leonhard St. Gallen

Die im Jahr 1498 geschriebene Handschrift stammt aus der Bibliothek der regulierten Schwesterngemeinschaft der Franziskaner-Tertiarinnen in der Unteren Klause von St. Leonhard vor den Toren der Stadt St. Gallen. Die unbekannte Hauptschreiberin – sie schrieb bis p. 536 – bittet künftige Leserinnen an zwei Stellen um ein Ave Maria (p. 201; p. 536). Die Handschrift enthält vorne eine textgeschichtlich bedeutende Abschrift des Schürebrand (p. 10201), in der Mitte (p. 206339) die Teile 1 und 3 des dem heiligen Bonaventura zugeschriebenen Traktats Von dreierlei Abgründen und im hinteren Teil (p. 344535) den Passionstraktat Extendit manum des Heinrich von St. Gallen. Von einer anderen Hand geschrieben ist der beigefügte Mariengruss am Ende des Manuskripts (p. 537539). Die Handschrift gelangte nach der Reformation und der Aufhebung der Schwesterngemeinschaft von St. Leonhard in die Bibliothek der Benediktinerinnen von St. Georgen und schliesslich 1780/82 in die Klosterbibliothek von St. Gallen. (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1004
Papier · 360 pp. · 15 x 11 cm · St. Gallen, Benediktinerkloster / St. Georgenklause · 1432-1436
›Engelberger Predigten‹, Johannes von Indersdorf, Marquard von Lindau

Diese u. a. vom Benediktiner Friedrich Kölner geschriebene und für die St. Georgenklause bestimmte Handschrift enthält neben einer Übersetzung des Lebens des Hl. Benedikts (nach Gregors des Großen Dialogi, Liber 2) und einem Auszug aus dem Eucharistie-Traktat des Marquard von Lindau eine besonders frühe Überlieferung von Gebeten aus dem „Wilhelm-“ und dem „Ebran-Gebetbuch“ von Johannes von Indersdorf. Darüber hinaus überliefert sie einige der „Engelberger Predigten“, womit sie den Bestand von Wil, Archiv des Dominikanerinnenklosters St. Katharina, Cod. M 47 komplettiert. Bemerkenswerterweise gehen beide Handschriften auf eine Vorlage zurück, der auch die etwa 50 Jahre später entstandenen Handschriften Cod. Sang. 1919 und Wil M 42 ihre (wieder einmal komplementär angelegte) Auswahl der „Engelberger Predigten“ verdanken. (nem)

Online seit: 09.04.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1006
Papier · 762 pp. · 13 x 9.5–10 cm · 1516–1526
Passionsgebete, geistliche Spiele, Gebete und Gedichte

Die fünf Teile der Handschrift wurden von mehreren Schreibern geschrieben, unter ihnen der St. Galler Konventuale Hans Conrad Haller (1486–1525), der Kalligraph, Priester und von 1523 bis 1525 Bibliothekar des Klosters St. Gallen war und verschiedene Schriften wie ein Missale und andere geistliche Literatur sowie eine Vita des Notker Balbulus verfasste. Haller hat im Cod. Sang. 1006 öfters Subskriptionen hinterlassen, z. B. auf p. 531 und p. 540. Die fünf Teile der Handschrift enthalten die folgenden Texte: Teil I (p. 1345) Passionsgebete und – teilweise fragmentarisch – geistliche Spiele, darunter p. 3344 den Ludus ascensionis. Teil II (p. 4665) ein Gebet an St. Dorothea, laut Schreiber aus dem Lateinischen übersetzt und 1430 aufgeschrieben (p. 6162). Teil III (p. 6680) Heinrich der Teichner, Der Seele Klage. Teil IV (p. 8195) Tagzeiten vom Leiden Christi. Teil V (p. 96762) eine Vielzahl an erbaulichen Texten wie Gebeten und Betrachtungen, darunter auf p. 188190 Ein babst lag uurmals an dem tod, p. 406486 St. Anselmi Fragen an Maria und p. 508524 ein gereimtes deutsches Salve Regina. (nie)

Online seit: 14.12.2018

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1008
Pergament und Papier · 262 + I pp. · 15.5 x 11 cm (I) ; 16 x 11 cm (II) · Südfrankrecih (I) · Ende des 13. (I) und 15. Jahrhundert (II)
Gedichte von Raimond Astruc und verschiedene spirituelle Texte

