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St. Gallen, Stiftsbibliothek

Die Stiftsbibliothek St. Gallen ist eine der ältesten Klosterbibliotheken der Welt und der wichtigste Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Stiftsbezirk St. Gallen. Ihr wertvoller Bestand zeigt die Entwicklung der europäischen Kultur und dokumentiert die kulturelle Leistung des Klosters St. Gallen vom 7. Jahrhundert bis zur Aufhebung der Abtei im Jahr 1805. Das Herzstück der Bibliothek bilden die Handschriftensammlung mit ihrem herausragenden Korpus karolingisch-ottonischer Manuskripte (8. bis 11. Jahrhundert), eine bedeutende Sammlung von Inkunabeln und ein gewachsener Bestand an Druckwerken vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Projekt e-codices wurde von der Stiftsbibliothek St. Gallen mtbegründet. Mit dem berühmten Barocksaal, in dem Wechselausstellungen gezeigt werden, gehört die Stiftsbibliothek St. Gallen zu den bestbesuchten Museen der Schweiz.

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 586
Papier · II + 494 + II pp. · 21.5-22 x 15-15.5 cm · St. Gallen · 15. Jahrhundert
Viten der St. Galler Hausheiligen; Sprüche der Altväter

Deutschsprachige Fassung der Lebensgeschichten der St. Galler Hausheiligen Gallus, Magnus, Otmar und Wiborada. Enthält kolorierte Porträts der Heiligen Wiborada und Otmar (letzteres an falscher Stelle eingebunden; die Porträts von Gallus und Magnus sind verloren). Die Handschrift enthält daneben auch in deutscher Übersetzung Sprüche der Altväter sowie einige kürzere geistliche Texte für Klosterfrauen, geschrieben und wohl auch ins Deutsche übertragen von dem aus dem Kloster Hersfeld in Hessen stammenden und zwischen 1430 und 1436 im Kloster St. Gallen tätigen Reform-Mönch Friedrich Kölner (oder Colner). (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 587
Papier · 463 pp. · 21 x 14.5/15 cm · St. Gallen · 14. Jahrhundert / 15 Jahrhundert
Viten des hl. Gallus und weiterer Heiliger, in Versen ∙ Das Buch Floretus ∙ Predigten von Peregrinus de Oppeln und Jacobus a Voragine

Sammelhandschrift mit metrischen Heiligenleben und weiteren theologischen Texten: Metrische Gallusvita (Vita Galli metrice), möglicherweise verfasst von einem irischen Gelehrten (Moengal?) um 850 (S. 3-175), metrische Marienwunder (Miracula Marie) (S. 176-191), metrische Vita sancti Viti (S. 192-204), metrische Vita scolastica des Bonvicinus de Ripa (S. 205-241), Facetus de vita et moribus (S. 242-267), Liber floretus eines Pseudo-Bernhardus (S. 268-287), Sermones des Peregrinus de Oppeln (S. 306-352), Sermones des Jacobus a Voragine (S. 353-363) und Sermones dominicales, pars aestivalis et per totum annum von Peregrinus de Oppeln und Jacobus a Voragine (S. 368-452). (dor)

Online seit: 23.09.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 588
Papier · 374 pp. · 24 x 17 cm · 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Leben der Heiligen Benedikt, Gallus und Otmar

Die Papierhandschrift aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts überliefert drei Heiligenleben in deutscher Sprache: das Leben des hl. Benedikt (p. 1-57), das Leben des hl. Gallus (p. 63-294) und das Leben des hl. Otmar (p. 299-372). Das erste der drei Heiligenleben ist eine deutsche Übersetzung des entsprechenden Texts in den Dialogen von Papst Gregor I., während die anderen beiden mindestens teilweise den Übersetzungen des Benediktiners Friedrich Kölner gleichen. Die Texte wurden von einer einzigen Hand sorgfältig in einspaltigem Layout abgeschrieben und mit einfachen roten Initialen geschmückt. Der braune Lederbezug des Einbands aus dem 15./16. Jahrhundert ist mit Blindstempeln versehen. Die Handschrift war spätestens im 16. Jahrhundert im Besitz der Gemeinschaft der Laienbrüder des Klosters St. Gallen (p. 374). (rou)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 590
Papier · 3 + 346 pp. · 21 x 14.5 cm · St. Gallen · 1522
Hans Conrad Haller, Lebensgeschichte des St. Galler Hausheiligen Notker Balbulus; Deutsche Gebete

