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St. Gallen, Stiftsbibliothek

Die Stiftsbibliothek St. Gallen ist eine der ältesten Klosterbibliotheken der Welt und der wichtigste Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Stiftsbezirk St. Gallen. Ihr wertvoller Bestand zeigt die Entwicklung der europäischen Kultur und dokumentiert die kulturelle Leistung des Klosters St. Gallen vom 7. Jahrhundert bis zur Aufhebung der Abtei im Jahr 1805. Das Herzstück der Bibliothek bilden die Handschriftensammlung mit ihrem herausragenden Korpus karolingisch-ottonischer Manuskripte (8. bis 11. Jahrhundert), eine bedeutende Sammlung von Inkunabeln und ein gewachsener Bestand an Druckwerken vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Projekt e-codices wurde von der Stiftsbibliothek St. Gallen mtbegründet. Mit dem berühmten Barocksaal, in dem Wechselausstellungen gezeigt werden, gehört die Stiftsbibliothek St. Gallen zu den bestbesuchten Museen der Schweiz.

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 613
Pergament · 376 pp. · 28 x 19 cm · St. Gallen · 1526
Codex Gaisbergianus

Die nach ihrem Auftraggeber, Abt Franz Gaisberg (Abt 1504-1529), benannte Handschrift enthält verschiedene historiographische und hagiographische Texte: eine Geschichte der Äbte von St. Gallen mit Wappen, Epitaphien St. Galler Äbte und Mönche, die St. Galler Klostergeschichte (Casus sancti Galli) für die Jahre 1200-1232 des Konrad von Fabaria, die anonyme Vita des Notker Balbulus († 912) nebst einer Abschrift der Akten seines Seligsprechungsprozesses von 1513 sowie die Legenden der Heiligen Constantius, Minias und Rochus. Der Codex wurde vom St. Galler Münsterorganisten und Kalligraphen Fridolin Sicher (1490-1546) geschrieben. (sno)

Online seit: 31.03.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 614
Pergament · 338 pp. · 22.5 x 16-16.5 cm · St. Gallen (tw.) · 9.-12. Jahrhundert
Predigten der Kirchenväter · Casus Sancti Galli, (Ratpert) · Pseudo-Remedische Canones · Ordines Romani · Bernold von Konstanz, Micrologus

Sammelhandschrift aus dem Kloster St. Gallen mit der ältesten erhaltenen Fassung der Casus sancti Galli des Mönchs Ratpert in einer Abschrift der Zeit um 900. Weitere grössere Texte, geschrieben zwischen dem 9. und dem 13. Jahrhundert, enthalten Predigten von Kirchenvätern, ein Verzeichnis der Äbte von St. Gallen vom 7. bis 13. Jahrhundert, Hymnen, Exzerpte aus der Pseudo-Remedischen Collectio Canonum sowie den Micrologus des Bernold von Konstanz. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 615
Pergament · 360 pp. · 16 x 10.5 cm · St. Gallen · 12.-13. Jahrhundert
Abschriften der Casus sancti Galli von Ratpert, Ekkehart IV. und der anonymen Fortsetzer

Älteste erhaltene Abschrift der Klosterchronik Casus sancti Galli des St. Galler Mönchs Ekkehart IV. (um 980 - um 1060), enthält auch Abschriften der Casus sancti Galli des Mönchs Ratpert, sowie die Leithandschrift der anonymen Fortsetzer der Klostergeschichte (Continuatio Casuum Sancti Galli) (smu)

Online seit: 12.06.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 616
Pergament · 224 pp. · 14.5 x 11 cm · 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts
Martin von Troppau (Martinus Polonus), Chronik der Päpste; Predigten zu Heiligenfesten; Martin von Troppau, Kaiserchronik (Auszüge)

Die Handschrift enthält auf p. 395 die Chronik der Päpste des Martin von Troppau († nach 1278). Die Chronik geht bis zu Bonifaz VIII., von späterer Hand sind am Schluss die Namen der fünf nachfolgenden Päpste ergänzt. Es folgen Predigten zu Heiligenfesten (p. 96206) und dann auf p. 207224 Auszüge aus der Kaiserchronik des Martin von Troppau, mit einer anonymen Fortsetzung bis zu Heinrich IX. [VII.] (1313). Vorgebunden ist das Fragment eines aszetischen Traktats aus dem 14. Jahrhundert (p. 1a2b). Der Buchschmuck beschränkt sich auf einfaches Fleuronnée (p. 105, 107, 184). (sno)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 617
Papier · 897 pp. · 31 x 22 cm · Süddeutschland (?) · 1471
Konrad von Würzburg, Trojanischer Krieg

Der Codex enthält den Trojanerkrieg von Konrad von Würzburg, ein gewaltiges und unvollendet gebliebenes Alterswerk des deutschen Lyrikers und Epikers, der 1287 vor der Fertigstellung starb. Der Verfasser erzählt in Versen die Geschichte des Trojanischen Krieges in einer breiten Anlage aus historiographischer Erzählung, Voraus- und Rückverweisen sowie enzyklopädischen Exkursen. Am Anfang defekt und später mit einem eingelegten Blatt ergänzt, erstreckt sich das Werk von p. 4 bis p. 893. Auf pp. 895-897 folgt das Fragment einer anonymen Prosanacherzählung von Konrads Trojanerkrieg. Der Text von Konrads Trojaroman ist von einem Schreiber geschrieben. Er ist vermutlich identisch mit dem Rubrikator, von dem die roten Lombarden, die schwarzen gotischen Initialen und die verzierten Versalien an den Spaltenanfängen stammen und der auf p. 893 das Datum 1471 hinsetzte. Das Prosafragment stammt von einer späteren Hand. Der Entstehungsort der Handschrift ist nicht bekannt. Der Codex wurde 1739 auf der Haldenburg, einem St. Galler Lehen im Allgäu, aufgefunden und gelangte dann in die Stiftsbibliothek, worauf ein Vermerk auf p. 894 hinweist. (nie)

