Basel, Universitätsbibliothek
Einer der Isidor-Codices des Klosters Fulda, der dem Untergang entgangen ist, indem er im 16. Jh., noch vor der Verschleppung und Vernichtung der Bibliothek im 30-jährigen Krieg, nach Basel gelangte. Dort sollte er offenbar als mögliche Textvorlage für eine geplante Isidor-Ausgabe dienen. Er entstand in Fulda im 1. Drittel des 9. Jhs. und bewahrt offensichtlich noch seinen karolingischen Einband aus braunem Leder mit Streicheisenlinien über Holzdeckeln.
Online seit: 25.06.2015
Einer der Isidor-Codices des Klosters Fulda, der dem Untergang entgangen ist, indem er im 16. Jh., noch vor der Verschleppung und Vernichtung der Bibliothek im 30-jährigen Krieg, nach Basel gelangte. Dort sollte er offenbar als mögliche Textvorlage für eine geplante Isidor-Ausgabe dienen. Er entstand in der 1. Hälfte des 8. Jh. in England oder in einem angelsächsischen Zentrum auf dem Kontinent. Er bewahrt noch seine Bindung des 8. oder 9. Jahrhunderts in einen Pergamentumschlag und zählt zu den wichtigsten Textzeugen von Isidors Differentiarum liber.
Online seit: 25.06.2015
Der Sammelband besteht aus vier ursprünglich selbständigen Teilen: Teil I enthält Schriften des Hervaeus Natalis, Teil II die Schrift super sex principia des Albertus Magnus, Teil III Schriften des Petrus de Alverni und Teil IV zwei – vielleicht nur in dieser Hs. überlieferte - anonyme Schriften sowie den Traktat De medio demonstrationis des Aegidius Romanus. Die Hs. stammt aus dem Basler Dominikanerkonvent.
Online seit: 31.03.2011
Die astronomische Sammelhandschrift besteht aus drei unabhängig voneinander entstandenen Teilen aus Blättern verschiedener Grösse und unterschiedlicher Einrichtung. Sie stammen von mehreren Schreibern des 13. und 14. Jahrhunderts. Die Texte beschreiben Geräte zur Himmelsbeobachtung und behandeln die Planetenbahnen, die auch in astronomischen Zeichnungen dargestellt sind. Der Sammelband gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerklosters.
Online seit: 19.03.2015
Der im 13. Jahrhundert von wohl zwei sich abwechselnden Händen französischer Herkunft geschriebene Band enthält verschiedene astrologische Schriften hellenistisch-arabischen Ursprungs in der lateinischen Übersetzung des Johannes von Sevilla: etwa das Centiloquium Ptolemaei, ebenso wie Texte von Māšā'allāh, Alfraganus und Albumasar. Die Handschrift gehörte zur Kettenbibliothek des Basler Dominikanerkonventes.
Online seit: 19.03.2015
Die in einer Textura des 13. Jh. geschriebene Handschrift stammt aus dem Besitz des Klerikers und Historikers Dietrich von Niem (1340-1418), der sie mit zahlreichen Randbemerkungen versah. Der Band, der an die Basler Kartause überging, enthält unter anderem Senecas Naturales quaestiones, die Erörterung Cur deus homo? von Anselm von Canterbury sowie das astrologische Werk De radiis stellarum des arabischen Philosophen und Wissenschaftlers Alkindi. Ausserdem überliefert sie den Artikel De probatione virginitatis beatae Mariae aus der so genannten „Suda“, einem byzantinischen Lexikon, der in der lateinischen Übersetzung von Roberto Grosseteste weite Verbreitung fand.
Online seit: 12.12.2019
Die in diesem Band aus der Basler Barfüsserbibliothek vereinten, früher einmal separat gebundenen Teile mit verschiedenen Werken Ciceros und der Poetria novella des Engländers Geoffroy de Vinsauf stammen eindeutig aus Italien. Hinweise auf Vorbesitzer gibt es mehrere, doch ist noch keiner sicher identifiziert: Einer der Teile gehörte Niccolò dei Salimbeni – wohl kaum dem reichen Jüngling in Dantes Inferno, aber vielleicht einem seiner Nachkommen in Siena. Ein anderer Teil hatte einst den Vater eines Nicholaus de Monleone 5 Dukaten und 30 Schillinge gekostet. Der Wert des ganzen Bandes wurde schliesslich von den Zürcher Experten, die nach der Basler Kantonstrennung 1833 eingesetzt wurden, um eine Vermögensaufteilung vorzubereiten, auf 320 Schweizer Franken beziffert.