Älteste deutschsprachige Fassung der Lebensgeschichte des St. Galler Hausheiligen Notker Balbulus († 912), geschrieben vom St. Galler Konventualen Hans Conrad Haller (1486/90-1525) für die Benediktinerinnen des Klosters St. Georgen oberhalb von St. Gallen im Jahre 1522. Mit Initialen und Bordüren geschmückt. Im Anschluss an die Vita finden sich deutsche Gebete sowie die deutsche Übersetzung des Traktats des Sponheimer Abtes Johannes Trithemius (1462-1516) „Von der geistlichen Ritterschaft der Mönche“ (Exhortationes ad monachos). (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 591
Papier · 320 pp. · 20.5 x 14 cm · Freiburg i.Br. (?) · 15. Jahrhundert
Mystisches Gebets- und Andachtsbuch

Die deutschsprachige Handschrift versammelt eine Reihe von stark mystisch geprägten Erzählungen und Gebeten. Die ersten zwei Drittel (p. 1259) nehmen drei Übersetzungen von Texten der Elisabeth von Schönau ein, die alle die Legende der hl. Ursula und der elftausend Jungfrauen zum Gegenstand haben. Es schliesst sich die Legende der hl. Cordula an (p. 260264). Die restlichen Texte sind mit Ausnahme eines Auszugs aus Mechthild von Hackeborn (p. 295302) allesamt Gebete, meist an Maria gerichtet und häufig mit umfangreichen Gebetsanweisungen. Das Buch ist durchgängig rubriziert und hat zwei Initialen mit einfachem Fleuronné (p. 1, 162), die Rubrik auf p. 1 ist zudem in einer Auszeichnungsschrift geschrieben. Im Buch befindet sich ein Lesezeichen aus vier dünnen Kordeln, die oben verknotet sind. Der Einband entstammt noch dem 15. Jahrhundert und ist mit Stempeln und Streicheisen verziert. Die Handschrift wurde 1794 von Ildefons von Arx aus dem Bestand des aufgelösten Klarissenklosters St. Dorothea zu Freiburg i.Br. gekauft (Besitzeintragungen p. 1 und p. 320; Kaufeintrag p. 1). (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 592
Papier · I + 518 pp. · 20.5 x 13.5-14.5 cm · südwestdeutsch · 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts
Elsässische Legenda Aurea (Auswahl aus Sommerteil)

Die Handschrift bietet eine Auswahl aus der Elsässischen Legenda Aurea, einer bedeutenden oberdeutschen Übertragung des Legendars des Jacobus de Voragine. Die Auswahl beschränkt sich weitgehend auf die Heiligen des Sommerteils. Der erste Teil der Hs. (p. I64) ist von einer Hand geschrieben, die die Legenden von Johannes, Petrus und Paulus einträgt; eine zweite, etwas weniger geübte Hand schreibt den Rest, der mit dem einzigen Verstext der Handschrift einsetzt (Barbaralegende, ab p. 66). Dieser Verstext ist als einziger Einzeltext auf dem barocken Rückenschild erwähnt. Ebenfalls aus der Legenda Aurea stammt der Bericht der Einsiedler Engelweihe (p. 191196). Rubriken und zurückhaltende Rubrizierung in beiden Teilen von einer weiteren Hand. Anfang und Ende der Handschrift sind defekt, der im 19. Jahrhundert restaurierte Einband stammt noch aus dem 15. Jahrhundert. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 593
Papier · II + 198 pp. · 21.5 x 14 cm · sanktgallische laienorientierte Gemeinschaft, teilweise Kloster St. Gallen (P. Joachim Cuontz) · 1505
Gebete, Viten und Festrubriken, deutsch (P. Joachim Cuontz)