Online seit: 13.06.2019

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 620
Pergament · 3-331 pp. · 37/38 x 25/26 cm · St. Gallen (?) · 13. Jahrhundert
Aus Notkers I. und Ados Martyrologium ∙ Petrus Comestor, Historia Scholastica ∙ Canones apostolorum et conciliorum ∙ Ivo von Chartres, Panormia ∙ Paulus Diaconus, Geschichte der Langobarden ∙ Robertus Monachus (Robert von Reims), Die Eroberung Jerusalems ∙ Exzerpte aus der Chronik der Päpste und Kaiser des Martin von Troppau

Sammelhandschrift des 13. Jahrhunderts mit 8 Teilen: 1) Exzerpte aus den Martyrologien des St. Galler Mönchs Notker Balbulus und des Ado von Vienne (S. 3-10), 2) Abschrift der Historia Scholastica des Petrus Comestor bis etwa zur Hälfte (S. 11-234), 3) Canones apostolorum et conciliorum prolati per Clementem papam als kleinerformatiges Heft von anderer Hand (S. 235-252), 4) Exzerpte aus dem Werk Panormia des Ivo von Chartres (S. 246b-252b), 5) Historia Langobardorum des Petrus Diaconus mit Annex des Andrea Bergamensis (S. 253a-272b), 6) Historia Hierosolymitanades Robertus Monachus Remigiensis (S. 273a-313a), 7) Anhänge zur Reichsgeschichte, zum Schisma der Kirche von Utrecht und über den Tod von Konrad III. (S. 313), 8) Auszüge aus der Chronica pontificum et imperatorum, ab Hadriano usque ad Constantinum des Martin von Troppau (Martinus Polonus; S. 314-330). (dor)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 621
Pergament · 356 pp. · 34.5 x 26 cm · St. Gallen · vor 883 / 9. Jahrhundert
Historiarum adversum paganos libri VII

St. Galler Abschrift aus dem 9. Jahrhundert des Werks von Paulus Orosius, Geschichte der Welt von Adam bis zum Jahr 417, mit einer Vielzahl von Glossierungen (darunter auch Kartenzeichnungen) durch den Mönch Ekkehart IV. im 11. Jahrhundert (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 622
Pergament · IV + 517 pp. · 28.5 x 23 cm · Lisieux (?) · 9. Jahrhundert
Frechulf von Lisieux, Weltchronik

Die karolingische Weltgeschichte des Bischofs Frechulf von Lisieux in der ältesten erhaltenen Abschrift, verfasst um 825/830. Geschrieben im Skriptorium von Lisieux, aber schon um 850/860 ins Kloster St. Gallen gelangt. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 623
Pergament · A-D + 212 + W-Z pp. · 30 x 21.5/22 cm · St. Gallen (?) · 9. Jahrhundert
Pompeius Trogus / Justinus Junianus, Historia

Abschrift der Auszüge des Junianus Justinus aus der verlorenen Weltgeschichte (Historiae Philippicae) des römischen Historikers Pompeius Trogus, geschrieben im 9. Jahrhundert vermutlich im Kloster St. Gallen. Am Ende des Textes der berühmte althochdeutsche St. Galler Schreibervers: Chumo kiscreib filo chumor kipeit. (smu)

Online seit: 21.12.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 625
Pergament · 340 pp. · 25 x 19.5 cm · Dürnstein · 1454
Alexanderroman

Abschrift des Alexanderromans des Arztes, Übersetzers und Dichters Johannes Hartlieb (1468) aus München. Es ist dies das Exemplar für Herzog Albrecht III. von Bayern (1451-1460) und dessen Gemahlin Anna von Braunschweig, das Hartlieb durch den Kalligraphen Johannes Frauendorfer aus Thierenstein im Jahre 1454 in einer professionellen Bastarda-Schrift erstellen liess. Illustriert mit 45 sechs- bis dreizehnzeiligen Deckfarbeninitialen, möglicherweise von der Hand des bayerischen Miniaturmalers Hans Rot, mit einer Vielzahl von einfach oder verschlungen geführten Ranken mit Akanthusblättern, in denen sich die verschiedensten Tiere tummeln und in denen man auch viele hiesige Blumen erkennen kann. Der Alexanderroman war bis 1500 einer der erfolgreichsten Prosaromane in deutscher Sprache. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 626
Pergament · 314 pp. · 35 x 25 cm · St. Gallen · erstes Drittel des 9. Jahrhunderts
Bellum Iudaicum libri V

Hegesippus/Flavius Josephus, Jüdischer Krieg. Abschrift aus dem 9. Jahrhundert (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 627
Pergament · II + 255 pp. · 37/37.5 x 27.5 cm · St. Gallen (?) · 9. Jahrhundert
Flavius Josephus, Bellum Judaicum, 1. VII

Abschrift des Werks Bellum Judaicum (Der Jüdische Krieg) des jüdischen Schriftstellers Flavius Josephus (1. Jht. n.Chr.), geschrieben im 9. Jahrhundert vermutlich nicht im Kloster St. Gallen von acht verschiedenen Schreiberhänden. (smu)