Der Band besteht aus zwei Handschriften, die zusammengesetzt wurden. Die erste ist aus Pergament, datiert vom Ende des 13. Jahrhunderts und wurde mit schwarzer Tinte von 7 bis 118 paginiert. Die zweite Handschrift ist aus Papier, stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde mit rotem Farbstift von 1 bis 144 paginiert. Gemäss dem Einband wurden die beiden Handschriften im 19. Jahrhundert vereint, als der St. Galler Stiftsbibliothekar Franz Weidmann den Inhalt der beiden Handschriften auf die ersten Vorsatzblätter (p. 1-2) vermerkte. Die erste Handschrift wurde wahrscheinlich in Südfrankreich geschrieben und enthält das lateinische Gedicht Certamen animae, das Raimond Astruc verfasste (p. 7-95 in schwarzer Tinte). Daran schliesst sich ein anderes Werk desselben Autors, die Epistola de consolatione (p. 95-98 in schwarzer Tinte), an. Die Briefe von Karl I. von Anjou, Dichtungen über seine Siege und moralische Satiren (z.B. gegen die Laster der Welt oder gegen die religiösen Orden) vervollständigen diesen ersten Teil (Delisle 1916). Gemäss einem Eintrag wurde diese Handschrift von einem vormaligen Jesuiten, der reformierter Prediger in Montbéliard wurde, 1598 Bartholomäus Schobinger in St. Gallen geschenkt (p. 5 in schwarzer Tinte). Der zweite Teil von Cod. Sang. 1008 wurde von einer einzigen Hand im 15. Jahrhundert geschrieben und beginnt mit dem Text De puritate conscientiae des Kartäusers Heinrich Eger von Kalkar (p. 1-17 in rotem Farbstift). Der lateinische Prosadialog zwischen dem Tod und Meister Polykarp, das Colloquium de morte (Pirożyńska 1966), schliesst sich daran an (p. 18-25 in rotem Farbstift). Dann folgen Meditationen zur Passion Christi (p. 26-47 in rotem Farbstift), Meditationen des heiligen Anselm (p. 48-67 in rotem Farbstift) und, unter anderem, Bonaventuras De institutione novitiorum (p. 116-139 in rotem Farbstift). (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1012
Papier · 480 pp. · 15 x 10.5 cm · 14. und 15. Jahrhundert
Theologische Sammelhandschrift

Die kleine umfangreiche Papierhandschrift setzt sich aus ungefähr einem Dutzend kodikologischen Einheiten zusammen und enthält zahlreiche Texte, die von verschiedenen Händen im 14. und 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Man findet darin Predigten, diverse Traktate wie das Speculum boni et mali (p. 1-48), das Speculum monachorum (p. 62-65) und das Opus tripartitum von Johannes Gerson (p. 73-122), De malitia mulierum (p. 463-475), sodann Texte zur Messe – darunter eine Ermahnung zum Lesen der Messe (p. 122-144) –, die Visiones Pauli (p. 159-167), Exempla (p. 297-328), ein Komputus (p. 353-390) sowie eine Reihe von Briefen. Einige Handschriftenfragmente dienen der Verstärkung der Lagen. Unter diesen sei auf die bemerkenswerten Fragmente in Unzialschrift des 7. oder 8. Jahrhunderts  hingewiesen, die alle einen Psalter überliefern (p. 84-s1-2, 180-s1-3, 204-s1-3, 224-s1-3, 288-s1-3, 304-s1-3). Sehr wahrscheinlich stammen sie aus derselben Handschrift des ausgehenden 7. Jahrhunderts (CLA 7, n° 985), die A. Allgeier (1929) beschrieb und von welcher einige grössere Fragmente in der Stiftsbibliothek in Cod. Sang. 1395.17 (ehemals Cod. Sang. 1395, p. 370-391) aufbewahrt werden. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1014
Papier · 370 pp. · 14.5 x 11 cm · Nordbayern (?) · gegen 1500
Sammlung von theologisch-mystischen Traktaten und Predigten im Geiste des dominikanischen Mystikers und Predigers Johannes Tauler