Sammelhandschrift aus einer „sanktgallischen laienorientierten Gemeinschaft“ (von Scarpatetti, p. 137), teilweise geschrieben und zusammengestellt um 1505 vom St. Galler Konventualen Joachim Cuontz († 1515). Die beiden umfangreichsten Teile der Handschrift sind Vita und Mirakel der heiligen Anna (p. 49137) und eine eingebundene Inkunabel (Inc. Sang. 995; Hain 12453) mit der mit 37 Holzschnitten ausgestatteten deutschsprachigen Fassung der Passio S. Meinradi, gedruckt zwischen 1496 und 1500 bei Michael Furter in Basel (p. 141195). Weiter enthält die Handschrift medizinische Ratschläge, etwa zur Anwendung des Benediktenkrautes oder ein Rezept gegen die Pest (p. 1521; p. 138), Übersetzungen von Sequenzen ins Deutsche (p. 59), zahlreiche Gebete und Exempla, vor allem zu Maria, Anna und Joachim (p. 2544), sowie den fragmentarisch erhaltenen Brief des Propstes Silvester aus dem Augustinerchorherrenstift Rebdorf in Eichstätt an die Schwestern des Klosters Pulgarn in Oberösterreich über Armut im Kloster (p. 4448). (smu)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 594
Papier · 407 pp. · 15.5/16 x 11 cm · St. Gallen · 1430-1436
Elsässische Legenda Aurea (Apostelviten des Sommerteils); Geistliche Traktate

Die Papierhandschrift wurde in flüssiger Kursive von Friedrich Kölner geschrieben, als er von 1430 bis 1436 im Kloster St. Gallen weilte. Sie überliefert zunächst Apostelviten in deutscher Übersetzung (p. 6-269), die aus dem Sommerteil der Legenda Aurea stammen. Danach folgen, ebenfalls in deutscher Sprache, die Predigt Von den Zeichen der Messe des Franziskaners Berthold von Regensburg (p. 269-284), Die Legende von den Heiligen Drei Königen, verfasst im Jahr 1364 von Johannes von Hildesheim (p. 284-389), eine Pilatus-Veronika-Legende (p. 389-400), eine Greisenklage (p. 400-402) und schliesslich die Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts (p. 402-403). Gemäss Cod. Sang. 1285, p. 11 gelangte die Handschrift im Rahmen der Handschriftenerwerbungen durch Johann Nepomuk Hauntinger zwischen 1780 und 1792 in die Stiftsbibliothek. (rou)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 596
Papier · 116 pp. · 22/22.5 x 14.5/15 cm · 14. Jahrhundert
Exzerpte aus den Viten und Lehren der Mönchsväter

Der Band wurde im 14. Jahrhundert von mehreren Händen geschrieben. Sein Inhalt war entweder umfangreicher konzipiert oder ist heute nicht mehr vollständig erhalten. Eine Inhaltsübersicht auf p. 3 und ebenso ein im vorderen Einbanddeckel eingeklebter Zettel mit einer nachmittelalterlichen Inhaltsangabe zählen sieben Teile auf, von denen jedoch nur vier vorhanden sind: Auszüge aus den Viten der Mönchsväter in zwei Teilen (p. 328 und 2853), aus der Benediktsvita Gregors des Grossen (p. 5379) sowie aus dem Purgatorium Patricii (p. 8091). Auf p. 9295 steht ein Register zu diesen vier Teilen. Es folgen zwei Predigten von Papst Innozenz III. (p. 96111) sowie weitere Predigtstellen (p. 111114). Auf den Pergament-Vorsatzblättern vorne und hinten finden sich zahlreiche unterschiedliche Notizen und Besitzeinträge des 14. und 15. Jahrhunderts. Ihnen zufolge gehörte das Buch im 15. Jahrhundert der Leprosenkapelle St. Gallen. Der mittelalterliche Halbledereinband wurde im 17. Jahrhundert zur Neubindung wiederverwendet. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 598
Papier · 540 (541) pp. · 28.5 x 21 cm · Säckingen, Johannes Gerster · 1431/32
Vitaspatrum, deutsch. Leben des hl. Meinrad. Leben des hl. Fridolin