Online seit: 21.12.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 628
Papier · A-B + 940 + Y-Z pp. · 33 x 23 cm · möglicherweise Nordbayern · zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Gekürzte Fassung der Platterberger/Truchseß’schen Weltchronik; Jean de Mandeville, Reise nach Indien

Der grösste Teil dieser voluminösen Handschrift besteht aus einer gekürzten Fassung der 1459 abgeschlossenen Platterberger/Truchseß’schen Weltchronik (p. 3796), die in der älteren Literatur auch als „St. Galler Weltchronik“ bezeichnet wird. Innerhalb dieser Chronik finden sich auch der sogenannte St. Galler Cato (p. 259260; Disticha Catonis; Von Catho dem weysen und seinen spruchen), eine deutsche Teilübersetzung des Werks De officiis von Marcus Tullius Cicero (p. 263265) sowie weitere Zitate aus anderen Werken Ciceros (p. 265271). Es folgen eine deutschsprachige Fassung des von Meister Wichwolt verfassten fiktiven Briefwechsels zwischen Alexander dem Grossen und Dindimus, dem König der Brahmanen (p. 809815; Cronica Allexandri des grossen konigs), die deutschsprachige Fassung der Dreikönigslegende (Historia trium regum) des Johannes von Hildesheim (p. 816854) und der Bericht der Reise nach Indien des Jean de Mandeville in der deutschen Übertragung des Otto von Diemeringen (p. 854917). Am Ende (p. 918940) enthält der Band in unvollständiger Überlieferung das Reisebuch des in osmanische Gefangenschaft geratenen Johannes Schiltberger (1380 – nach 1427) aus Bayern. Als Buchschmuck wurden zahlreiche rote und blaue Lombarden verwendet. Der Band befand sich 1570 im Besitz des Luzius Rinck von Baldenstein (p. 940), des Schwagers von Fürstabt Diethelm Blarer (1530−1564) von St. Gallen, und wurde spätestens im 17. Jahrhundert in den Bücherbestand der Klosterbibliothek von St. Gallen integriert (p. 3: Liber Monasterii S. Galli). (smu)

Online seit: 23.06.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 633
Pergament · A-D + 130 + W-Z pp. · 23 x 16 cm · St. Gallen? · erste Hälfte des 13. Jahrhunderts
Galfredus Monumetensis, Historia Regum Britannie

Die Handschrift enthält die Historia Regum Britannie des Geoffrey of Monmouth (um 1100-1154) (S. 3-121, Incipit Prologus in brittannicam hystoriam); Auszüge aus den Collectanea rerum memorabilium des Solinus (S. 122-128) und die Epistola presbiteri Johannis, den sogenannten Priester-Johannes-Brief (S. 128-130), alles lateinisch. Der Band ist im Bibliothekskatalog von 1461 nachgewiesen. (dor)

Online seit: 23.06.2014

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 635
Pergament · 243 pp. · 23 x 14/14.5 cm · Norditalien · um 800
Paulus Diaconus, Historia Longobardorum

Textgeschichtlich bedeutende Abschrift der Historia Longobardorum (Geschichte der Langobarden) des in Montecassino wirkenden langobardischen Mönchs und Schriftstellers Paulus Diaconus († 797/799), geschrieben um 800 von zahlreichen Händen in Norditalien, möglicherweise in Verona. Der Band befand sich bereits im 9. Jahrhundert im Kloster St. Gallen. (smu)

Online seit: 20.12.2012

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 636
Pergament · A, B + 208 pp. · 14.5/15 x 11/12 cm · 11. Jahrhundert
Sallust, Coniuratio Catilinae und Bellum Jugurthinum

Die vermutlich nicht in St. Gallen geschriebene Handschrift enthält zwei Werke des antiken Autors Sallust (Gaius Sallustius Crispus): S. 1-95 Coniuratio Catilinae, (Geschichte der Catilinarischen Verschwörung); S. 95-206 Bellum Jugurthinum (Geschichte des Jugurthinischen Kriegs). Der Codex ist von mehreren Händen geschrieben; einige Kapitel kommen mehrfach vor, so Coniuratio Catilinae, Kap. 46-52 (S. 195-206). (sno)

Online seit: 13.12.2013

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 637
Pergament · 667 pp. · 15.5 x 11 cm · 13./14. Jahrhundert
Summa de donis: Exempel über Laster und Tugenden

Der umfangreiche Band wurde an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert von einer Hand in etwas wechselndem Duktus geschrieben. Er enthält eine thematisch geordnete Zusammenstellung von kurzen Exempeln und Betrachtungen zu Tugenden und Lastern (p. 3658), die möglicherweise Etienne de Bourbon oder Humbertus de Romanis entnommen sind. Diese Summe wird über ein von einer späteren Hand erstelltes Register erschlossen (p. 659661), welche auch eine Blattzählung ergänzt. Die Handschrift ist durchgängig rubriziert und enthält zweizeilige rote und blaue Lombarden. Auf dem vorderen Vorsatzblatt findet sich ein Urkundenfragment von 1295. Der mit rotem Leder bezogene Einband hat noch Reste einer nachmittelalterlichen Schliesse. (mat)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 643
Papier · 242 pp. · 30 x 22 cm · 16. Jahrhundert / 15. Jahrhundert
Sammelhandschrift

Sammelhandschrift mit einer mit einfachen Federzeichnungen geschmückten Abschrift der Fabelsammlung Der Edelstein des Ulrich Boner, mit den einzig hier überlieferten Schwankerzählungen des so genannten Schweizer Anonymus sowie chronikalischen Notizen zur Geschichte von Zürich und Glarus (smu)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 644
Papier · 501 pp. · 31 x 21.5/22 cm · Rorschach · 1476
Hans Fründ, Chronik des Alten Zürichkriegs

