Résumé du manuscrit:Manuscrit des Epîtres pauliniennes avec une miniature représentant l'Apôtre Paul prêchant devant une foule de juifs et de païens. Il contient également les oeuvres d'Alcuin, De dialectica et De rhetorica et le Peri hermeneias d'Apulée de Madaure (?). Ce manuscrit a été copié à l'Abbaye de Saint-Gall dans la deuxième moitié du IXe siècle et complété au XIe siècle.(smu)
Description standard: Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 392-394, Nr. 96.
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Description additionnelle: Scherrer Gustav, Verzeichniss der Handschriften der Stiftsbibliothek von St. Gallen, Halle 1875, S. 29.
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En ligne depuis: 14.09.2005
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 64
Parchemin · 418 pp. · 21.4 x 16.7 cm · Saint-Gall · troisième quart du IXe siècle
Bible (Epîtres de Paul) ; Alcuin ; Apulée
Comment citer:
St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 64, p. 2 – Bible (Epîtres de Paul) ; Alcuin ; Apulée (https://www.e-codices.ch/fr/list/one/csg/0064)
Euw Anton von, Die St. Galler Buchkunst vom 8. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts, Band I: Textband, St. Gallen 2008 (Monasterium Sancti Galli, Bd. 3), S. 392-394, Nr. 96.
Titre du manuscrit: Bibel (Ep. Pauli); Alkuin; Apuleius
Mise en page:
Schriftspiegel 15 x 12 cm, einspaltig zu 19-22 Zeilen.
Type d'écritures et copistes: karolingische Minuskel von mehreren Schreibern, die wohl auch verzieren, klein geschriebener Interlinear- u. Randkommentar (11. Jh.)
Décoration: Titel u. Inc. in Capitalis u. Rustica mit Minium. Zu den Anfängen der Briefe Initialen in Minium, nachfolgende Zeilen in Capitalis, Rustica u. Uncialis.
p. 12 teilweise lavierende Federzeichnung in dunkelbrauner Tinte mit dem auf einem Suppedaneum stehenden u. redenden Apostel Paulus, im großen Nimbus die Beischrift PAVLVS; links eine Menge männlicher Zuhörer (9 Köpfe) und die Beischrift IVDEI ET GENTES. Auf den darüber geschriebenen drei Zeilen steht in Rustica geschrieben: Argumentum epistolae ad Romanos. Presens textus habet. Meritis ut gratia differt. Reddens concordes Rebeccae ventre frequentes
Origine du manuscrit:
Die Hs. ist ein außerordentliches Zeugnis der literarischen u. künstlerischen Tätigkeit St. Gallens im 9., aber auch im 11. Jh. Ihre von mir früher (von Euw 1974 usw.) vertretene Spätdatierung in den Beginn des 10. Jh. muss ich zurücknehmen. Die in Stil u. Ausführung so einmalige Zeichnung auf p. 12 stimmt in der Tinte mit dem Anfang des Römerbriefes (bis Z.14) überein u. stammt offenbar vom Schreiber dieses Anfangs. Der ihr in kleiner Rustica überschriebene, schwer deutbare Text nimmt auf das Argumentum «Romani et qui ex Iudeis»(p. 6-9) Bezug, ist aber wohl eher eine Probatio pennae als ein sinnerklärender Titel (vgl. Nr. 56). Die Zeichnung zeigt unmittelbare Verwandtschaft mit den Kalenderbildern im Martyrologium des Wandalbert von Prüm (813 - um 870), Vat. Reg. lat. 438, das wohl auf der Reichenau für Ludwig den Deutschen (843-876) oder Karl III. (876-887) geschrieben u. illuminiert wurde. Die Initiale P(aulus) p. 13 mit dem leider später überzeichneten Hundskopf u. den Schlaufen anstelle der Intermediärknoten steht noch in der Tradition der Grimaldhss. (vgl. Nr. 71-74). Die anderen Initialen sind - wie die Schreiber - verschieden, teilweise nicht professionell. Dennoch sind auch ihre Bindungen an die St. Galler Werke des dritten Viertels des 9. Jh. etwa an den Vogelköpfen mit den Pfauenfedern des P(aulus) p. 172 zu erkennen. Die oft aufgelöste Bänderung der Buchstabenkörper zugunsten der Vegetabilität spricht wohl für eine Entstehung zu Beginn der Abtzeit Hartmuts (872-883). Die mit Heremannus, Herimannus, Herim. oder Her. signierten Glossen zu den Paulusbriefen aus dem mittleren 11. Jh. brachte Bischoff mit Hermann dem Lahmen von der Reichenau (1013-1054) in Verbindung, Berschin dagegen würde in ihrem Verfasser u. Schreiber gerne den St. Galler Mönch Herimannus, Verfasser der Vita Wiboradae, sehen (vgl. Sang. 560 - Nr. 166).
Goldschmidt, Deutsche Buchmalerei I, S. 60, Taf. 78
Helen Woodruft, The Illustrated Manuscripts of Prudentius, in: Art Studies 7, 1929, S. 44, Anm. 5 (bezweifelt die St. Galler Entstehung).
Boeckler, Abendländische Miniaturen, S. 40.
Bruckner III, S. 41, 62, Taf. XXXVII.
Boeckler, St. Galler Fragmente, S. 41.
Knoepfli, Kunstgeschichte I, S. 39.
Hermann J. Frede, Altlateinische Paulushandschriften (Vetus Latina. Aus der Geschichte der lateinischen Bibel 4), Freiburg 1964, S. 55-57.
Anton von Euw, Das Sakramentar von St. Paul, in: Die Abtei Reichenau. Neue Beiträge zur Geschichte und Kultur des Inselklosters, hrsg. von Helmuth Maurer, Sigmaringen 1974, S. 387, Abb. 56.
Beer, Prudentius-Codex 264, S. 56.
Bernhard Bischoff, Glossen Hermanns des Lahmen und metrische Glossen zu den Paulinischen Briefen, in: Derselbe, Anecdota novissima. Texte des vierten bis sechzehnten Jahrhunderts (Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters 7), Stuttgart 1984, S. 35-48, bes. 36, 55-59.
Luba Eleen, The Illustration of the Pauline Epistles in French and English Bibles of the Twelfthe and Thirteenth Centuries, Oxford 1982, S. 69, Fig. 118.
Anton von Euw, Die Einsiedler Buchmalerei zur Zeit des Abtes Gregor (964-996), in: Festschrift zum tausendsten Todestag des seligen Abtes Gregor, des dritten Abtes von Einsiedeln, hrsg. von Odo Lang (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige 107), St. Ottilien 1996, S. 187.
Eggenberger, Psalterium aureum, S. 185, Abb. 200.
Dora, in: Cimelia Sangallensia, Nr. 48.
Berschin, in: Kloster St. Gallen, S. 247f., Anm. 59.
Schaab, in: Kloster St. Gallen, S. 125, 250 Anm. 32.
von Euw, in: Kloster St. Gallen, S. 189.
Ernst Tremp, in: Karl der Große und seine Gelehrten, S. 77, 80, Abb. S. 81.