Die vielleicht aus Nordbayern stammende und im Bodenseeraum ergänzte Sammelhandschrift theologisch-mystischen Inhalts gehörte um 1500 der geistlichen Gemeinschaft von Franziskanerinnen in der unteren Klause zu St. Leonhard westlich der Stadt St. Gallen, die im Gefolge der Reformation aufgehoben wurde. Der Band enthält über dreissig meist anonym überlieferte Predigten, Traktate und Traktat-Auszüge dominikanischer Prägung. Darunter finden sich der Sendbrief Von wahrer Andacht des Eberhard Mardach (p. 83116), eine Predigt des Johannes Tauler (p. 129156), der Traktat Liebhabung Gottes an den Feiertagen von Thomas Peuntner aus dem Jahr 1434 (p. 232237), Auszüge aus der Auslegung der zehn Gebote des Marquard von Lindau (p. 238245), der Anfang des Prologs und drei Kapitel der anonym überlieferten, von Martin Luther 1518 erstmals vollständig im Druck herausgegebenen Theologia deutsch (auch Der Frankfurter genannt; p. 287297) sowie Auszüge aus einer von anderen Handschriften stark abweichenden deutschsprachigen Fassung von Der Minnebaum (Arbor amoris; p. 323331). (smu)

Online seit: 22.06.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1015
Papier · 558 + I pp. · 15.5 x 11 cm · St. Gallen · 1430–1436
Predigten von Rulmann Merswin und Johannes Tauler

Die Handschrift ist durchgängig vom Hersfelder Reformmönch Friedrich Kölner geschrieben, der von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen tätig war. Er übernahm unter anderem die geistliche Betreuung der Frauengemeinschaft St. Georgen. Die von ihm geschriebenen Handschriften, von denen sich zwölf erhalten haben, schrieb er wohl hauptsächlich für diesen Rezipientenkreis. Auch für die vorliegende Handschrift im handlichen Oktavformat darf man das annehmen. Sie enthält einen umfangreichen Predigtzyklus, eingeleitet von einer Predigt vermutlich Rulmann Merswins (p. 222: Leben Jesu / Von der geistlichen Spur), die Kölner Johannes Tauler zuschreibt (dieselbe Textkombination in Cod. Sang. 1067). Die nachfolgenden vierzig Predigten sind tatsächlich von Tauler (p. 22557). Unter der Rubrik Von der drivaltikait ist p. 134147 der pseudoeckhartsche Komposittraktat Von dem anefluzze des vaters enthalten. Taulers Fastenreden fehlen, stattdessen verweist Kölner auf zwei Briefe des Johannes von Schoonhoven. Diese sind zwar im vorliegenden Band nicht enthalten, liegen aber als eigenständige Übersetzungen Kölners im Cod. M 47 des Klosterarchivs St. Katharina in Wil vor, einer Handschrift, die Kölner wohl für die Frauen in St. Georgen geschrieben hat. Die einspaltig eingerichtete Handschrift ist eng beschrieben und durchgängig rubriziert. Der schmucklose Einband ist 1992 restauriert worden, der Buchblock weist aber schon zahlreiche mittelalterliche Reparaturen auf. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1016
Pergament · 426 pp. · 17.5 x 12 cm · 13. Jahrhundert
Predigten

Die Handschrift überliefert Predigten durch das Kirchenjahr und wurde von einer regelmässigen Hand in einer gotischen Minuskel des 13. Jahrhunderts geschrieben. Am Anfang und am Schluss ist sie unvollständig. Die am oberen Seitenrand durchgezählten Predigten reichen von VII (Dominica iiii. in quadragesima) bis LXXXVIII (In vigilia epiphanie domini). Zu Predigtbeginn stehen jeweils eine schlichte zweizeilige rote Initiale und eine rote Überschrift zur Angabe des Tags, an dem die Predigt zu lesen war. Gemäss dem Stempel von Abt Diethelm Blarer (p. 410) war die Handschrift spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhundert in der Bibliothek des Klosters St. Gallen vorhanden. Der Pappeinband, mit weissem Pergament bezogen und mit grünen Seidenbändern als Verschlüssen, stammt aus dem 18./19. Jahrhundert. (rou)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1017
Pergament · 351 pp. · 17.5 x 12.5 cm · 14. Jahrhundert
Peregrinus de Oppeln, Sermones de sanctis; Jacobus de Voragine, Sermones de sanctis