Der aus Luzern gebürtige Schwyzer Landschreiber Hans Fründ († 1469) verfasste um 1447 eine Chronik des Alten Zürichkriegs. Diese sorgfältig geschriebene und mit den Fahnen der eidgenössischen Orte illustrierte Abschrift wurde vom Rorschacher Kaplan und ehemaligen Schulmeister in Schwyz, Melchior Rupp, im Jahr 1476 angefertigt. Die Handschrift, auf deren letzten Seiten einige im Zusammenhang mit dem Alten Zürichkrieg stehende Urkunden und Dokumente aus den Jahren 1446 bis 1450 notiert wurden, gelangte in den Besitz des Glarner Gelehrten Aegidius Tschudi (1505-1572) und von dort im Jahr 1768 in die Klosterbibliothek von St. Gallen. (smu)

Online seit: 19.12.2011

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 645
Papier · 654 pp. · 30-30.5 x 21 cm · 16. Jahrhundert
Sebastian Brant Lob Trajans · Ostschweizer Chronik (sog. Klingenberger Chronik) · Schlacht- und Schmählieder

Abschrift der um 1450 verfassten so genannten „Klingenberger Chronik“, geschrieben um 1520. Geschichte der Appenzeller Kriege (1401-1429) und des Alten Zürichkriegs (1440-1446) aus der Sicht des unterlegenen Ostschweizer Adels. Illustriert mit einigen kolorierten Federzeichnungen von Schlachtbildern sowie zahlreichen Wappenzeichnungen. Daneben enthält der Codex Urkundenabschriften, chronikalische Notizen, Lieder sowie ganz vorne ein unvollständig erhaltener Strassburger Druck aus dem Jahre 1520 von Sebastian Brant (1457/58-1521) mit Geschichten zu den römischen Kaisern Titus und Vespasian. Aus dem Besitz des Glarner Humanisten Aegidius Tschudi (1505-1572) 1768 in die Klosterbibliothek von St. Gallen gelangt. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 646
Papier · 542 pp. · 28.5-29 x 20 cm · Konstanz · 1472-1476
Konstanzer Chronik des Gebhard Dacher

Die älteste Abschrift der Konstanzer Chronik des Gebhard Dacher, zwischen 1458 und 1472 vom Verfasser selbst geschrieben und illustriert mit einer Serie von kolorierten Federzeichnungen, darunter auch mit der ältesten Ansicht der Stadt Konstanz, spätestens im 18. Jahrhundert in die Klosterbibliothek von St. Gallen gelangt. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 657
Papier · 230 pp. · 31 x 22 cm · Felix Hemmerli (?) · zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Konstanzer Chronik; Zürcher Chroniken; Chronik des Konstanzer Konzils nach Ulrich von Richental

Die Handschrift, geschrieben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, wohl kurz nach 1450, enthält vorne (p. 146) die Konstanzer Weltchronik des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Es folgen die Zürcher Chronik von den Anfängen bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts (p. 47121), eine Fortsetzung der Zürcher Chronik über die Jahre 1420/21, 1436 und 1443−1450 (p. 121132) sowie eine gekürzte Redaktion der Konzilschronik des Ulrich von Richental (p. 132228). Aufgrund von Schriftvergleichen wird in der älteren Literatur erwogen, dass der Zürcher Frühhumanist Felix Hemmerli (1388/89−1454) der Schreiber gewesen sein könnte. Die Handschrift stammt aus dem Besitz des Schweizer Gelehrten Aegidius Tschudi (1505−1572) und wurde im Februar 1768 von dessen Familie ans Kloster St. Gallen verkauft. Tschudi brachte in den Texten verschiedentlich Randnotizen und Korrekturen an. (smu)

Online seit: 23.06.2016

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 658
Papier · 285 pp. · 31 x 21.5 cm · St. Gallen · 1465
(1) Robertus Monachus, Geschichte des 1. Kreuzzugs (bebildert); (2) Ottokar von Steiermark, österreichische Reimchronik: Fall Akkons

Deutschsprachige St. Galler Übersetzung einer Geschichte des ersten Kreuzzugs (1095/96-1099; Historia Hierosolymitana), verfasst von Robertus monachus, einem Mönch Robertus aus Reims, geschrieben und mit 22 kolorierten Federzeichnungen illustriert im Jahre 1465; im hinteren Teil (unbebildert) rund 9'000 Verse aus der Österreichischen Reimchronik des Ottokar von Steiermark über die Belagerung und Zerstörung der Kreuzfahrerfestung Akkon im Jahre 1291 (smu)

Online seit: 14.09.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 663
Papier · 865 pp. · 33 x 22 cm · Aegidius Tschudi · 1550/70
Aegidius Tschudi, Geographisch-historischer Kollektaneenband mit Schwerpunkt Gallien