Online seit: 26.09.2024
Der Band enthält das sogenannte Wörterbuch des alten Schulmeisters. Dabei handelt es sich um eine selbständige Bearbeitung des weiter verbreiteten Vocabularius ex quo. Im Unterschied zu dieser ursprünglicheren Fassung treten in der Bearbeitung des alten Schulmeisters die deutschen Erklärungen zugunsten der rein lateinischen zurück. Die ehemaligen Spiegelblätter, im Zuge einer Restauration 1974 aus dem Deckel gelöst, enthalten zudem Auszüge einer lateinischen Übersetzung von Aristoteles’ De anima sowie weitere Stücke verwandten Inhalts. Die Tatsache, dass der Text des hinteren Spiegelblattes den Text des vorderen Spiegelblattes unmittelbar fortsetzt, zeigt, dass die Spiegelblätter in ihrem ursprünglichen Kontext zwei aufeinanderfolgende Seiten einer Handschrift gewesen sein müssen.
Online seit: 18.06.2020
Wahrscheinlich in Schongau geschrieben und später in den Besitz der Basler Kartause gelangt, ist der vorliegende Band Teil der breiten handschriftlichen und gedruckten Überlieferung des sogenannten Vocabularius Ex quo. Das alphabetisch angeordnete Wörterbuch war als Hilfsmittel für Benutzer mit begrenzten Lateinkenntnissen gedacht und erfreute sich bis zum Ende des 16. Jahrhunderts enormer Beliebtheit im deutschsprachigen Raum.
Online seit: 14.06.2018
Die Handschrift überliefert verschiedene lateinisch-deutsche Vokabularien, darunter der um 1300 entstandene Mammotrectus des italienischen Franziskaners Johannes Marchesinus. Die von einem Ulrich Wachter um 1400 geschriebene Handschrift wurde im Jahre 1430 für die Kartause Basel gekauft.
Online seit: 22.03.2018
Die französische Handschrift aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts enthält zwei Werke der Antike. Nonius Marcellus (4./5. Jahrhundert) bietet sprachliche und sachliche Erklärungen zu lateinischen Autoren hauptsächlich aus der Zeit der Republik in teilweise alphabetisch geordneten Lemmata, M. Terentius Varro († 27 v. Chr.) befasst sich mit linguistischen Fragen der lateinischen Sprache.
Online seit: 25.06.2015
Verschiedene aristotelische Schriften in der lateinischen Übersetzung von Boethius und Traktate von Boethius, geschrieben in einer kleinen Schrift des 13. Jahrhunderts, wurden mit zwei Textergänzungen des 15. Jahrhunderts zusammengebunden, vermutlich für den Basler Gelehrten Johannes Heynlin, der den Band nach seinem Tod der Kartause Basel hinterliess. Kodikologisch bemerkenswert sind das hintere Spiegel- und Vorsatzblatt, ein Pergamentblatt, das für ein Gebetbuch vorbereitet worden war. Es sind zwei Doppelblätter mit kopfstehendem Text, die vor dem Einbinden gefaltet werden sollten, wie es bei den Druckbogen üblich war. Die zwei Doppelblätter wurden aber ausgeschieden und nicht für das Gebetbuch verwendet; sie weisen deshalb keine Heftlöcher im Falz auf.
Online seit: 25.06.2015
Die kleinformatige, fast quadratische Ovidhandschrift des 14. Jahrhunderts enthält die Heroides, begleitet vom Kommentar Wilhelms von Orléans (Guilelmus Aurelianensis, um 1200). Ein älterer, ausradierter Besitzeintrag deutet auf französische Herkunft; Johannes Heynlin vermachte die Handschrift der Basler Kartause.
Online seit: 19.03.2015
Pierre d’Ailly (lat. Petrus de Alliaco) war als Gelehrter, Kirchenpolitiker und produktiver Schriftsteller tätig. Berühmt wurde sein geographisches Werk Imago mundi, das Christoph Kolumbus in der Planung seiner Entdeckungsfahrten benutzte. Das Basler Exemplar gehörte dem Basler Stadtarzt Heinrich Amici († 1451), der es dem Kartäuserkloster seiner Stadt vermachte.