Die Handschrift enthält Heiligenleben in deutscher Sprache: das „Leben der Altväter“ (Vitaspatrum) (p. 5a482a), das Leben des hl. Meinrad (p. 482a501b) und das Leben des hl. Fridolin, eine Übersetzung der von Balther von Säckingen verfassten lateinischen Fridolinsvita (p. 502a541a). Der Hauptschreiber des Codex war der Säckinger Bürger Johannes Gerster, der sich auf p. 361 und p. 541 selbst nennt, jeweils mit Datierung. Einige Federzeichnungen: Baum mit Blüten und Früchten (p. 361), junger Mann in weltlicher Tracht (p. 482), skizzierte Drachen (p. 528 und p. 541), Rosette (p. 541). Im 17. Jahrhundert war die Handschrift im Besitz des Klarissenklosters in Freiburg i. Br. (Eintrag p. 3), erst im 18. Jahrhundert wurde sie für das Kloster St. Gallen erworben. (sno)

Online seit: 08.10.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 599
Papier · 466 pp. · 30 x 21 cm · Gebiet der Fürstabtei St. Gallen · 1467
Leben Jesu deutsch

Deutsche Fassung des Lebens Jesu nach den vier Evangelien in einer alemannischen Rezension. Mit farbigen Initialen und 21 federgezeichneten und meist kolorierten Bildeinschlussinitialen. Der Schreiber und wohl auch erste Besitzer, Rudolf Wirt, nennt am Ende des Texts auf Seite 463 seinen Namen und das Datum der Fertigstellung der Handschrift am 9. Januar 1467. Der Band stammt aus einem der st. gallischen Frauenklöster und gelangte zwischen 1780 und 1792 in die Stiftsbibliothek St. Gallen. (dor)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 601
Papier · II + 474 pp. · 29 x 21 cm · teilweise St. Gallen · 14. und 15. Jahrhundert
Jacobus de Voragine, Legenda aurea (Legendae sanctorum / Historia Lombardica)

Der Folioband mit einer Legendensammlung des Jacobus de Voragine stammt wohl aus dem persönlichen Besitz des St. Galler Mönchs Gall Kemli, jedenfalls ist er von ihm eigenhändig erweitert und korrigiert worden. Die Einrichtung der Handschrift ist daher uneinheitlich. Der ältere Hauptteil ist von einer Hand des ausgehenden 14. Jahrhunderts zweispaltig eingetragen worden, die Texte auf den von Kemli eingefügten und von ihm beschriebenen Blättern einspaltig (p. 220, 164189, 210211, 445462, 471474). Die Legenda sanctorum (p. 2452) wird ergänzt um eine von Kemli nachgetragene Materia de exorcismo et coniurationibus (p. 456470). Zu letzterer sind p. 463470 von einer weiteren Hand der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Ergänzungen notiert, die ihrerseits von Kemli erweitert wurden (p. 470). Auf p. 471473 folgt als letzter Text eine Legende der elftausend Jungfrauen von Kemlis Hand, vor dem Textbeginn befand sich halbseitig ein eingeklebtes Blatt. Vermutlich handelt es sich um den von Ildefons von Arx herausgelösten Holzschnitt mit dem Schiff der hl. Ursula (Kemli-Kat., Nr. 31). Mehrfach reparierter Einband des 15. Jahrhunderts mit zwei Lederbezügen und einem von Kemli beschriebenen Titelschild auf dem vorderen Buchdeckel. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 602
Papier · 522 pp. · 28.5 x 20.5 cm · St. Gallen · 1451-1460
Deutsche Heiligenleben

St. Galler Legendar: Enthält u.a. die mit 142 volkstümlich-anschaulichen Bildern illustrierten deutschsprachigen Lebensgeschichten der St. Galler Heiligen Gallus, Magnus, Otmar und Wiborada (smu)

Online seit: 12.06.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 603
Papier · 691 pp. · 27 x 20 cm · St. Gallen, Dominikanerinnenkonvent St. Katharina · 1493 / zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Sammelhandschrift

Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts aus dem Dominikanerinnenkloster St. Katharina in St. Gallen. Der aus fünf Faszikeln zusammengebundene Codex in deutscher Sprache enthält neben dem Passionstraktat „Vierzig Myrrhenbüschel vom Leiden Christi” die Gründungsgeschichte des Dominikanerinnenklosters St. Katharinental bei Diessenhofen, das Diessenhofener und das Tösser Schwesternbuch, die Legenden der Elisabeth von Ungarn, der Margaretha von Ungarn, der Ida von Toggenburg und des Ludwig von Toulouse sowie ein kurzer Auszug aus dem Liber specialis gratiae der Mechthild von Hackeborn in deutscher Übersetzung. (fas)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 604
Papier · A, B + II + 241 + Y, Z pp. · 27.5 x 21 cm · Schaffhausen, Kloster Allerheiligen (?) · 14. Jahrhundert
Deutschsprachige Sammelhandschrift mit dem Stifterbuch des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen

Die wohl im Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen geschriebene Handschrift enthält neben vielen kürzeren, teilweise später hinzugefügten Texten mehrere deutschsprachige Heiligenleben (Mauritius und die Thebäische Legion, Maria Magdalena, Elisabeth von Thüringen), meditative Texte (zum Gründonnerstag; zur Passion Christi; das Steinbuch eines gewissen Volmar) und das Stifterbuch des Klosters Allerheiligen. Letzteres ist eine freie Bearbeitung der im 12. Jahrhundert verfassten lateinischen Gründungslegende des Klosters am Rhein. In Lederschnitttechnik hat ein Künstler auf der Vorder- und der Rückseite des Einbands zentrale Figuren der Gründungslegende des Klosters eingeschnitten (wohl hl. Benedikt, Eberhard von Nellenburg, Burkhard von Nellenburg, Wilhelm von Hirsau?). Auf p. 204 Federzeichnungen der beiden Heiligen Benedikt und Bernhard. Die Handschrift gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt in den Besitz des Glarner Universalgelehrten Aegidius Tschudi und wurde mit dessen handschriftlichem Nachlass im Februar 1768 vom Kloster St. Gallen angekauft. (smu)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 606
Pergament · 803 pp. · 26 x 16.5 cm · 12./13. Jahrhundert
Petrus Comestor, Historia scholastica

Die Handschrift enthält das Hauptwerk des Pariser Frühscholastikers Petrus Comestor († 1179), seine um 1169–1173 vollendete Historia scholastica, eine Summa der biblischen Geschichte von der Schöpfung bis zu Christi Himmelfahrt. Sie ist von drei Händen des späten 12. / frühen 13. Jahrhunderts geschrieben, mit Marginalien von mehreren Händen des 13. bis 15. Jahrhunderts. Unten auf p. 2 steht der Schreibername Uolricus. (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 609
Papier · 441 pp. · 32/33 x 22 cm · Mitte des 16. Jahrhunderts
Sammelhandschrift des Aegidius Tschudi mit der Abschrift des rätischen Reichsgutsurbars aus der Mitte des 9. Jahrhunderts

Sammelband aus dem Nachlass des Glarner Humanisten Aegidius Tschudi (1505-1572), aus 12 einzelnen Konvoluten zusammengebunden in den Jahren nach dem Erwerb durch das Kloster St. Gallen im Jahr 1768. Der Band enthält, meist von Tschudi eigenhändig geschrieben, unter anderem Listen von Bischöfen und weiteren wichtigen Amtsträgern in den Bistümern Konstanz, Strassburg, Basel und Chur, Dokumente zur Geschichte der Klöster St. Gallen, Einsiedeln, Muri, Pfäfers, Engelberg und ihrer Äbte, eine deutschsprachige Abschrift der Vita des heiligen Meinrad, Abschriften von Urkunden einiger Klöster Süddeutschlands und – als wichtigsten Text – die einzige auf uns gekommene Überlieferung von Exzerpten des in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts angelegten Reichsgutsurbars von Churrätien. Das Original ist nicht erhalten; es lag Tschudi bereits nicht mehr vor. Stattdessen kopierte er eine unvollständige Abschrift aus dem 10. bis 12. Jahrhundert. (smu)

Online seit: 20.12.2012

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 610
Papier · 521 pp. · 29 x 20.5 cm · 1452-1459
Komputistische Texte und Tabellen; Heiligen- und Märtyrerviten; Casus sancti Galli etc.