Die materialreiche Sammelhandschrift enthält zahlreiche Verzeichnisse, Zusammenstellungen und aus den unterschiedlichsten Quellen geschöpfte Exzerpte astronomischen und vor allem geographisch-historischen Inhalts, die der Schweizer Universalgelehrte Aegidius Tschudi (1505−1572) aus Glarus in der Zeit nach 1550 niederschrieb. Der grösste Teil dieser mit einzigartigem Bienenfleiss gesammelten und eigenständig kompilierten und geordneten Notizen Tschudis bezieht sich in diesem Band auf das heutige Frankreich (Gallien mit seinen Stämmen, Provinzen, Städten, Bergen, Inseln etc.). Bemerkenswert sind vor allem die Kartenzeichnungen Tschudis von verschiedenen Teilen Galliens (p. 706723). Dazu gehören eine Karte der Freigrafschaft Burgund (p. 714/715) und der westlichen Teile der Schweiz (p. 717/718). Die drei Konvolute, aus denen der heutige Band zusammengesetzt ist, blieben nach Tschudis Tod 1572 im Eigentum der Familie, befanden sich von 1652 bis 1768 auf Schloss Gräpplang bei Flums und gelangten im Februar 1768 mit dem Kauf des handschriftlichen Nachlasses des Glarner Universalgelehrten von dort in die Klosterbibliothek St. Gallen. In St. Gallen wurden die drei Konvolute, die Nummern 59, 43 und 44 des Auktionskatalogs von 1767, ergänzt mit einigen weiteren Blättern, zwischen 1768 und 1782 zum vorliegenden Band zusammengebunden. (smu)

Online seit: 26.09.2017

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 670
Pergament · 507 pp. · 35 x 26 cm · St. Gallen · 9. Jahrhundert
Decretales Pseudo-Isidori. Epistolæ, Gregorii M.

Frühe Abschrift der so genannten „Pseudo-Isidorianischen Dekretalen“ (auch „Pseudo-Isidorische Dekretalen“ oder Isidor Mercator genannt) aus dem Kloster St. Gallen, geschrieben in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Bei diesem Text handelt es sich um eine gross angelegte Sammlung von gefälschten Papstbriefen und Papstdekretalen aus der Spätantike. Hinten enthält der Codex zahlreiche – echte – Briefe des Papstes Gregor I. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 671
Pergament · 444 pp. · 30.5 x 25 cm · St. Gallen · drittes Viertel des 9. Jahrhunderts
Collectio canonum Dionysio-Hadriana

Collectio Dionysio-Hadriana: Zusammenstellung von Konzilsbeschlüssen und päpstlichen Verordnungen bis ins 8. Jahrhundert in einer wichtigen St. Galler Abschrift des 9. Jahrhunderts (smu)

Online seit: 31.12.2005

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 672
Pergament · 254 pp. · 26.2 x 18.5 cm · St. Gallen · 9. Jahrhundert
Canones Concilii Constantinopolitani II.; Expositiuncula in libros regum Pseudo-Hieronymi

Zweiteiliger Codex mit einer zwischen 887 und 893 möglicherweise vom St. Galler Mönch Notker Balbulus († 912) persönlich geschriebenen Abschrift der Akten zum Zweiten Konzil von Konstantinopel (553) sowie einer in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen geschriebenen Abschrift eines unter dem Titel Quaestiones Hebraicae in I-II Regum, I Paralipomenon dem Kirchenvater Hieronymus zugeschriebenen Kommentars zu den ersten beiden Büchern der Könige sowie (als Fragment) zum alttestamentlichen Buch Paralipomenon. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 673
Pergament · 248 pp. · 24 x 15 cm · Norditalien · 12. Jahrhundert
Decretum Gratiani

Eine textgeschichtlich bedeutende frühe Version des Decretum Gratiani, wahrscheinlich sogar die älteste bekannte Fassung. Entgegen der später verbreiteten Version aus 101 Distinctiones (Pars I), 36 Causae (Pars II) und De consecratione (Pars III) mit insgesamt etwa 4000 Canones besteht das Decretum dieser Handschrift nur aus 33 Causae mit ca. 1000 Canones. Die Zählung wurde jedoch schon früh der später üblichen Unterteilung in 36 Causae und vorangehende Distinctiones angepasst. Es finden sich auch Textstücke, die in den späteren Versionen fehlen. Dem Decretum folgt eine äusserst heterogene Exzerptensammlung. (len)

Online seit: 12.12.2006

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 674
Pergament · 435 pp. · 23.5–24 x 18–18.5 cm · Mainz (?) · 11. Jahrhundert
Burchardus Wormatiensis: Decretum

Eine möglicherweise in Mainz geschriebene Handschrift des 11. Jahrhunderts mit dem Decretum des Burchard von Worms († 1025). (len)

Online seit: 25.06.2015

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 675
Pergament · 272 pp. · 21.8-22 x 14 cm · Bayern (?) · erste Hälfte des 9. Jahrhunderts
Collectio Gallica Canonum

Kirchenrechtliche Sammelhandschrift aus der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts, geschrieben im Süden des deutschen Sprachraums, möglicherweise in Bayern. Sie enthält unter anderem Fassungen der so genannten Collectio canonum Vetus Gallica mit einem Appendix und, das Kapitular von Herstal Karls des Grossen, den so genannten Excarpsus Cummeani und (unter dem Titel De triduanis ieiuniis consuetudine) eine unvollständige Abschrift von Fastenbestimmungen. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 676
Pergament · 261 pp. · 24 x 18 cm · Bodenseeraum · 1080/1100
Kanonistische Sammelhandschrift des Bernold von Konstanz

Abschrift zahlreicher kanonistischer Texte, geschrieben zwischen 1080 und 1100 wohl im Kloster St. Blasien oder im Kloster Allerheiligen in Schaffhausen vom Theologen und Kanonisten Bernold von Konstanz oder von Mitarbeitern in dessen Auftrag. Enthält unter anderem Abschriften des Poenitentiales des Hrabanus Maurus ad Heribaldum, des sechsten Buchs des Poenitentiales des Halitgar von Cambrai, Exzerpte aus dem Dekret des Burchard von Worms, Beschlüsse der ersten christlichen Konzilien, die Epitome Hadriani und die Collectio 74 titulorum cum appendice Suevica. (smu)