Die Pergamenthandschrift überliefert zwei Sammlungen von Predigten über Heilige. Die erste stammt vom Dominikanerprior Peregrinus von Oppeln (p. 3-250), dessen Name in den Überschriften des Winterteils (p. 3) und des Sommerteils (p. 131) steht. Die zweite wurde von einer anderen zeitgenössischen Hand geschrieben und enthält Predigten von Jacobus de Voragine (p. 251-346). Die Zugehörigkeit dieser Autoren zum Dominikanerorden spiegelt sich in der Bedeutung, die z.B. der heiligen Katharina von Siena bei Peregrinus (drei Predigten sind ihr gewidmet p. 239-250) oder dem heiligen Dominikus bei Jacobus de Voragine (zwei Predigten p. 288-290, 311-315) zukommt. Hingegen fehlen in der Sammlung des Peregrinus, Provinzial von Polen, spezifische Heilige der polnischen Dominikanerprovinz wie Adalbert, Wenzel oder Hedwig. Die Abschrift wurde sorgfältig ausgeführt und besitzt einen systematischen Schmuck mit Fleuronné-Initialen. Zeitgenössische Eintragungen auf den Seitenrändern fassen den Inhalt gewisser Predigten zusammen, und zwar manchmal in schematischer Form. Ein Besitzeintrag (p. 351) zeigt an, dass die Handschrift Angela Varnbühler (1441-1509), der Priorin des Dominikanerinnenkonvents St. Katharina in St. Gallen, gehörte (Mengis 2013, n° 52), bevor sie spätestens unter Abt Diethelm Blarer (sein Stempel aus der Zeit von 1553–1546 auf p. 347) in die Bibliothek des Klosters St. Gallen gelangte. (rou)

Online seit: 31.05.2024

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1020
Pergament · 216 pp. · 19.5 x 14.5 cm · zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts oder erste Hälfte des 14. Jahrhunderts
Lateinische Predigten von Berthold von Regensburg

Die Pergamenthandschrift überliefert lateinische Predigten von Berthold von Regensburg († 1272) in einer Abschrift aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts oder der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie beginnt mit dem Fest des Protomärtyrers Stephanus (26. Dezember; p. 1a) und reicht bis zum Festtag der Enthauptung Johannes des Täufers (29. August; p. 181b). Es folgen weitere Predigten und andere Texte, von denen zwei mit De passione (p. 197a) und De resurrectione (p. 199b) betitelt sind. Auf p. 209 bricht der Text am Ende der rechten Spalte ab. Danach folgen auf p. 210a215a in grösserer Schrift offenbar Predigten zur Conversio sancti Pauli (p. 210a) und zur Purificatio beatae Mariae (p. 213a), obschon diese beiden Feste bereits im ursprünglichen Teil (p. 23b und 31b) vorkommen. Eine andere Hand schrieb im 14. Jahrhundert in der rechten Spalte von p. 215 einen deutschen Text (Wilt du wizzen wie …). Laut einem Eintrag auf p. 216 schenkte der Kaplan Jodocus Maiger dem Nicolaus Jeuchin oder Jenchin, Pfarrer von St. Mangen (Kirche ausserhalb der Stadt St. Gallen) dieses Buch im Jahr 1433. Zu vermerken sind die dekorative, vierfarbige Naht mit gezackter Kontur auf p. 111/112, die Federzeichnung auf p. 150a sowie der Bibliotheksstempel von Abt Diethelm Blarer aus der Zeit 1553–1564 auf p. 216. Der Holzdeckeleinband stammt wohl aus dem 15. Jahrhundert. (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1024
Pergament · I + 158 + I pp. · 25 x 16 cm · 13./14. Jahrhundert
Predigten

Der grösste Teil dieser Handschrift überliefert Predigten, die von mehreren Händen in zwei Spalten abgeschrieben wurden (p. 1-144). Die Predigten werden manchmal durch rote Überschriften und durch kleine Fleuronnée-Initialen, alternierend in blauer und roter Farbe, eingeleitet. Der Schlussteil (p. 145-157) ist kleineren Formats (19 x 17 cm) und einspaltig beschrieben worden. Er überliefert leonische Verse und Sprüche in Versform. Die Handschrift war spätestens seit der Mitte des 16. Jahrhunderts im Besitz der Bibliothek des Klosters St. Gallen (vgl. den Stempel von Abt Diethelm Blarer p. 120). Sie wurde im 18./19. Jahrhundert neu gebunden, und zwar als Einband mit Pappdeckeln, die mit weissem Pergament bezogen wurden und grüne Seidenbänder als Verschlüsse aufweisen. (rou)

Online seit: 22.09.2022

Dokumente: 2918, angezeigt: 2481 - 2500