Online seit: 19.03.2015
Die 1952 neu eingebundene Sammelhandschrift aus dem Basler Predigerkloster, eine von mehreren aus dem Besitz Johannes Tagsterns, enthält Texte zu Optik und Geometrie, etwa das Werk Dietrichs von Freiberg über den Regenbogen, mit vielen anschaulichen, mit Zirkel und Lineal konstruierten Schemata. Dieser erste Teil wurde auf Pergament im 14. Jahrhundert geschrieben, während die anderen, jüngeren Teile aufgrund der Wasserzeichen des verwandten Papiers etwas genauer auf das Ende dieses oder den Anfang des folgenden Jahrhunderts datierbar sind, in die Zeit, für die der auf der letzten Seite (f. 157v) genannte Vorbesitzer als Angehöriger des Konvents belegt ist.
Online seit: 26.09.2024
Der Band enthält Texte, die in Zusammenhang mit der spätmittelalterlichen, frühhumanistischen Schulpraxis stehen; d. h. zum einen für die Schulpraxis bestimmte Werke (Grammatiken, Wörterlisten) zum anderen theoretische Abhandlungen didaktisch-pädagogischen Inhalts. Er wurde in der Kartause Basel aus mehreren, ursprünglich selbstständigen Teilen zusammengebunden. Der erste Teil, die Prosafassung der Versgrammatik des Alexander de Villa Dei, stammt aus der Mainzer Kartause und wurde der Kartause Basel geschenkt. Der letzte Teil, die Grammatik des Giovanni Sulpizio, die hier in einem Druck des Johannes Amerbach vorliegt, gelangte als Geschenk des Druckers an die Klosterbibliothek.
Online seit: 18.06.2020
In seinem umfangreichen Tractatus de moribus et disciplina humanae conversationis, der ältesten in Europa bekannten Beschreibung von Spielkarten, erklärt Johannes von Rheinfelden nicht nur die Regeln des Spiels, sondern er erläutert darüber hinaus die Charaktere der Spielfiguren sowie anhand der Beziehungen der Karten zueinander die ganze Gesellschaftsordnung. Konrad Schlatter, seit 1428 Beichtvater, später Prior des Dominikanerinnenklosters St. Maria Magdalena in den Steinen, überliess den Schwestern den Traktat zur moralischen Erbauung.
Online seit: 25.06.2015
Diese Handschrift enthält das Heldengedicht Ami et Amile auf französisch. Die Entstehungszeit der Kopie (vom 16. Mai bis zum 23. Juni 1425) nennt uns der Schreiber im Kolophon. In gotischer Kursive geschrieben wird der Text durch zahlreiche rubrizierte Initialen eingeteilt, die den Anfang jeder Strophe markieren. Der moderne Kartoneinband (19. Jahrhundert) wird von einem Pergamentfragment eingefasst, das aus einem Missale aus dem 15. Jahrhundert stammt. Eine Inschrift auf dem Vorsatzblatt weist darauf hin, dass die Literatin Anne de Graville (1490-1540) diesen Band als Geschenk erhielt. Später war er Teil der Sammlung ihres Schwiegersohnes, des Bücherliebhabers Claude d'Urfé (1501-1558). Im 19. Jahrhundert kam das Werk in den Besitz des Philologen Wilhelm Wackernagel (1806-1869) der es 1843 der Universitätsbibliothek von Basel schenkte.
Online seit: 04.10.2018
Die grossformatige Martianus Capella-Handschrift des 11. Jahrhunderts überliefert die ersten zwei Bücher seines Werks De nuptiis Philologiae et Mercurii, eines der meistgelesenen Bücher des Mittelalters, verbunden mit dem für den Unterricht geschaffenen Kommentar Remigius‘ von Auxerre. Bemerkenswert ist der zeitgenössische Originaleinband, in dem die Lagen mit dünnen Pergamentstreifen auf den Pergamentumschlag geheftet sind (vgl. Szirmai).
Online seit: 19.03.2015
Die erhaltenen Teile der Universalgeschichte von Diodorus Siculus wurden im 15. Jahrhundert aus dem Griechischen ins Lateinische übertragen. Die um 1453 geschriebene Handschrift mit den Büchern 11 bis 13 ist wahrscheinlich das Autograph des Übersetzers Iacobus de Sancto Cassiano Cremonensis, und zwar eine überarbeite Reinschrift, die gegen Ende in ein Arbeitsmanuskript übergeht.
Online seit: 25.06.2015