Online seit: 04.11.2010

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 677
Pergament · 206 pp. · 25.5 x 20 cm · St. Gallen (?) · 10. Jahrhundert
Sammelhandschrift juristischen und theologischen Inhalts

Sammelhandschrift juristischen und theologischen Inhalts aus dem 10. Jahrhundert, möglicherweise im Kloster St. Gallen. Der Codex enthält neben vielen weiteren Texten die Capitula des Bischofs Hatto von Basel und des Bischofs Theodulf von Orléans, das Poenitentiale eines Pseudo-Egbert, Bestimmungen des Konzils von Nicäa (325), Werke Alkuins, darunter dessen Traktat De virtutibus et vitiis sowie eine Abschrift der Admonitio Generalis Karls des Grossen von 789. (smu)

Online seit: 31.07.2009

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 678
Papier · 218 pp. · 21 × 14.5–15 cm · Südwestdeutscher Raum · 15. Jahrhundert
Theologischer, das Konzil von Konstanz dokumentierender, astrologischer und medizinischer Sammelband

Die Papierhandschrift besteht aus fünf kodikologischen Teilen, deren Texte jeweils von einer oder mehreren Händen im 15. Jahrhundert geschrieben wurden. Die längsten Texte in der Handschrift sind der Tractatus de vitiis capitalibus, der möglicherweise Robert Holcot zuzuweisen ist, die Stella clericorum, der Dialogus rationis et conscientiae des Matthäus von Krakau und der Dialogus de celebratione missae von Heinrich von Hessen dem Jüngeren. Ansonsten finden sich kürzere Texte, darunter Predigten, geistliche Unterweisungen und astrologische und medizinische Abhandlungen. Hinzu kommen zahlreiche Dokumente aus dem Umfeld des Konzils von Konstanz (1414–1418), die sich mit der Verurteilung des Johannes Hus und mit der Frage der Kommunion unter beiden Gestalten beschäftigen. (len)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 679
Pergament · 228 pp. · 20-20.5 x 13.5-14 cm · Ostfrankenreich · um 900
Juristische Sammelhandschrift

Juristische Sammelhandschrift aus der Zeit um 900, geschrieben wohl nicht im Kloster St. Gallen, sondern in einem bisher nicht bestimmbaren Skriptorium im Ostfrankenreich. Die beiden wichtigsten Texte in diesem Sammelcodex sind eine Abschrift des Bussbuchs des Bischofs Halitgar von Cambrai († 830) und der wichtigen Rechtssammlung Collectio LIII titulorum. (smu)

Online seit: 23.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 680
Papier · 400 pp. · 21–21.5 x 14–15 cm · Johannes de Nepomuk, Böhmen und südwestdeutscher Raum · erste Hälfte des 15. Jahrhunderts
Theologischer Sammelband

Die als Kopert gebundene Papierhandschrift besteht aus vier Teilen, die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts geschrieben wurden. Die Teile II und IV sind wohl der Hand des Johannes de Nepomuk zuzuweisen, der aus der Zisterze Nepomuk in Böhmen stammte. Die Handschrift gelangte wahrscheinlich spätestens um die Mitte 15. Jahrhundert ins Kloster St. Gallen. Sie überliefert lateinische Predigten, geistliche Traktate und Dokumente des Konzils von Konstanz aus den Jahren 1417–1418. (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 681
Pergament · 228 pp. · 18 x 12.5 cm · Mittelrhein / Mainfranken / Hessen, z.T. evt. Lorsch · zweites bis drittes Viertel des 11. Jahrhunderts
Florus Lugdunensis, Invectio canonica; Pascasius Radbertus, De corpore et sanguine domini; Herigerus Lobiensis, De corpore et sanguine domini

Die im 2.–3. Viertel des 11. Jahrhunderts im Gebiet Mittelrhein/Mainfranken/Hessen geschriebene Handschrift überliefert hauptsächlich theologische Traktate des Florus von Lyon, des Paschasius Radbertus und des Heriger von Lobbes, aber auch interlineare Glossen, ausführliche Marginalien und eine nachgetragene Epistula de vulture. Die Handschrift gelangte als Teil des Nachlasses von Aegidius Tschudi (1505–1572) 1768 in die Stiftsbibliothek St.Gallen. (len)

Online seit: 20.12.2012

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 682
Pergament · 411 pp. · 17 x 10.5 cm · zweites Viertel des 9. Jahrhunderts
Sammelhandschrift: Capitula-Sammlung des Bischofs Martin von Braga, Sermones, Abschrift der Beda und Egbert zugeschriebenen Bussbücher, Exzerpte aus den Etymologiae des Isidor von Sevilla etc.

Sammelhandschrift hauptsächlich kanonistischen Inhalts aus dem zweiten Viertel des 9. Jahrhunderts, geschrieben wahrscheinlich nicht im Kloster St. Gallen, aber vermutlich schon nach 850 in der Klosterbibliothek von St. Gallen. Die Handschrift enthält unter anderem die Capitula-Sammlung des Bischofs Martin von Braga († 579), zahlreiche Sermones (u.a. von Caesarius von Arles sowie viele dem Kirchenvater Augustinus zugeschriebene Sermones), eine Abschrift der Beda und Egbert zugeschriebenen Bussbücher sowie Exzerpte aus den Etymologiae des Isidor von Sevilla. (smu)

Online seit: 09.12.2008

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 683
Pergament · 380 pp. · 20.5 x 13.5-14 cm · 13. Jahrhundert
Wernher von Schussenried, Abbreviatio decreti Gratiani; Ordines iudiciarii