Die beiden Hauptteile der Handschrift bilden die Viten der St. Galler Hausheiligen (Gallus, Otmar, Wiborada und Notker Balbulus), der Apostel und frühchristlicher Heiliger und Märtyrer sowie die St. Galler Klosterchronik – von den Casus sancti Galli Ratperts (612-883) bis zur Continuatio des Conradus de Fabaria (1204-1234). Die Texte der Klostergeschichtsschreibung hat der St. Galler Reformator Vadian teils ausführlich und kritisch mit Randnotizen versehen. Der Codex enthält ausserdem chronikalische Notizen zu St. Gallen und der Schweiz (14./15. Jh.), die Reise in das Heilige Land des Steffan Kapfman sowie komputistische, medizinische, astronomische und theologische Texte. Auf zwei freigebliebenen Seiten (p. 324-325) hat im Jahr 1824 der St. Galler Stiftsbibliothekar Ildefons von Arx vier Rezepte zum Lesbarmachen verblasster Schrift eingetragen. (sno)

Online seit: 22.06.2010

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 611
Papier · 368 pp. · 30 x 20 cm · Aegidius Tschudi / Franciscus Cervinus · Druck 1529 / handschriftlicher Teil zwischen 1530 und 1550
Weltchronik – Casus sancti Galli I-IV

Das Konvolut enthält im ersten Teil ein Exemplar des 1529 vom Humanisten Johannes Sichardus (1499−1552) in der Offizin von Heinrich Petri in Basel herausgegebenen Drucks En Damvs Chronicon … Evsebii .... In diesem Druck finden sich die Weltchronik des Eusebius von Caesarea und deren Erweiterung durch den Kirchenvater Hieronymus, die Weltchronik des Prosper von Aquitanien, das historiographische Werk De temporibus des Florentiners Matteo Palmieri (1406−1475), die kurze Chronica des Cassiodor sowie das Chronicon Hermann des Lahmen. Dem Druck geht (auf fol. Av) eine handschriftliche Tabelle komputistisch-kalendarischer Art des Glarner Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) für die Jahre 1501 bis 1540 voraus. Im zweiten, handschriftlichen Teil des Bandes sind die Texte der ersten vier Teile der Klostergeschichte von St. Gallen, der Casus sancti Galli, kopiert. Von seinem humanistisch-universitär gebildeten Mitarbeiter Franciscus Cervinus aus Schlettstadt liess Aegidius Tschudi die historiographischen Werke der St. Galler Mönche Ratpert (p. 137) und Ekkehart IV. (p. 38253), die Klosterchronik der anonymen Fortsetzer für die Jahre 975 bis 1203 (p. 255305) sowie deren Fortsetzung durch Conradus de Fabaria über die Schicksale der Abtei zwischen 1203 und 1234 (p. 307367) abschreiben. Sowohl im Druck als auch im handschriftlichen Teil findet sich eine Vielzahl von Randvermerken von der Hand Tschudis. Der Band gehörte Tschudi (Sum Aegidii Schudi Claronensis; Besitzvermerk vordere Innenseite); seine Nachfahren verkauften den Band als Teil seines Büchernachlasses im Jahr 1768 ans Kloster St. Gallen. (smu)

Online seit: 13.10.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 612
Papier · 448 pp. · 31 x 22 cm · Ende des 15. Jahrhunderts
Abschriften der Casus sancti Galli von Ratpert, von Ekkehart IV., der anonymen Fortsetzer und des Conradus de Fabaria

Die im späteren 15. Jahrhundert von einem "sehr routinierten und stilsicheren Schreiber" (Scarpatetti, S. 194) geschriebene Handschrift enthält die ersten vier Teile des grossen sanktgallischen Geschichtswerks Casus sancti Galli: die Klostergeschichte des Mönchs Ratpert (p. 339), die Casus sancti Galli des Mönchs Ekkehart IV. (p. 40257), die Casus sancti Galli der anonymen Fortsetzer für die Jahre 975 bis 1203 (p. 259301) und die Fortsetzung der St. Gallen Klostergeschichte durch Conradus de Fabaria von 1232/35 (p. 317370). Die Handschrift weist zahlreiche Anmerkungen von der Hand des Schweizer Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) auf, stammt jedoch nicht aus dessen Büchernachlass, der 1768 in die St. Galler Klosterbibliothek gelangte. Tschudi dürfte die Handschrift bei einem Besuch in der St. Galler Klosterbibliothek konsultiert und studiert haben. (smu)

Online seit: 13.10.2016

Dokumente: 882, angezeigt: 481 - 500