Die Handschrift aus dem 13. Jahrhundert ist unbekannter Herkunft. Sie überliefert (vorderes Spiegelblattp. 185) eine Kurzfassung des Decretum Gratiani des Wernher von Schussenried von 1207 und daran anschliessend zwei ordines iudiciarii, also Schriften zum römisch-kanonischen Prozess, welche die beiden Engländer Richard de Mores (p. 186271) und Rodoicus Modicipassus (früher einem Otto Papiensis zugewiesen; p. 276380) im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts anfertigten. Auf den Seitenrändern der Kurzfassung des Decretum Gratiani fügte man (vorderes Spiegelblatt–p. 35) als dritte prozessrechtliche Schrift den wirkungsmächtigen Ordo iudiciarius des Bologneser Juristen Tankred von 1216 hinzu, beliess das Ende jedoch unvollständig. (len)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 684
Pergament · 116 pp. · 19.5 x 14 cm · Konstanz, Stephan Rosenvelt · 1359
Abbreviatio sive casus summarii ad VI libros decretalium; Decretum abbreviatum

Die Handschrift enthält zunächst (p. 3a104b) eine Kurzfassung des Liber Extra und des Liber Sextus und dann (p. 107114) eine Kurzfassung des Decretum Gratiani. Gemäss einem eigenhändigen Vermerk (p. 104b) fertigte Stephan Rosenvelt, kaiserlicher Notar und Notar der Konstanzer Bischofskurie, 1359 die Abschrift an. Später war die Handschrift laut einem Eintrag (p. 114) im Besitz eines Johannes Bischoff, wahrscheinlich des 1495 verstorbenen St. Galler Mönchs und Kirchenrechtsgelehrten dieses Namens. (len)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 686
Pergament · 265 pp. · 15.5 x 10.5 cm · Südwestdeutscher Raum (?) · 14. Jahrhundert
Burchard von Strassburg, Summa casuum sive summa de poenitentia

Die Handschrift überliefert (p. 3264) die Beichtsumme des Burchard von Strassburg und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Wohl noch im selben Jahrhundert wurden zwei kurze Briefe eines Franziskaners aus Freiburg im Breisgau an einen Pfarrherrn in Schönau und Todtnau zur Klärung kirchenrechtlicher Fragen (p. 264) und ein Urkundenformular zur Erlangung der Absolution beim Abt von St. Trudpert im Schwarzwald (p. 265) ergänzt. (len)

Online seit: 18.06.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 687
Pergament · 281 pp. · 20.5 x 14-14.5 cm · Deutschsprachiger Raum / allenfalls Frankreich · 14. Jahrhundert
Burchardus Argentinensis: Summa casuum sive summa de poenitentia

Die Handschrift überliefert (p. 3a274a) die Buss- oder Beichtsumme des Burchard von Strassburg, gefolgt (p. 274a275b) von einer kurzen Erläuterung zur Wirksamkeit von Ablässen. Die Schrift, eine Textualis, weist ins 14. Jahrhundert. Der Einband gehört wohl zu den seltenen Einbänden der Stiftsbibliothek, die eine romanische Deckelverbindung aufweisen. (len)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 688
Papier · 272 pp. · 21 x 15 cm · Mollis, Fridolinus Vischer · 4. April 1419 (?)
Burchardus Argentinensis: Summa casuum sive summa de poenitentia

Die Handschrift überliefert (p. 7a261a) die Buss- oder Beichtsumme des Burchard von Strassburg und wurde gemäss dem Kolophon (p. 261a) vom Geistlichen Fridolinus Vischer, wohl am 4. April 1419, in der Glarner Pfarrei Mollis fertiggeschrieben. Im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts wurden zu Beginn der Handschrift (p. 45) Notizen zu alttestamentlichen Personen und am Ende der Handschrift (p. 261b271b) kurze kirchenrechtliche und theologische Erläuterungen zur geistlichen Verwandtschaft, über legitime und illegitime Verträge und Käufe, über Zehnten und gefundene Sachen nachgetragen. (len)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 689
Pergament · 206 pp. · 20–21 x 14–15 cm · Deutschsprachiger (Teil I–II), norddeutscher (?) (Teil III) Raum · 13./14. Jahrhundert (Teil I–II), 14. Jahrhundert (Teil III)
Henricus de Barben, Casus ad summam Henrici Merseburgensis; Formula confessionis; Urkunden- und Formelsammlung

Die Handschrift besteht aus drei Teilen. Der erste Teil (p. 190) mit der Buss- oder Beichtsumme des Heinrich von Barben (p. 390), geschrieben in Textualis, wurde laut dem Kolophon (p. 90) am 24. Februar 1309 vollendet. Im zweiten Teil (p. 91146) ist ein Fragekatalog für die Beichte (p. 91a145a) in einer Textualis des 13. oder 14. Jahrhunderts überliefert, welcher im 15. Jahrhundert um Angaben zur Auflösung von juristischen Abkürzungen (p. 145a145b) ergänzt wurde. Der dritte Teil (p. 147206) enthält eine Urkunden- und Formelsammlung aus Norddeutschland (p. 147a205b), welche von zwei verschiedenen Händen in halbkursiver Minuskel und kursiver Buchschrift im 14. Jahrhundert geschrieben wurde. Die dreiteilige Handschrift findet sich sehr wahrscheinlich im Katalog des Klosters St. Gallen von 1461 wieder. (len)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 690
Papier · 269 pp. · 22 x 15.5 cm · Matthias Bürer · 1445-1446
Adamus Magister: Summula de summa Raimundi, Commentum

Die Papierhandschrift besitzt einen Pappeinband des 18./19. Jahrhunderts. Sie wurde wohl vollständig vom Weltpriester Matthias Bürer geschrieben, dessen Bücher nach seinem Tod 1485 an das Kloster St. Gallen fielen. Die Handschrift überliefert zunächst eine Adam von Aldersbach zugeschriebene Zusammenfassung in Versen des berühmten kirchenrechtlich-pastoraltheologischen Lehrbuchs von Raymund von Peñafort (p. 7123). Neben interlinearen Glossen ist an gewissen Stellen ein dichter Glossenapparat auf den Seitenrändern vorhanden. Nach zwei kürzeren Texten folgt danach ein langer Kommentar zum vorangehenden versifizierten Werk (p. 135264). (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 691
Papier · 210 pp. · 21.5 x 14.5 cm · Deutschsprachiger Raum · erstes bis drittes Viertel des 15. Jahrhunderts
Pastoraltheologische Sammelhandschrift

Die Papierhandschrift vereint verschiedene pastoraltheologische Texte zu den Sakramenten und besonders zur Beichte, sodann Kommentare zur Glaubenslehre sowie Predigten. Unter diesen Texten sind die Summula de summa Raimundi des Magisters Adam [Adamus Alderspacensis] (p. 99138) und der Liber Floretus (p. 139151) in Versen verfasst. In einem Kolophon auf p. 138 nennt sich der Schreiber Johannes. Die Handschrift weist zahlreiche Einträge von der Hand des gelehrten und vaganten St. Galler Mönchs Gallus Kemli (1480/1481) auf. (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 692
Papier · I–IV + 493 pp. · 22 × 15–16 cm · St. Gallen · 1466, 1476
Sammelhandschrift von Gallus Kemli

Die umfangreiche Papierhandschrift wurde ungefähr im Zeitraum von 1466 bis 1476 von Gallus Kemli († 1480/81) geschrieben. Sie überliefert Hilfsmittel, Kompendien und Summen der Theologie, des Kirchenrechts, der Liturgie und des Beicht- und Busswesens, sodann Gebete und Gesänge samt Hufnagelnotation für die Messe, ein Rituale und schliesslich weitere teils deutsche, teils lateinische Gebete, Segnungen, Predigten und Ermahnungen. Die Handschrift ist mit einem flexiblen Einband (Kopert) mit rotem Lederumschlag ausgestattet. Der St. Galler Mönch Gallus Kemli, der ein unstetes Wanderleben ausserhalb des Konvents führte, hinterliess bei seinem Tod eine grössere Büchersammlung. (len)

Online seit: 22.09.2022

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 693
Papier · 494 pp. · 22 x 15 cm · Deutschprachiger Raum · erste Hälfte oder Mitte des 15. Jahrhunderts
Commentum in Adami Magistri summulam de summa Raimundi

Die Papierhandschrift überliefert einen Kommentar zu Magister Adams (Adamus Alderspacensis) Summula de summa Raimundi. Eine Hand fertigte in der ersten Hälfte oder in der Mitte des 15. Jahrhunderts diese Abschrift in einer Buchkursive an. Gelegentliche Federzeichnungen zieren den Text. Gemäss dem Einband befand sich die Handschrift spätestens seit 1461 im Kloster St. Gallen. (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 694
Papier · 314 pp. · 22 x 15 cm · Deutschsprachiger Raum, Joducus Probus · 1422
Commentum in Adami Magistri summulam de summa Raimundi

Die Papierhandschrift überliefert einen Kommentar zu Magister Adams (Adamus Alderspacensis) Summula de summa Raimundi. Gemäss dem Kolophon auf p. 314a vollendete Jodocus Probus am 12. September 1422 die Textabschrift. Der Besitzeintrag auf p. 3 zeigt, dass sich die Handschrift spätestens in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Kloster St. Gallen befand. Sie ist als Kopert gebunden. (len)

Online seit: 25.04.2023

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 695
Papier · 217 pp. · 21–21.5 x 14.5–15.5 cm · Rottweil, Johannes Mündli · 5. Mai 1354
Rudolfus de Liebegg, Pastorale novellum

Die Handschrift überliefert das Pastorale novellum des Kanonikers und Bischofszeller Probstes Rudolf von Liebegg (um 1275–1332). Das weitverbreitete kirchenrechtlich-theologische Lehrgedicht in 8'723 Hexametern ist in dieser Handschrift unvollständig und weist Lücken auf. Zwei Hände teilten sich die Abschrift des Lehrgedichts. Gemäss dem Kolophon am Schluss des Werks (p. 211) beendete der zweite Schreiber Johannes Mündli seine Arbeit am 5. Mai 1354 in Rottweil. Später war die Handschrift im Besitz des St. Galler Konventualen und Rechtsgelehrten Johannes Bischoff († 1495). (len)

Online seit: 08.10.2020

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St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 697
Pergament · 271 pp. · 25.5 × 16 cm · Italien · 13. Jahrhundert
Vincentius Hispanus, Apparatus in Compilationem tertiam

Die Handschrift überliefert den um 1210–1215 verfassten Apparat des Vincentius Hispanus zur Compilatio tertia, also eine umfangreiche, stabile Glossenmasse zur Erläuterung einer Sammlung der Dekretalen des Papstes Innozenz III. Die Besonderheit der Handschrift liegt darin, dass es sich um ein italienisches Pecien-Exemplar dieses Glossenapparats (ohne den Text der Compilatio tertia) aus dem 13. Jahrhundert handelt. Solche Pecien-Exemplare dienten an den Universitäten als approbierte Vorlagen für die serienmässige Abschrift der Rechtstexte und ihrer Glossenapparate. (len)

Online seit: 22.09.2022

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